Bundesliga | Abgezockter FC Bayern gewinnt auch in Fürth

24. September 2021 | News | BY Victor Catalina

News | Am Freitagabend reiste Tabellenführer FC Bayern zum -letzten Fürth. Zwar zeigte sich die Spielvereinigung über 90 Minuten äußerst mutig und präsent. Trotzdem gewannen die Münchener – auch in Unterzahl – verdient 3:1.

Fürth mutig, Bayern konsequent – Müller und Kimmich machen den Unterschied

Zweimal trafen die Spielvereinigung und der FC Bayern aufeinander, in der Saison 2012/13. Damals gingen beide Begegnungen an den Rekordmeister. 3:0 am Ronhof, 2:0 in der Allianz Arena. Damit sind die Fürther – neben dem SSV Ulm 1846 Fussball – die einzige Mannschaft, die in der Bundesliga gegen den FC Bayern sowohl punkt-, als auch torlos ist.

 



 

Stefan Leitl nahm im Vergleich zum 1:2 in Berlin nur eine Veränderung vor: Ex-Münchener Julian Green begann für Cédric Itten, der vorerst auf der Bank Platz nahm. Das taten auf der anderen Seite Serge Gnabry sowie Josip Stanišić. Für sie spielten Benjamin Pavard und Dayot Upamecano. Aufgrund der etwas angespannten Personallage begann Lucas Hernández links außen, Alphonso Davies rückte dafür auf den Flügel und Leroy Sané nach rechts.

Müller und Kimmich mit viel Gefühl zum Pausenstand

Wenig überraschend dauerte es gerade einmal dreieinhalb Minuten bis zur ersten guten Münchener Gelegenheit: Sané legte nach links zu Davies, der flankte direkt in die Mitte. Dort konnte die Fürther Abwehr noch gegen Lewandowski klären. Doch der Rebound landete bei Leon Goretzka, dessen Dropkick knapp am linken Pfosten vorbeizischte. Sechs Minuten später bröckelte die weiß-grüne Mauer dann doch. Fürth presste einmal mutig, Nach einer Balleroberung Sanés startete Davies wieder über links, wieder flankte er direkt in die Mitte. Diesmal landete die Hereingabe abgefälscht bei Thomas Müller, der aus dem Rückraum via Innenpfosten einschoss. Wie im August 2012 stand Müller damit erneut auf der Torschützenliste.

Die Spielvereinigung schien vom Gegentreffer nicht großartig beeindruckt zu sein. Großchancen hatten sie zwar keine. Trotzdem präsentierte sich Fürth extrem präsent und giftig in den Zweikämpfen, gewann immer wieder die Bälle im Mittelfeld und hielt den FC Bayern geschickt vom eigenen Tor entfernt – bis zur 31. Minute. Davies diesmal auf Sané, das Kleeblatt stand nicht eng genug am Mann, so konnte Joshua Kimmich – abermals aus dem Rückraum – mit viel Gefühl und Übersicht unten rechts auf 0:2 erhöhen.

Bayern blieb im Anschluss dominant, hatte noch einige ordentliche Chancen. Kurz vor der Pause konnte auch Fürth die beste Gelegenheit verzeichnen: Eine Dudziak-Ecke landete bei Havard Nielsen, der auf den zweiten Pfosten verlängerte. Dort verpasste Paul Seguin knapp. So ging es mit dem 0:2 in die Pause. Es ist ein verdienter Zwischenstand. Die Münchener machten ein ordentliches Spiel und zeigten sich in den entscheidenden Momenten konsequenter und durchschlagskräftiger, als die Spielvereinigung.

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Pavard patzt, Itten verkürzt – aber Bayern gewinnt trotzdem

Personell unverändert ging es in die zweite Halbzeit. Trotzdem dauerte es nur drei Minuten, bis sich auf dem Platz etwas veränderte. Julian Green wurde mit einem Steckpass in die Tiefe geschickt und von Benjamin Pavard umgepflügt. Robert Schröder zuckte anfangs noch in Richtung Brusttasche, stellte den Franzosen aber letztendlich vom Platz. Bayern in Unterzahl.  Julian Nagelsmann reagierte und brachte wenig später Marcel Sabitzer, um das Mittelfeld zu verdichten, für Leroy Sané.

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Trotzdem blieben die Münchener dominant – und machten in Minute 68 das Spiel endgültig zu. Joshua Kimmich schlug einen Freistoß von rechts in die Mitte. Dort wollte Sebastian Griesbeck vor Robert Lewandowski klären, stocherte die Kugel aus dem Getümmel aber über die eigene Torlinie. Wie in Berlin unterlief der Spielvereinigung auch diesen Freitag ein Eigentor. Im Anschluss wechselte Fürth für jedes Blatt im Vereinswappen einmal: Cédric Itten, Ex-Münchener Timothy Tillman und Abdourahmane Barry kamen für Branimir Hrgota, Sebastian Griesbeck sowie Jetro Willems. Auf der anderen Seite wechselte Julian Nagelsmann auch ein zweites Mal: Serge Gnabry war nun für Thomas Müller dabei.

Drei Minuten vor Schluss fand die Spielvereinigung doch noch den verdienten Weg auf die Anzeigetafel: Tillman flankte von rechts in die Mitte. Dort kam Cédric Itten zwischen Upamecano und dem eingewechselten Josip Stanišić zum Kopfball und versenkte diesen sicher im langen Eck. Der erste Treffer der Fürther gegen den FC Bayern seit Sami Allagui am 10. Februar 2010, einer 2:6-Niederlage im Viertelfinale des DFB-Pokals. Diesmal blieb es bei genau der Hälfte. Bayern zeigte sich auch in Unterzahl abgezockt genug und gewinnt verdient 3:1.

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Victor Catalina

 

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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