Europa League | Frankfurt mit Chancen, Arsenal unter Druck – die Rückspiele

14. März 2019 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Die Rückspiele im Achtelfinale der UEFA Europa League stehen an! Mit Eintracht Frankfurt befindet sich noch ein Team aus der Bundesliga im Wettbewerb und muss mit Inter eine hohe Hürde nehmen, zudem steht mit Arsenal einer der Titelkandidaten unter gehörigem Druck. Der Überblick über die Rückspiele!

Krasnodar vs. FC Valencia (18:55; Hinspiel: 1:2)

Im Hinspiel beim FC Valencia hatte der FK Krasnodar über weite Strecken Probleme ins Spiel zu finden, wirkte aber mit zunehmender Spieldauer doch immer mal wieder gefährlich. Die Folge: Den Russen gelang der wichtige Auswärtstreffer. Die Ausgangslage ist nun alles andere als schlecht, Krasnodar hat gute Chancen zuhause das Weiterkommen zu fixieren. In der Liga patzte man allerdings am Wochenende beim 2:2 gegen Orenburg. Verzichten müssen die Russen auf die gesperrten Martynovich und Kabore, Torhüter Kritsyuk fehlt verletzt.

Der FC Valencia spielte ein weitgehend gutes Hinspiel, weiß aber um die Gefahr des Resultates. Krasnodar ist sehr unangenehm, das hat auch schon Bayer 04 Leverkusen erfahren müssen. Die Gäste aus Spanien kommen aber mit einem Erfolgserlebnis im Rücken nach Russland, denn man schlug am Wochenende Girona in einem spektakulären und dramatischen Spiel mit 3:2. Innenverteidiger Garay fehlt weiterhin verletzt, Parejo und Roncaglia müssen gesperrt zusehen. Auch Trainer Marcelino muss also wichtige Spieler ersetzen.

Mögliche Aufstellungen

Krasnodar: Sinitsyn – Petrov, Spajic, Fjoluson, Ramirez – Gazinskiy, Olsson, Pereyra – Claesson, Wanderson, Ari

FC Valencia: Neto – Piccini, Gabriel, Diakhaby, Gaya – Kondogbia, Coquelin, Cheryshev, Guedes – Santi Mina, Rodrigo

RB Salzburg vs. SSC Neapel (18:55; Hinspiel: 0:3)

Nichts zu verlieren! So lautet die Devise von RB Salzburg vor dem schweren Rückspiel gegen den SSC Neapel. In der vergangenen Saison konnte RB bis in das Halbfinale vorstoßen, dieses mal wird früher Schluss sein, sofern nicht eine große Sensation gelingt. Zu groß war der Unterschied zwischen beiden Mannschaften im Hinspiel. Zudem patzte RB Salzburg am Wochenende auch noch in der heimischen Liga und muss auch noch auf Schlager, Junuzovic und Pongracic verzichten. Die Vorzeichen stehen also nicht gerade gut.

Der SSC Neapel hat nur noch in der Europa League die Chance auf einen Titelgewinn, nachdem der Rückstand in der italienischen Serie A viel zu groß ist. Entsprechend motiviert ist die Mannschaft von Carlo Ancelotti, entsprechend konzentriert trat sie im Hinspiel auf. Es entstand nicht der Eindruck als würde man, selbst bei einer lukrativen Führung, einen Gang zurückschalten. Daher werden die Italiener auch konzentriert in Salzburg auftreten und von Beginn an versuchen ein Auswärtstor zu erzielen, damit überhaupt keine Zweifel am Weiterkommen aufkommen. Maksimovic und Koulibaly fehlen gesperrt, Raul Albiol ist noch immer verletzt. Ohne 3 Innenverteidiger wird sich Carlo Ancelotti in Sachen Aufstellung etwas überlegen müssen.

