Champions League | Reals Dreierpack oder Klopps erster Streich?

22. Mai 2018 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Am Samstagabend, den 26. Mai, findet um 20:45 Uhr das Endspiel der UEFA Champions League statt. Austragungsort ist das Olympiastadion in Kiew, das Platz für 70.000 Fans bietet. Titelverteidiger Real Madrid trifft auf den FC Liverpool und will den historischen Titelhattrick komplett machen. Die Begegnung ist sowohl bei „Sky“ als auch im „ZDF“ zu sehen. 

In der laufenden Saison in der Königsklasse fanden bisher 124 Spiele statt, starke 397 Tore sind gefallen, die Zuschauer haben zahlreiche herausragende Spiele gesehen. Bevor wir detailliert auf das Finale eingehen, sprechen wir mit Constantin Eckner, unter anderem bekannt von Spielverlagerung.de, über die Saison in der Königsklasse und seine Eindrücke zum Endspiel.

(Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

„Vieles läuft auf individuelle Klasse heraus“

Wenn du die diesjährige Spielzeit noch einmal Revue passieren lässt, was waren für dich die Momente der Saison, welches Spiel würdest du besonders hervorheben?

C. Eckner: „Die Champions League glänzte in dieser Saison vor allem durch verrückte Spielabläufe in den K.O.-Runden. Allen voran fällt wohl jedem direkt das Rückspiel zwischen Real Madrid und Juventus ein. In den Halbfinalen fielen Tore am Fließband. Insgesamt ist eine außergewöhnliche Saison, die allerdings eher für diese Verrücktheit und damit ihrem allgemeinen Unterhaltungswert in Erinnerung bleiben wird. Die sportliche Qualität hingegen war nicht außergewöhnlich. Hervorheben würde ich in diesem Kontext lediglich die beiden Duelle zwischen Manchester City und Liverpool, in denen die „Reds“, wenn auch nicht immer dominant, einen guten Plan hervorragend umsetzten.“

Der Fußball befindet sich im Wandel, es findet eine permanente Entwicklung statt. Welche taktischen und strategischen Erkenntnisse ließen sich in dieser Saison im europäischen Spitzenfußball beobachten, welche (etwaigen) Innovationen sind dir aufgefallen und wie würdest du das Niveau grundsätzlich einschätzen? 

C. Eckner: „Wie erwähnt, ich schätze das Niveau nicht allzu hoch ein. Der europäische Fußball befindet sich auf keinem schlechten Weg, weil einige Teams phasenweise extrem gut organisiert sind. Dazu zählen beispielsweise auch die Bayern. Aber es fehlt an Neuartigem, wie wir es vor ein paar Jahren sahen. Vieles läuft auf individuelle Klasse in der Offensive und Pressing- sowie Raumverständnis in der Defensive hinaus. Neuartige Spielerrollen oder Interpretationen von Positionen sind eine Rarität in diesen Tagen.“

(Photo by Julian Finney/Getty Images)

Real Madrid hat es erneut in das Finale der Königsklasse geschafft. Eine Mannschaft, die in der K.O.-Runde gegen Paris Saint-Germain, Juventus Turin und den FC Bayern München weiterkommt, hat es auch verdient, sagen viele. Andererseits standen auch einige Begegnungen auf der Kippe. Wie würdest du die Saison der „Königlichen“ beurteilen? Steht Real Madrid glücklich im Finale oder war das Zidane-Team am Ende auch einfach abgezockter als die Konkurrenten? 

C. Eckner: „Real Madrid scheint wie gemacht für die großen Duelle. In diesen präsentiert Cristiano Ronaldo, der sich mittlerweile fast ausschließlich auf die Torejagd konzentriert, seine beste Seite. In diesen ist das Pressing zuweilen intensiver und risikoreicher. Und in diesen stellt auch Zinedine Zidane taktisch um, wenn er muss. Trotzdem waren die Bayern über 180 Minuten eigentlich die bessere Mannschaft, was ich nicht nur der Arbeit von Jupp Heynckes gutschreibe. Madrid war beispielsweise letztes Jahr um einiges dominanter in wichtigen K.O.-Spielen. Das sollte dem Finalgegner Hoffnung geben.“

„Liverpool in leichter Favoritenrolle“

Der Gegner des spanischen Hauptstadtklubs heißt FC Liverpool. Vor der Saison trauten wohl die wenigsten Experten den „Reds“ den Einzug in das Endspiel zu, doch Liverpool überzeugt in vielen Spielen gerade in der Offensive, schlug Manchester City im Viertelfinale und verlor abgesehen vom Rückspiel in Rom im Halbfinale kein einziges Spiel. Überraschend dich die Resultate des FC Liverpool?

