Atletico empfängt Barcelona zum Spitzenspiel

26. Februar 2017 | News | BY Tim Simmert

Am Sonntag (16:15) empfängt Atletico Madrid im Vincente Calderón den FC Barcelona zum Spitzenspiel des 24. Spieltags in La Liga. Das Hinrudenspiel im Camp Nou endete 1:1 unentschieden, wird es den Hausherren gelingen, diesmal zu Null zu spielen?

 

MSN gegen CGG

Neben dem Liga Spiel am 5. Spieltag standen sich Atleti und Barca zuletzt in der Copa del Rey gegenüber. In einer hitzig geführten Partie mit acht gelben Karten unterlag Atleti nach Treffern von Luis Suárez (30) und Lionel Messi (29), Antoine Griezmann (25) gelang lediglich noch der Anschlusstreffer zum 1:2 Endstand.

Im Rückspiel traf Suárez kurz vor der Halbzeit erneut zur Führung für die Katalanen, ehe der für Fernando Torres (32) eingewechselte Kevin Gameiro (29) kurz vor Ende des Spiels den Ausgleich erzielte. Auch in dieser Partie ging es nicht zimperlicher zu Sache, sowohl Suárez, Sergi Roberto (25) als auch Yannick Carrasco (23) wurden mit gelb-rot früher zum Duschen geschickt, weitere fünf Spieler wurden mit Gelb vermerkt. Schlussendlich reichte es für Atleti nicht zum Pokalfinale, der FC Barcelona wird dort auf Deportivo Alavés treffen.

 

(Photo by Patrik Stollarz/AFP/Getty Images)

Atletis Krise und die Gameiro Gala

Die Saison des Madrider Hauptstadtklubs begann deutlich unter den eigenen Erwartungen. Galt man in den letzten Saisons noch als Titelkandidat und war in Schlagdistanz zu die großen Zwei des spanischen Fußballs gelangt, so bewegte man sich diese Saison lange Zeit zwischen Tabellenplatz Vier und Sechs auf und ab. Erst seit dem 18. Spieltag kann man sich dauerhaft auf Platz vier halten, dicht gefolgt von Real Sociedad und dem FC Villarreal.

Mit einem Sieg gegen den FC Barcelona könnte das Team von Trainer Diego Simeone (46) auf einen Punkt zum Tabellen-Dritten, dem FC Sevilla, aufschließen. Trotz der erst kürzlichen Begegnungen möchte Simeone dem anstehenden Spiel jedoch keine all zu große Bedeutung zusprechen:

Wir haben ein schwieriges und wichtiges Spiel vor uns, so wie all die bisherigen Spiele gegen den FC Barcelona. Das ist alles, nicht mehr. Ich glaube nicht, dass das morgige Spiel ein entscheidendes Spiel ist, denn es sind immer noch einige Spiele zu absolvieren.

Einen kleinen Seitenhieb gegen Rivalen Real Madrid ließ sich Simeone in der Pressekonferenz nicht nehmen:

Ich denke, Barcelona ist weiterhin das beste Team der Welt. Sie verlassen sich stets auf das, was sie können und wollen, denn es gibt keine Zweifel daran, dass sie darin die besten sind. Nach (Real) Madrids Niederlage werden wir morgen auf ein enthusiastisches Barcelona treffen, welche die Möglichkeit haben, sich in den Kampf zurückzumelden, den sie immer gekämpft haben, nämlich den um den Ligatitel.

(Photo by Miguel Riopa/AFP/Getty Images)

Ginge es nach Simeone, würde das Spiel am Sonntag sicher so beginnen, wie das letzte Ligaspiel endete: Gegen Sporting Gijón wurde Atleti-Stürmer Gameiro Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt und erzielte kurz vor Ende des Spiels noch einen Dreierpack – in nur 5 Minuten! Auch in der Champions League schoss man sich mit einem 4:2 Sieg bei Bayer 04 Leverkusen warm – Barca kann also kommen.

 

Barcelona und Enrique unter Druck

(Photo by Lluis Gene/AFP/Getty Images)

Die Leistungen von Barcelona gleichen aktuell eher ein Achterbahnfahrt: Auf ein 6:0 gegen Deportivo Aláves folgte eine herbe 4:0 Klatsche gegen PSG. In der Champions League kann man nur noch durch ein Wunder das Viertelfinale erreichen und wird im eigenen Stadion eine Glanzleistung abliefern müssen. In der spanischen Liga liegt man einen Punkte und ein Spiel hinter Dauerrivale Real Madrid zurück. Da das weiße Ballet unter der Woche jedoch gegen den FC Valencia patzte (2:1 Niederlage), könnte Barca mit einem Sieg bei Atletico zumindest für den Moment am Tabellenführer vorbeiziehen.