Mögliche Aufstellungen

RB Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Onguene, Ulmer – Samassekou, Mwepu, Szoboszlai, Wolf – Dabbur, Gulbrandsen

SSC Neapel: Meret – Hysaj, Chiriches, Luperto (Mario Rui), Ghoulam – Allan, Fabian Ruiz, Zielinski, Callejon – Mertens, Milik

Dynamo Kiew vs. FC Chelsea (18:55, Hinspiel: 0:3)

Die Hoffnungen auf eine Sensation oder ein mittelgroßes Wunder tendieren bei Dynamo Kiew gen null. Zu mutlos, zu ideenlos war der Auftritt der Mannschaft im Hinspiel. Trotzdem wird man sich nicht kampflos ergeben und versuchen ein frühes Tor zu erzielen, denn Chelsea ist zwar individuell überlegen, aber derzeit auch nicht unfassbar stabil. Dynamo schlug am Wochenende Arsenal Kiew mit 4:0 und hat sich zumindest mit diesem Spiel eine breite Brust verschaffen können, muss gegen Chelsea aber auf Buyalskiy, Biesiedin, Sol, Kedziora und Pivaric verzichten.

(Photo by Bryn Lennon/Getty Images)

Die Gäste vom FC Chelsea spielten am Wochenende zuhause gegen die Wolves nur 1:1 und stehen weiterhin knapp hinter den Top-4 in der Premier League. Die Qualifikation für die Champions League über die Liga zu schaffen wird nicht einfach, dementsprechend schielen die „Blues“ auf den Titel in der Europa League, der ebenfalls zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt. Ein großer Pluspunkt für die Mannschaft von Maurizio Sarri ist, dass es keine Verletzungssorgen und auch keine gesperrten Spieler gibt. Vor der Länderspielpause kann man also aus dem Vollen schöpfen und eine starke Elf auf das Feld schicken, die das Weiterkommen mit einem Treffer in Kiew schnell besiegelt.

Mögliche Aufstellungen

Dynamo Kiew: Boyko – Burda, Shabanov, Kadar, Mykolenko – Sydorchuk, Tche Tche, Shepeliev, Tsygankov, Sidcley – Harmash

Chelsea FC: Kepa – Azpilicueta, David Luiz, Christensen, Emerson – Jorginho, Kovacic, Loftus-Cheek – Willian, Hudson-Odoi, Giroud

FC Villarreal vs. Zenit (21:00; Hinspiel: 3:1)

Während der FC Villarreal in der heimischen Liga mitten im tiefsten Abstiegskampf steckt und weiterhin um den Klassenerhalt zittern muss, sieht die Liga in der Europa League deutlich besser aus. Ein überraschend deutlicher 3:1-Auswärtssieg in St. Petersburg sorgte für gute Laune in Villarreal – und diese hält nach dem 2:0-Auswärtssieg in Levante auch noch an. Die Zeichen stehen ganz klar auf Weiterkommen, auch wenn Bonera, Bruno Soriano und Manu Trigueros verletzt fehlen.

Für Zenit St. Petersburg ist die Ausgangssituation denkbar schlecht, denn die Russen haben bisher keines der 4 Auswärtsspiele in dieser Saison in der Europa League gewinnen können und laufen auch noch einem großen Rückstand hinterher. Immerhin ist die Situation in der Liga gut, denn dort hat man nach dem Sieg am Wochenende 5 Punkte Vorsprung auf den Verfolger aus Krasnodar. Aufgeben wird die Mannschaft von Trainer Sergey Semak aber dennoch nicht, auch wenn die Chancen auf das Weiterkommen sehr klein sind.