C. Eckner: „Sie überraschen mich insofern, als dass ich zumindest in der ersten Saisonphase keine so krasse Weiterentwicklung erwartet hätte. Liverpool wirkte auch damals schon wie eine typische Klopp-Mannschaft, die bekanntermaßen ein „Giant Killer“ sein kann. Aber insbesondere in der Endverteidigung reichte die Qualität nicht für den ganz großen Wurf. Mittlerweile hat Liverpool das mit herausragender Athletik, gutem Pressing und personellen Wechseln weitestgehend behoben.“

Gerade aufgrund der Erfahrung ist Real Madrid wohl der leichte Favorit im Endspiel in Kiew. Doch Jürgen Klopp ist ein Trainer, der gerade in einzelnen, entscheidenden Spielen Höchstleistungen aus seinen Spielern herausholen kann. Liverpools Kader ist aber nicht so ausgewogen wie der der Spanier. Traust du der Mannschaft zu, dass sie Real Madrid trotzdem über 90 Minuten fordern kann? Und welche Ansätze muss Jürgen Klopp verfolgen um Chancen auf den Titel zu haben?

C. Eckner: „Zumindest darf sich bei Liverpool kein weiterer Spieler verletzen. Die Parallelen zu 2013 sind auch schon gegeben. Damals fiel schließlich Mario Götze für das Finale aus. Diesmal ist es Alex Oxlade-Chamberlain, auch Joel Matip wird wohl nicht rechtzeitig fit. Vergleiche ich jedoch die beiden Spielstile miteinander, so sehe ich Liverpool in leichter Favoritenrolle. Das Pressing und die Qualitäten nach Ballgewinnen könnten Madrid in die Knie zwingen. Bayern war im Halbfinale nicht immer zwingend im Pressing und zog sich des Öfteren in 4-5-1-Staffelungen zurück. Aber was der Deutsche Rekordmeister, wie auch Juventus Turin, unter Beweis stellte: Dynamischer Angriffsfußball, der mit Kombinationen die Lücken der Madrilenen nutzt, kann für viel Gefahr sorgen. Durch die mannorientierte Spielweise von Zidanes Team sollten sich auch im Finale diese Lücken für Mohamed Salah und co. ergeben.“

(Photo by David Ramos/Getty Images)

Liverpools Offensivfußball und das überragende Trio um Salah, Real Madrids Erfahrung und der unbändige Wille den Titelhattrick komplett zu machen. Welche Mannschaft wird am Ende den begehrten Pokal in den Händen halten?

C. Eckner: „Liverpool wird ein torreiches Finale – passend zu dieser Spielzeit – knapp für sich entscheiden. Ganz neutralisieren können die „Reds“ Ronaldo natürlich nicht, aber die Engländer haben selbst ein solch starkes Offensivtrio, dass Madrids Defensive arg ins Rudern kommen wird. Oder Ronaldo erzielt einfach einen Hattrick und die Party steigt einmal mehr in Madrid.“

Der Weg ins Finale

Real Madrid ging als Titelverteidiger in eine Gruppe mit Tottenham, Borussia Dortmund und APOEL Nikosia. Mit guten 13 Punkten konnte Real Madrid sich als Zweitplatzierter der Gruppe H durchsetzen, gewann beide Spiele gegen den BVB und Nikosia, holte gegen Tottenham aber nur einen Zähler. Im Achtelfinale wartete dann Paris Saint-Germain und Real zeigte sein typisches Gesicht in der Königsklasse. Beide Spiele gegen PSG wurden gewonnen, das Viertelfinale erreicht und dort das Hinspiel bei Juventus Turin mit 3:0 gewonnen. Im Gefühl des sicheren Weiterkommens wären die Madrilenen aber beinahe noch ausgeschieden, denn Juventus führte bis in die Nachspielzeit mit 3:0 in Madrid, ehe die „Königlichen“ durch einen umstrittenen Elfmeter zum Anschluss trafen. Im Halbfinale setzte sich Real Madrid erneut gegen den FC Bayern durch, gewann mit 2:1 in München und erreichte im Bernabeu ein 2:2.

