Stuttgart | Silas offenbart Identität, richtiger Name Katompa Mvumpa

8. Juni 2021 | News | BY Sarom Siebenhaar

News | Silas hat dem VfB Stuttgart vor Kurzem offenbart, dass Wamangituka nicht sein richtiger Name ist. Daraufhin wurde in enger Zusammenarbeit mit Silas mit den Ungereimtheiten bezüglich seiner Identität aufgeräumt. Der Stürmer wurde Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers. 

Silas geht auf Stuttgart zu

Silas Wamangituka (22) spielt ab sofort unter seinem richtigen Namen Silas Katompa Mvumpa. Der 22-Jährige offenbarte dem VfB Stuttgart, dass er die letzten Jahre unter falschen Namen in Europa gelebt hat. Grund dafür waren Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers. Der Verein veröffentlichte eine ausführliche Pressemitteilung, in der auf jedes Detail eingegangen sowie die Situation genauestens umrissen wurde und auf deren Basis die folgenden Informationen in diesem Text beruhen.



Von vorn: Silas Katompa Mvumpa wurde am 06. Oktober 1998 in Kinshasa, DR Kongo, geboren. Sein fußballerisches Talent bemerkte 2017 der belgische Klub RSC Anderlecht, der ihn zu einem Probetraining einlud. Nach dem Termin war der belgische Spitzenklub überzeugt von Silas und wollte den damals 18-Jährigen verpflichten. Zum Zweck seines Aufenthalts erhielt Silas ein Visum, welches allerdings nur für ein paar Tage gültig war. Der Verein bat Silas, in seine Heimat zurückzureisen und mit einem neuen Visum wiederzukommen.

Mehr News und Storys rund um den internationalen Fußball

Zu diesem Zeitpunkt schaltete sich ein Spielervermittler ein, der den jungen Silas der Stellungnahme zufolge enorm unter Druck gesetzt haben soll. Er überzeugte den Angreifer davon, dass er nicht mehr nach Europa einreisen dürfe, wenn er Belgien einmal verlassen hätte. Silas kannte den Vermittler bereits und fasste in der Folge Vertrauen. Hier sei noch einmal das junge Alter und die Unerfahrenheit von Silas erwähnt. In der Folge geriet Silas in ein krasses Abhängigkeitsverhältnis.

Silas: „Habe in ständiger Angst gelebt“

Laut der Aussagen von Silas soll der Vermittler seine Identitätsangaben verändert haben. Neben der Änderung seines Geburtsdatums um exakt ein Jahr (06.10.1998 zu 06.10.1999) habe der Vermittler ihm Papiere als Silas Wamangituka ausgestellt. „Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht“, wird Silas in der Pressemitteilung zitiert. Eine Offenbarung hätte für ihn nicht absehbare Folgen haben können, das machte ihm sein Vermittler immer wieder klar. Psychisch stand Silas lange Zeit unter enormen Druck.

Silas Katompa Mvumpa (Paris FC) in der Ligue 2

Photo:FedericoPestellini/Panoramic /Imago

Durch die abweichenden Identitätsangaben war er erpressbar. Zudem soll der Vermittler große Teile des Gehalts zurückgehalten – Silas spielte zu dem Zeitpunkt für Paris FC – und seinem Spieler gedroht haben, dass er nie wieder Fußball spielen könne, wenn er mit der Geschichte an die Öffentlichkeit ginge. Derselbe Vermittler wickelte auch den Wechsel zum VfB ab, die gefälschten Papieren hielten allerdings jeder Prüfung seitens Verein und Verbänden stand. Durch seine Zeit beim VfB fasste Silas schließlich Vertrauen zu den Verantwortlichen und offenbarte seine Geschichte. „Wir machen diesen ungewöhnlichen Fall ganz bewusst von uns aus öffentlich, um zu unterstreichen, dass wir so transparent vorgehen wollen, wie es mit Rücksicht auf den Schutz unseres Spielers möglich ist“, erklärte Thomas Hitzlsperger (39).

VfB ist „zweite Heimat“ von Silas geworden: „Fühle mich hier sicher“

„Mir ist klargeworden, dass ich keine Angst mehr haben muss und wir gemeinsam alles auf den Tisch bringen können“, betonte Silas. „Ich hätte diesen Schritt nicht gewagt, wenn Stuttgart, mein Team und der VfB für mich nicht eine zweite Heimat geworden wären, in der ich mich sicher fühle“, ergänzte er. Auch Sportdirektor Sven Mislintat (48) sprang seinem Schützling zur Seite. „Silas bleibt der Spieler und der Mensch, der sich in die Herzen unserer Fans und seiner Mitspieler gespielt hat, seit er hier in Stuttgart ist. In Bezug auf die Namensänderung ist er vor allem Opfer“, konstatierte er.

Silas Katompa Mvumpa (VfB Stuttgart) gegen Leverkusen

Photo by Imago

Rechtliche Schritte gegen seinen ehemaligen Spielervermittler behalten sich Silas und der VfB vor. Hitzlsperger hat die DFL bereits in Kenntnis gesetzt und hofft auf eine reibungslose Abwicklung der Thematik. „Ich möchte mich sehr herzlich bei allen beteiligten Mitarbeitern, bei den Behörden, bei der DFL und beim DFB bedanken, die sich des Themas absolut gewissenhaft, professionell und diskret angenommen haben“, erläuterte der ehemalige VfB-Profi.

Photo: Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto / Imago

Sarom Siebenhaar

Die Oranje-Connection entfachte seine Leidenschaft für den HSV. Durch zahlreiche Tiefen schmecken die vereinzelten Höhen umso süßer. Schätzt attraktiven Offensivfußball genauso wie kämpferische Höchstleistungen. Internationaler Top-Fußball findet sich nicht nur in den Big Five. Seit 2021 bei 90PLUS.


Ähnliche Artikel