Neben der Mannschaft stand zuletzt Trainer Luis Enrique (46) öffentlich in der Kritik, da seine Mannschaft vor allem gegen kleine Teams wie Betis Sevilla, Aláves oder Málaga wichtige Punkte liegen ließ und auch deshalb in der Tabelle nur auf Platz Zwei steht. Neben fehlender Konstanz wurde Enrique immer mangelnde taktische Flexibilität unterstellt. Dem entgegen sprach sich kürzlich FC Barcelona Präsident Josep Bartomeo (54) aus:

Luis Enrique ist der Trainer den wir wollen, er macht eine fantastische Arbeit und wir sind, mit Ausnahme von Paris, sehr glücklich mit seinen Ergebnissen.

Weiter ergänzte Bartomeu:

Es gibt keinen Plan B als Trainer. Wir wollen, dass er verlängert!

Unter Enrique gewann das Team acht von elf möglichen Trophäen, unter anderem in der laufenden Saison den spanischen Superpokal. In Aussicht auf das nächste Spiel warnte Enrique, dass es ein andere Partie als in der Copa des Rey gegen die Rojiblancos werde. Vor allem die Abwehr der Katalanen wird sich vor Atletico Madrid in Acht nehmen müssen. Die Offensive um den französischen Starspieler Antoine Griezmann erzielte allein in den letzten drei Spielen elf Tore.

 

Voraussichtliche Aufstellungen

Simeone wird gegen Barca weiterhin auf Tiago (35) und Augusto Fernández (30) verzichten müssen. Rechtsverteidiger Juanfran (32) könnte aufgrund einer Oberschenkelverletzung ebenfalls ausfallen. Abwehrchef Diego Godín (31), welcher zuletzt mit einer Leistenverletzung fehlte, könnte gegen Barca in den Kader zurückkehren. Ob ein Einsatz für ihn in Frage kommt, ist jedoch noch nicht klar. Im Sturm hat Simeone die Wahl zwischen Torres und Gameiro, welchen beide zuletzt gute Leistungen zeigten. Neben Griezmann und Carrasco ist Gabi im Mittelfeld gesetzt, er könnte von Koké ergänzt werden. In der Abwehr werden Filipe Luís und Savic gesetzt sein. Im Tor wird vorraussichtlich Moya spielen

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Neben Aleix Vidal (27), welcher mit einer Knöchelverletzung den Rest der Saison ausfällt, wird Enrique vorraussichtlich weiter auf Javier Mascherano (32) verzichten müssen. Nach seinen Beschwerden an der Achillissehne befindet sich der Argentinier aktuell noch im Aufbautraining. Ob Arda Turan (30) auf einen Einsatz gegen seinen Ex-Verein Atletico Madrid hoffen darf, von dem er 2015 für rund 34 Mio. zu Barcelona wechselte, steht ebenfalls noch nicht fest. Turan laborierte an einer Adduktorenverletzung. Nach dem Abschlusstraining will Enrique entscheiden, ob es für einen der beiden zu einem Einsatz reicht.

In der Offensive von Barca dürfte der Super-Sturm „MSN“ gesetzt sein, im Mittelfeld steht noch aus, wer neben Iniesta auflaufen wird. Auf der Linksverteidiger-Position muss sich Enrique zwischen Jordi Alba und Lukas Digne entscheiden, die Innenverteidigung dürften der zuletzt starke Umtiti und Piqué bilden. Nach der Verletzung des zuletzt erstarkten Vidal wird Sergi Roberto die Position des Rechtsverteidigers begleiden, ter Stegen wird im Tor der Gäste stehen.

Atletico Madrid: Moya – Filipe Luís, Giménez (Godín), Savic, Vrsaljko – Gabi, Koké – Carrasco, Correa (Níguez) – Gameiro (Torres), Griezmann

FC Barcelona: ter Stegen – Alba (Digne), Umtiti, Piqué, Roberto – Busquets (Gomes), Iniesta, Rafinha (Rakitic),  – Neymar, Suárez, Messi


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