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Für den FC Liverpool begann die Gruppenphase etwas schwierig, gegen Sevilla und bei Spartak gelang jeweils nur ein Remis (2:2, 1:1). Doch dann schlugen die „Reds“ Maribor souverän mit 7:0 und 3:0, ehe man erneut nur ein Remis gegen Sevilla einfuhr – nach einer 3:0-Führung. Zum Abschluss der Gruppenphase wurde Spartak dann mit 7:0 aus der Anfield Road gefegt. Das Achtelfinale gegen den FC Porto wurde bereits mit dem 5:0 im Hinspiel (Rückspiel: 0:0) entschieden, im Viertelfinale gab es dann das Duell mit Manchester City. In Liverpool gewannen die Reds mit 3:0, in Manchester konnte erneut gewonnen werden, diesmal mit 2:1. Die offensivstarken Engländer spielten im Halbfinale gegen die Roma, gewannen zuhause mit 5:2, verloren anschließend im Stadion Olimpico mit 4:2, zogen aber in das Endspiel ein.

Real Madrid: Alles für den Titel

Die gesamte Saison verlief für Real Madrid und Trainer Zinedine Zidane nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Aus in der Copa del Rey, keine große Chance auf den Titel im Duell mit dem FC Barcelona – es ist wieder einmal die Königsklasse, die das Aushängeschild der Saison von Real Madrid ist. Diese Mannschaft ist auch in dieser Spielzeit wieder hochmotiviert, will diesen historischen Dreierpack perfekt machen und sich in den Geschichtsbüchern verewigen. Die letzten Ligawochen waren ein Auf und Ab mit vielen Rotationen und Schonungen, die Resultate schwankten, die Spieler leben und arbeiten für das Finale in Kiew. Und Zinedine Zidane? Der hat sich seit Amtsantritt in jeder K.O.-Runde der UEFA Champions League durchgesetzt.

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Die Mentalität dieser Mannschaft ist absolut beeindruckend und das könnte auch in diesem Endspiel eine Rolle spielen. Real Madrid ist erfahrener als der FC Liverpool, kennt die Drucksituationen, kann damit umgehen, dass es in solchen K.O.-Duellen Phasen gibt, in denen man selbst in die Defensive gedrängt wird. Zidane hat eine erste Elf, die flexibel ist, die das Tempo variieren kann, die sowohl Ballbesitz- als auch Umschaltmomente generieren kann. Und er hat Spieler auf der Bank, die den Unterschied machen können. Asensio, Bale, Vazquez – die Optionen sind vorhanden. Real Madrid kann auf einen Rückstand und einen Vorsprung reagieren, kann offensive und defensive Verstärkungen auf das Feld bringen. Und genau deswegen ist diese Mannschaft kaum zu schlagen.

Liverpool: Das eigene Spiel durchziehen

Die Saison des FC Liverpool in der Premier League ist überwiegend als gut zu bezeichnen. Die direkte Qualifikation für die Champions League wurde erreicht, dafür waren die Leistungen in den Pokalwettbewerben nicht zufriedenstellend. Jürgen Klopp hat seine Mannschaft in dieser Saison sehr gut weiterentwickelt, im Sommer auf dem Transfermarkt die richtigen Ergänzungen verpflichtet, lediglich in der Breite fehlt es im Kader noch auf der ein oder anderen Position. Doch als Jürgen Klopp den Trainerjob übernahm war bereits klar, dass seine Aufgabe bei den „Reds“ eine langfristige ist – und dementsprechend kontinuierlich wird der Kader verstärkt und angepasst.

(Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Mit nur einer Niederlage in der bisherigen Saison in der Champions League hat der FC Liverpool das Finale verdient. Jürgen Klopp weiß genau, wie er seine Mannschaft auf einzelne, große Spiele vorbereiten muss und weiß auch, dass seine Ausrichtung dafür sorgen kann, dass Real Madrid ins Schwitzen kommt. Das schnelle Umschalten, das situative, aggressive Pressing, die Effizienz des Offensivtrios und die Eingespieltheit bei den Konterangriffen machen die Liverpool-Offensive zu einer Waffe, die es schafft, kleinere Probleme im Mittelfeld oder in der Defensive zu kaschieren. Zudem sind junge Spieler wie Trent Alexander-Arnold in der Lage in den großen Spielen über sich hinauszuwachsen. Hinzu kommt ein großes Selbstvertrauen und das Gefühl auch als vermeintlicher Außenseiter jeden Gegner schlagen zu können, gerade in einem Spiel.

Ronaldo vs. Salah: Wer setzt die Zeichen?

Selbstverständlich haben beide Mannschaften zahlreiche Topspieler in ihren Reihen, aber Cristiano Ronaldo auf Seiten von Real Madrid überzeugt seit Jahren konstant in den K.O.-Duellen der Königsklasse – und auch der FC Liverpool verfügt über einen herausragenden Spieler: Mohamed Salah. Der 25-jährige Ägypter wechselte vor der Saison für rund 42 Millionen Euro von der Roma nach Liverpool und passte in das System der „Reds“ wie die Faust aufs Auge. In 51 Pflichtspielen erzielte Salah 44 Tore und bereitete 16 weitere vor, der Ägypter ist kaum auszuschalten und fühlt sich in der dynamischen Offensive des FC Liverpool extrem wohl. Salah kommt gerne über die Außenbahn, wechselt sich aber auch mit Roberto Firmino ab und kann sich auch zurückfallen lassen.

Mit seiner beeindruckenden Schnelligkeit und seiner zumeist sehr engen Ballführung ist Salah der ideale Konterspieler, der mit seinem starken linken Fuß aus nahezu jeder Position präzise abschließen kann. Salah traf gegen Sevilla, gegen Porto, gegen Maribor, gegen Spartak, in beiden Spielen gegen Manchester City und auch gegen die Roma. Er ist mit 14 Scorerpunkten einer der absoluten Topspieler der Champions League und will auch im Endspiel gegen Real Madrid etwas zählbares auf die Anzeigetafel bringen. Bei den Spaniern steht Cristiano wohl noch mehr im Fokus, hat sich, wie bereits eingangs im Interview erwähnt, noch mehr auf das Toreschießen spezialisiert und ist ein Experte für die entscheidenden Spiele.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Auch der Portugiese wusste in dieser Saison zu überzeugen, wenn auch nicht konstant von Beginn an. Vor dem letzten Pflichtspiel der Saison ist die Bilanz aber erneut herausragend. 43 Pflichtspiele, 44 Tore und 8 Vorlagen sind erneut eine Ansage von Ronaldo. Vor allem, weil er schon wieder 15 Tore in der Champions League erzielen konnte – und das ohne einen Treffer in den beiden Halbfinalspielen. Ronaldo wird wieder einmal die Anspielstation für die Madrilenen sein und soll die Defensive des FC Liverpool von Beginn an beschäftigen. Seine Qualitäten sind vielseitig, er ist stark im Kopfballspiel, kann mit links und rechts abschließen, ist sicher bei Elfmetern und kann aus wenig viel machen.