Mögliche Aufstellungen

Villarreal: Asenjo – Victor Ruiz, Funes Mori, Gonzalez – Gaspar, Iborra, Cazorla, Jaume Costa – Fornals – Toko Ekambi, Bacca

Zenit: Lunev – Smolnikov, Ivanovic, Rakitskiy, Zhirkov – Noboa, Kranevitter, Rigoni, Shatov – Azmoun, Dzyuba

FC Arsenal vs. Stade Rennes (21:00, Hinspiel: 1:3)

Ohje, Arsenal! Die „Gunners“ hatten das Hinspiel eigentlich zunächst gut unter Kontrolle und führten auch mit 1:0, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Sokratis kassierte gelb-rot, der anschließende Freistoß fand im Nachschuss den Weg ins Tor und Arsenal fand nicht mehr ins Spiel zurück. Nun läuft man einem 1:3 hinterher, hat am Wochenende in der Liga aber immerhin Manchester United schlagen können und nun Pause in der Liga, sodass man alle vorhandenen Kräfte gegen die Franzosen ausschöpfen kann. Positiv ist zudem, dass Alexandre Lazacette nun doch spielberechtigt ist. Sein Einfluss könnte der Mannschaft enorm weiterhelfen, denn Arsenal benötigt dringend Tore.

(Photo by Mike Hewitt/Getty Images)

Stade Rennes bestätigte im Hinspiel die guten Leistungen aus den Spielen gegen Real Betis, als man bereits jederzeit Gefahr ausstrahlte und sich mit den schnellen Offensivkräften viele Chancen erspielen konnte. Ismaila Sarr, Hatem Ben Arfa & co. sind technisch versiert und besonders dann gefährlich, wenn sie viele Räume erhalten. In der Liga steht Rennes lediglich im Mittelfeld, international taut diese Mannschaft förmlich auf. Interessant wird sein, wie nervös die Franzosen werden, wenn es Arsenal gelingt großen Druck zu entfachen und die Führung zu erzielen. Die Chance auf das Weiterkommen ist jedenfalls da!

Mögliche Aufstellungen

Arsenal: Cech – Maitland-Niles (Kolasinac), Mustafi, Koscielny, Monreal – Torreira, Xhaka, Ramsey, Iwobi, Mkhitaryan (Özil) – Lacazette

Rennes: Koubek – Zeffane, Mexer, da Silva, Bensebaini – Andre, Grenier, Bourigeaud, Ben Arfa, Sarr – Niang

Slavia Prag vs. FC Sevilla (21:00, Hinspiel: 2:2)

Die erste Halbzeit im Achtelfinalhinspiel in Sevilla war durchaus sehr ereignisreich. Slavia Prag spielte ohne Angst und obwohl die Andalusier dominierten gelang es den Tschechen gleich zwei Treffer zu erzielen, auch wenn Kral der Ball beim zweiten Tor auf den Kopf fiel und der Innenverteidiger überhaupt nicht wusste, wie und warum der Ball den Weg ins Tor fand. Die gute Ausgangslage nimmt man trotzdem mit! Slavia hat nun das große Ziel Viertelfinale, wird aber noch einmal eine gute Defensivleistung benötigen, muss gleichermaßen offensiv immer wieder Nadelstiche setzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch selbst treffen, um die nächste Runde zu erreichen.

Der FC Sevilla hat in den letzten Wochen mit einigen Problemen zu kämpfen, derzeit droht sogar die Qualifikation für die Champions League verpasst zu werden. In der Liga stehen die Andalusier nur noch auf Platz 6, allerdings feierte man am Wochenende zuhause gegen Real Sociedad beim 5:2 einen Kantersieg und schoss sich den Frust der letzten Wochen ein wenig von der Seele. Beflügelt von diesem Resultat fährt man nun nach Prag und hofft darauf, dass man auch dort mit der nötigen Effizienz spielt und in das Viertelfinal einziehen kann.

