#COLJPN: Kein Fallobst!

19. Juni 2018 | Global News | BY Manuel Behlert

Viele Experten hatten Japan vor Turnierstart als Fallobst einsortiert. Doch nun sind sie nach dem ersten Gruppenspiel gegen Kolumbien und einem 2:1-Sieg plötzlich auf Kurs Achtelfinale und Kolumbien schwer unter Druck. Der erste Sieg eines asiatischen Teams gegen ein südamerikanisches überhaupt bei einer WM. Allerdings profitierte Japan dabei auch einem frühen Platzverweis und einer Trainingsverletzung von James Rodriguez, die das taktische Konzept von Coach José Pekerman früh über den Haufen warfen.

Darüber wird zu reden sein, hier bei Kick in Russ, dem Podcast zur WM 2018 in Russland auf meinsportradio.de. Und das machen Malte Asmus und unser Experte von 90PLUS, Julius Eid.

 


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Spielbericht

Den ersten Nackenschlag hatte Kolumbien schon vor dem Spiel verkraften müssen. Denn James Rodriguez begann das Spiel angeschlagen nur auf der Bank. Den zweiten Nackenschlag für Kolumbien gab es dann kurz nach dem Anpfiff. Torhüter Ospina vereitelte zunächst eine dicke Chance von Osako, den Nachschuss von Kagawa blockte Carlos Sanchez mit dem ausgefahrenen Arm. Ein berechtigter Platzverweis und Elfmeter für Japan waren die Folge. Kagawa verwandelte eiskalt zur 1:0-Führung (6.).

Es entwickelte sich ein kurzweilige Spiel, weil vor allem die Japaner nach vorne spielten. Aber auch Kolumbien brachte sich ab der 20. Minute vermehrt offensiv ein – immer wieder angeführt von Juan Cuadrado, den die Japaner nicht richtig in den Griff bekamen. Deshalb verwunderte es auch, dass ausgerechnet der auffälligste Südamerikaner das Feld verlassen musste. Trainer José Pekermann brachte an seiner Stelle Wilmar Barrios.

Kolumbien blieb trotz allem gefährlich und verdiente sich dadurch auch den Ausgleich. Allerdings fielder durch einen unberechtigten Freistoß. Falcao hatte sein Hinterteil eigentlich regelwidrig gegen Hasebe eingesetzt, Schiedsrichter Damir Skomina erkannte aber trotzdem ein Foul am Kolumbianer. Und Quintero verwandelte den Standard flach zum Ausgleich (39.).

Japan kam mit mehr Schwung aus der Pause und dank Yuya Osako aus halblinker Position im Strafraum zum ersten guten Abschluss. Ospina war allerdings auf dem Posten. Und er wehrte kurz darauf auch einen Rechtsschuss von Takashi Inui ab. Mayo Yoshidas Kopfball nach einem Freistoß von Gaku Shibasaki verfehlte das Tor nur knapp. Bei Kolumbien war mittlerweile James im Spiel. Aber auch der Hoffnungsträger brachte keine Entlastung und kam erst in der Schlussphase zu einer kleinen Chance und holte sich eine Gelbe Karte ab. Und so belohnte sich Japan für ihre Feldüberlegenheit. Osako köpfte nach einer Ecke das 2:1.

 

 

 

 

(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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