Champions League Vorschau: Saisonhöhepunkt in Cardiff – Juventus Turin gegen Real Madrid

In den bisherigen 12 Spielen in dieser Saison holte die Mannschaft von Trainer Max Allegri damit neun Siege und drei Unentschieden und blieb damit ungeschlagen. Nur drei Gegentore bei 21 selbst erzielten Toren stellen eine exzellente Bilanz da. Die Mannschaft funktioniert herausragend, in der Königsklasse konnte aber gerade zuletzt Paulo Dybala brillieren. Das Prunkstück der Mannschaft ist dennoch die Defensive um Buffon, Bonucci und Co..

Die Saison im Überblick:

(Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)

An dieser Stelle kann man es eigentlich sehr kurz machen: Die Saison läuft im Grunde nahezu perfekt. In der Liga erreichte Juventus 91 Punkte und holte damit zum sechsten Mal in Folge den Scudetto – Rekord. Und das trotz ebenfalls herausregenden Saisonleistungen der Roma und Napolis. Auch hier war die Defensive der Schlüssel zum Erfolg, 27 Gegentore sind bei Weitem der Bestwert, die Offensive stellt nur den drittbesten Wert der Liga. Und auch im Pokal durfte sich Juventus über einen neuen Rekord freuen, drei Titel in Folge sind absoluter Bestwert. Der Triumph in der Königsklasse würde das Triple komplettieren und die ohnehin schon überragende Saison krönen.

Form und Personalsituation:

Die Form stimmt! Sieben Siege, zwei Remis und eine Niederlage aus den letzten 10 Begegnungen sind eine mehr als ordentliche Bilanz. Vor allem angesichts dessen, dass dabei alle Ziele Meisterschaft, Pokal und Finaleinzug in der Champions League erreicht wurden. Zweifel dürften dementsprechend nicht aufkommen. Die Personalsituation ist ebenfalls sehr entspannt, alle Spieler, abgesehen von Marko Pjaca, stehen zur Verfügung. Allegri kann also aus den Vollen schöpfen und seine Wunschelf aufbieten. Der Stamm steht ohnehin fest, sodass wenige Überraschungen zu erwarten sind.

Real Madrid

Road to Cardiff:

Titelverteidiger Real Madrid ging natürlich von Beginn an als Favorit ins Rennen. In der Gruppe F hatten es die „Königlichen“ mit Borussia Dortmund, Legia Warschau und Sporting Lissabon zu tun und wurde überraschenderweise nur Gruppenzweiter. Immerhin blieben sie dabei mit drei Siegen und drei Remis (zwei davon gegen den BVB) ungeschlagen und zogen ins Achtelfinale ein. Im Achtelfinale schlug Real dann den SSC Neapel sowohl im Hin-, als auch im Rückspiel, mit 3:1. Auch im Viertelfinale verlief nicht alles reibungslos. Im Hinspiel schlugen die Madrilenen den FC Bayern mit 2:1, mussten sich dann im Rückspiel mit dem gleichen Ergebnis geschlagen geben, sodass die Begegnung in die Verlängerung ging. Dort setzten sich die „Königlichen“ dann aber mit drei weiteren Toren doch noch recht deutlich durch. Im Halbfinale fiel die Entscheidung dann aber bereits im Hinspiel, bei dem Real seinen Stadtrivalen Atletico klar mit 3:0 besiegte. Die 1:2-Niederlage im Rückspiel war demzufolge bedeutungslos, auch wenn nach dem frühen 2:0 noch einmal kurz Spannung aufkam. So steht Real aber dann alles in allem verdient im Finale.

(Photo by Laurence Griffiths/Getty Images)

Acht Siege, drei Remis und eine Niederlage sind auf dem Weg ins Finale eine sehr ordentliche Bilanz. Mit einem Torverhältnis von 38:15 steht die Mannschaft von Zinedine Zidane für Spektakel und Tore. Die Mannschaft hat aber über die gesamte Spielzeit bewiesen, dass sie zu jedem Zeitpunkt ein Tor erzielen kann und über die nötige Mentalität verfügt, um den Titel zu erringen. Vor allem Superstar Cristiano Ronaldo hat immer dann abgeliefert, wenn er gefordert war. Mit seinen zehn Toren in der laufenden Spielzeit steht er auf dem zweiten Platz der Torjägerliste, nur Lionel Messi hat ein Tor mehr erzielt.

Die Saison im Überblick:

(Photo credit should read SERGIO CAMACHO/AFP/Getty Images)

In der Liga konnten die „Königlichen“ erstmal seit 2012 wieder die Meisterschaft erringen. 93 Punkte (29 Siege, 6 Remis, 3 Niederlagen) in 38 Spielen zeugen von einer fast fehlerfreien Saison. Gerade nach der Niederlage in „El Clasico“ zeigten die „Königlichen“ Nervenstärke und konnten sich an der Spitze behaupten, sodass sich der FC Barcelona mit dem zweiten Rang begnügen musste. Angesichts der langen Durststecke in der Liga, ist die Saison bereits jetzt eine sehr erfolgreiche. Das Viertelfinal-Aus gegen Celta Vigo in der Copa del Rey dürfte daher im Rückblick auch nicht allzu schwer wiegen, zumal nun in der Champions League die große Chance besteht Geschichte zu schreiben. Seit der Einführung der Champions League gelang es noch keinem Team den Titel zu verteidigen. Real Madrid hat nun die große Chance diesen Mythos zu brechen.

Form und Personalsituation:

In den letzten zehn Spielen verließ Real Madrid achtmal den Platz als Sieger. Die Niederlage gegen Atletico Madrid in der Königsklasse bedeutete trotzdem den Einzug ins Finale. Nur die Niederlage gegen Barcelona war schmerzhaft. Dennoch ist die Form wirklich gut, gute Aussichten für das Finale. Auch die Personalsituation gibt keinen Anlass zur Sorge. Die zuletzt angeschlagenen bzw. verletzten Dani Carvajal und Gareth Bale kehren pünktlich zum Finale zurück. Alle anderen Spieler, abgesehen von Pepe, sind fit. Auch Zinedine Zidane hat somit die Qual der Wahl.

Die möglichen Aufstellungen

Juventus Turin: Buffon – Barzagli, Bonucci, Chiellini – Dani Alves, Khedria, Marchisio, Alex Sandro – Dybala, Mandzukic – Higuain

Real Madrid: Keylor Navas – Carvajal, Varane, Sergio Ramos, Marcelo – Modric, Casemiro, Kroos – Isco – Benzema, Cristiano Ronaldo

Fazit

In diesem Finale treffen zwei großartige Mannschaften aufeinander. Beide Teams verfügen über viel Erfahrung, Cleverness und vor allem Qualität. Beide sind zudem in guter Form und können auf eine fantastische Saison zurückblicken. Juventus überzeugt vor allem mit Ordnung, Organisation und einer nahezu undurchdringlichen Defensive, während Real Madrid vor allem Offensiv zu gefallen weiß, wie die geradezu wahnsinnigen Torquoten eindrucksvoll belegten. Es dürfte sich also ein hochinteressantes und spannendes Spiel ergeben. Es wird also in hohem Maße auf die Tagesform und auf Kleinigkeiten (Standards?) ankommen. Es ist schwer eine Prognose zu treffen, wer das Spiel gewinnen wird. In dieser Saison könnte aber tatsächlich ein kleines bisschen mehr für Turin sprechen.

(Photo credit should read CRISTINA QUICLER,MARCO BERTORELLO/AFP/Getty Images)