Mögliche Aufstellungen

Slavia: Kolar – Frydrych, Kral, Ngadjui, Boril – Soucek, Husbauer, Stoch, Masopust, Baluta – Skoda

FC Sevilla: Vaclik – Mercado, Kjaer, Gomez – Jesus Navas, Roque Mesa, Banega, Arana – Sarabia, Promes – Ben Yedder

Inter vs. Eintracht Frankfurt (21:00; Hinspiel: 0:0)

Besonders in der 1. Halbzeit im Hinspiel hatte Inter gegen Eintracht Frankfurt einige gute Offensivszenen anzubieten, darunter einen höchst zweifelhaften Elfmeter, der aber nicht verwandelt werden konnte. Die Italiener zeigten, dass sie in jeder Phase in der Lage sind einen Treffer zu erzielen, ließen die Kontrolle in der 2. Halbzeit aber vermissen. Das 0:0 ist durchaus ein gefährliches Ergebnis, denn Inter weiß, dass man auf jeden Fall gewinnen muss um die nächste Runde einzuziehen. Die Devise lautet also „kontrollierte Offensive“.

Die Eintracht spielte am Montag bei Fortuna Düsseldorf und gewann auch ohne den ein oder anderen etablierten Spieler mit 3:0. Die Hessen sind vor dem Rückspiel gegen Inter also voll auf Kurs und in guter Verfassung, gerade die 2. Halbzeit im Hinspiel zeigte zudem, dass Inter durchaus auch verwundbar ist. Ante Rebic fehlt der SGE verletzt, Gelson Fernandes ist gesperrt und Makoto Hasebe hangelte sich zuletzt von Blessur zu Blessur, wird aber wohl zur Verfügung stehen können, gleiches gilt für N’Dicka, der gegen Düsseldorf eine Pause erhielt. Das große Ziel der Frankfurter ist ein Auswärtstor, damit man Inter unter Druck setzen kann.

Mögliche Aufstellungen

Inter: Handanovic – D’Ambrosio, Skriniar, de Vrij, Dalbert – Vecino, Valero, Nainggolan, Politano, Perisic – Keita Balde

Eintracht: Trapp – Hinteregger, Hasebe, N’Dicka – da Costa, de Guzman, Rode, Kostic – Gacinovic – Jovic, Haller

SL Benfica vs. Dinamo Zagreb (21:00; Hinspiel: 0:1)

Die Portugiesen haben eine schwere Aufgabe zu bewältigen! Denn die 0:1-Hinspielniederlage bedeutet eine extrem gefährliche Ausgangslage, auch wenn Benfica gemeinhin als Heimstark gilt und sicher über die Qualität verfügt dieses Spiel noch umzubiegen. Trotzdem muss man derzeit konstatieren, dass nicht alles nach Plan läuft. Am Wochenende spielte Benfica gegen Belenenses nur 2:2 und ließ somit wichtige Punkte im Titelkampf liegen, die Gesamtsituation könnte also besser sein. Die jungen Hoffnungsträger um Joao Felix sind gegen gefährliche Kroaten also durchaus gefordert.

Der Hinspielsieg war für Dinamo Zagreb ein großer Erfolg, aber auch mit einem kleinen Rückschlag verbunden. Denn mit Leovac und Sunjic fehlen nun zwei wichtige Spieler im Rückspiel gesperrt und können nicht mithelfen dem Druck des Gastgebers so gut wie möglich Stand zu halten. Die Kroaten werden von Beginn an sehr gut verteidigen , aber gleichermaßen über Dani Olmo, der im Offensivspiel eine zentrale Rolle einnimmt, immer wieder gefährliche eigene Angriffe spielen müssen. Klar ist: Schießt man ein Tor, dann wird es für Benfica schwer.

Mögliche Aufstellungen

SL Benfica: Vlachodimos – Almeida, Ruben Dias, Ferro, Grimaldo – Samaras, Pizzi, Gedson, Rafa, Joao Felix – Seferovic

Dinamo: Livakovic – Stojanovic, Theophile-Catherine, Dilaver, Musa – Ademi, Moro, Olmo, Gojak, Kadzior – Gavranovic

 (Photo by Alex Grimm/Getty Images)



Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel