Bundesliga | Awards 31. Spieltag – Derbykracher, Karamans Sololauf und vergebene Chancen

7 Awards | Der 31. Spieltag in der Bundesliga war durchaus ereignisreich. Das Derby in Dortmund hielt für die Zuschauer einiges bereit, auch im Abstiegskampf tat sich etwas. Unter anderem feierte der VfB Stuttgart mit Interimstrainer Willig einen Erfolg. Wir blicken zurück!

Saisonrettung: Schalker Derbysieg

Nur die wirklich grenzenlosen Optimisten, die es mit dem FC Schalke 04 halten, hätten vor dem Spieltag an einen 4:2-Sieg im Derby geglaubt. Doch die „Königsblauen“ schafften die große Überraschung und erkämpften sich den Erfolg in Dortmund – beim Titelkandidaten. Der positive Nebeneffekt für die Schalker, abgesehen von den drei Punkten, ist die Tatsache, dass dem BVB damit ein großer Rückschlag im Titelkampf herbeigeführt wurde. Die Saison, so schlecht sie in der Gesamtbewertung auch war, hat nun zumindest ein Highlight hervorgebracht, an das sich die Fans der Schalker rückblickend gerne erinnern werden. Der damit verbundene, immer wahrscheinlicher werdende direkte Klassenerhalt ist dabei wohl eher ein Nebeneffekt.

Die Maschine rollt: Leverkusen greift an

Am Freitagabend begann das Spiel zwischen dem FC Augsburg und Bayer 04 Leverkusen fast schon, wie erwartet. Beide Teams wollten von Beginn an Akzente setzen und spielten nach vorne, Augsburg trat sehr aggressiv auf und setzte Leverkusen unter Druck. Nach einem Eckball erzielte Danso die frühe Führung und die positiven Tendenzen der Fuggerstädter schienen sich weiter zu bestätigen. Doch dann drehte Bayer 04 Leverkusen auf. Wenn die Mannschaft von Peter Bosz ins Rollen kommt, dann ist sie nur schwer aufzuhalten. Das sah auch der FC Augsburg, der wirklich alles versuchte um Leverkusen zu stoppen. Doch es half nichts, die „Werkself“ machte Betrieb ohne Ende – und erzielte teilweise sehr schöne Tore, vor allem das 1:1 von Volland war sehenswert. Am Ende triumphierte Bayer mit 4:1 – der Traum von der Champions League lebt weiter.

Pannen-Oli: Oliver Baumann

Oliver Baumann ist grundsätzlich ein sicherer Rückhalt. Das war er schon beim SC Freiburg, das ist er auch nun bei der TSG Hoffenheim. Doch es gibt Phasen und Situationen, in denen eben jener Oliver Baumann nicht besonders gut aussieht. Beim Spiel der TSG gegen den VfL Wolfsburg stand es 1:1. als Oliver Baumann ein verhängnisvoller Fehler unterlief. Der Trend im Spiel war bereits etwas negativ für die Kraichgauer, dann köpfte Wout Weghorst eigentlich sehr harmlos auf das Tor. Oliver Baumann hätte den Ball definitiv problemlos halten müssen – scheiterte aber beim Versuch der Parade. Baumann rutschte der Ball durch die Hände und kullerte ins Tor. Die TSG fand danach kein Mittel mehr und verlor am Ende gegen disziplinierte Wolfsburger sogar mit 1:4, auch weil Baumann noch einmal alles andere als gut aussah.

Riesenslalom im Frühling: Kenan Karaman

Fortuna Düsseldorf hat am 31. Spieltag einmal mehr für eine Überraschung gesorgt und Werder Bremen mit 4:1 besiegt. Dabei hatte vor allem Angreifer Kenan Karaman nach etwas mehr als 20 Minuten einen ganz, ganz großen Auftritt. Karaman schnappte sich beim Stand von 1:0 die Kugel in der eigenen Hälfte und legte los. Er trieb den Ball nach vorne, überrannte die Bremer Defensive im Alleingang, ließ die Gegner stehen, machte im Strafraum noch einen kleinen Schlenker und schob den Ball zum 2:0 ins Tor. Eine überragende Einzelleistung!

Die Nerven verloren: Dortmunder Platzverweise

Zu dem Geschichten des Revierderbys zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 gehören auch die zwei Platzverweise, die Borussia Dortmund in einer hektischen Spielphase erleiden musste. Schon von Beginn an war das Spiel durchzogen von Fouls und es gab insgesamt zahlreiche gelbe Karten, in der 2. Halbzeit änderte sich die Kartenfarbe dann aber schnell auf rot. Zunächst kam Marco Reus deutlich zu spät und erwischte seinen Gegenspieler von hinten. Dafür erhielt der Offensivspieler den 1. Platzverweis in seiner Karriere, den er nach Spielende auch als „berechtigt“ einordnete. Im Anschluss an sein Foul fiel das 1:3 für den FC Schalke 04, kurz danach verlor Marius Wolf die Nerven und stieg – ohne Chance auf den Ball – ebenfalls von hinten gegen seinen Gegenspieler ein und kassierte ebenfalls einen Platzverweis, über den man nicht diskutieren kann.

Erfolgreiches Debüt: VfB Stuttgart unter Willig

Beim VfB Stuttgart erhoffte man sich nach der Trennung von Markus Weinzierl einen neuen Impuls durch Interimstrainer Nico Willig. Er wollte einen anderen, leidenschaftlicheren Fußball spielen lassen als zuletzt unter seinem Vorgänger. Und der VfB zeigte von Beginn an, dass er dieses Spiel unbedingt gewinnen will. Die Schwaben versprühten gegen Gladbach zwar keine wahnsinnige Spielfreude, verdienten sich aber den Rückhalt der Fans durch viele Zweikämpfe, Lösungen für das Spiel nach vorne und schlussendlich durch den Sieg gegen die Borussia. Natürlich gab es einige Situationen, die knifflig waren, besonders als Plea alleine auf den Torhüter zulief, aber in solchen Spielen benötigt man auch ein wenig Glück – und das hatte die Elf von Nico Willig auf ihrer Seite. Das Debüt ist geglückt.