Schlüsselduelle auf dem Platz

Weiterhin gibt es einige entscheidende Duelle auf dem Spielfeld, die über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Eine wichtige Frage ist, wie das Mittelfeld des FC Liverpool das Mittelfeld der „Königlichen“ unter Kontrolle halten kann. Real Madrid hat Vorteile im technischen Bereich, ist hervorragend eingespielt und verfügt über die für das eigene Spiel notwendigen Spielertypen. Der FC Liverpool hat aufgrund der Personallage kaum Alternativen zum Trio Henderson/Milner/Wijnaldum und wird eine extrem schwere Aufgabe vor der Brust haben. Natürlich sind die „Reds“ in der Lage diese Probleme zu kaschieren und das Mittelfeld schnell zu überbrücken, die Frage wird nur sein, wie häufig sich Lücken ergeben und wie häufig Real Madrid das aggressive Pressing überspielen kann.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Ein weiterer wichtiger Faktor ist Marcelo. Der brasilianische Außenverteidiger wird häufig den Weg nach vorne suchen, dadurch entstehen Lücken, die prädestiniert für den kloppesken Umschaltfußball sind. Sollte Real Madrid hier etwas anbieten ist eine Mischung aus Präzision und ungeheurer Geschwindigkeit gefordert um dies zu nutzen. Auf der anderen Seite wird es natürlich auf Trent Alexander-Arnold ankommen, der es zu Spielbeginn vermutlich mit Isco zu tun bekommt. Alexander-Arnold ist zwar unerfahren, aber zeigte sich stets hochmotiviert, legte im Spielverlauf häufig zu und bügelte den ein oder anderen Fehler schnell wieder aus. Interessant wird es vor allem dann, wenn Real Madrid die Top-Jokeroption Asensio zieht und der abschlussstarke Spanier auf den jungen Engländer trifft. Dieses Spiel könnte eine Art Meisterprüfung für den 19-jährigen werden.

90Plus-Prognose

„Eigentlich“ muss es „irgendwann“ geschehen: Die beeindruckende Serie von Real Madrid reißt. Und in dieser Saison war es das ein oder andere Mal relativ knapp für die „Königlichen“. Der FC Liverpool hat die Mittel um Real wehzutun – das ist klar. Doch dafür benötigt es viel Disziplin, viel Einsatz und eine gnadenlose Effizienz vor dem Tor. Das sind die Bedingungen für einen Sieg der Engländer. Bring ein hochmotivierter FC Liverpool all das auf den Platz, was er im Repertoire hat – wird das Spiel eine Riesenherausforderung für ein starkes Real Madrid. Wir legen uns vorab fest und sagen: Es geht mit einem 2:2 in die Verlängerung – und dann entscheiden die Kräfte… 

Personal und Aufstellungen

Das Personal der Spanier ist relativ schnell abgehandelt. Im Saisonendspurt zahlte sich die Schonung von Zinedine Zidane absolut aus und dem französischen Trainer stehen alle Spieler zur Verfügung. Es ist durchaus davon auszugehen, dass Karim Benzema, der viele Räume für Ronaldo schaffen kann, neben dem Portugiesen aufläuft. Isco sollte nach seiner starken Rückrunde ohnehin sehr gute Chancen auf einen Startelfeinsatz haben, eine Überraschung könnte Vazquez sein. Asensio und Bale werden eher als – zugegeben sehr starke – Alternativen auf der Bank sitzen.

Die Situation beim FC Liverpool ist etwas schwieriger. Innenverteidiger Joel Matip wird ausfallen, sodass Lovren und van Dijk für das Finale gesetzt sein sollten. Außerdem fehlt Joe Gomez in der Abwehr, zudem ist Nathaniel Clyne nach langer Verletzung noch nicht bei 100 %. Im Mittelfeld wird Jürgen Klopp auf Alex Oxlade-Chamberlain und Emre Can verzichten müssen, in der Offensive stehen alle Spieler zur Verfügung. Lallana gilt als Alternative, Milner, Wijnaldum und Henderson werden das Mittelfeld beackern. Real Madrid scheint also zumindest auf den ersten Blick die besseren Optionen von der Bank zu haben.

Real Madrid: Keylor Navas – Dani Carvajal, Sergio Ramos, Raphael Varane, Marcelo – Casemiro, Toni Kroos, Luka Modric, Isco – Cristiano Ronaldo, Karim Benzema

FC Liverpool: Loris Karius – Trent Alexander-Arnold, Dejan Lovren, Virgil van Dijk, Andrew Robertson – James Milner, Georginio Wijnaldum, Jordan Henderson – Sadio Mane, Mohamed Salah, Roberto Firmino

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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