FC Bayern | Lucas Hernandez hätte 96 Mio. Euro gekostet – Wechsel im Sommer weiter möglich

1. Februar 2019 | News | BY Manuel Behlert

Am 19. Dezember 2018 sorgte eine Schlagzeile der spanischen „Marca“ für Aufsehen. Lucas Hernandez, Verteidiger von Atletico Madrid, sollte demnach zum FC Bayern München wechseln, der Rekordmeister wäre angeblich bereit die Ausstiegsklausel in Höhe von 80 Millionen Euro zu aktivieren.

Kein Wechsel – Interesse aber wohl vorhanden

Der Spieler wechselte in der Wintertransferperiode zwar nicht zum FC Bayern, aber obwohl die „Marca“ in Sachen Atletico Madrid nicht als Topquelle gilt, schien sie hier zumindest was das grundsätzliche Interesse des FC Bayern anbelangt, den richtigen Riecher gehabt zu haben. Hasan Salihamidzic bezeichnete Hernandez als „sehr interessant“, weitere Medien in Deutschland und auch in Spanien griffen die Meldung auf und holten sich ihrerseits Informationen ein.

Häufig war die Rede von den guten Beziehungen zwischen dem FC Bayern und Atletico und dass man deswegen die Ausstiegsklausel nicht im Hauruck-Verfahren aktiviert. Von möglichen Gesprächen über einen Sommertransfer zu einem etwas geringeren Tarif war auch die Rede, während Atletico das tat, was es tun konnte: Betonen, wie wichtig der Spieler ist und dass man gerne langfristig mit ihm zusammenarbeiten würde. Karl-Heinz Rummenigge teilte gestern mit, dass der einzige Spieler, den man im Winter wirklich intensiv umworben hat, Callum Hudson-Odoi war. Alles andere seien Gerüchte, im Sommer wird sich mehr tun. Und das hat wohl auch einen Grund.

FC Bayern hätte 96 Mio. für Hernandez bezahlen müssen

Und der hängt mit dem Prozedere der Ausstiegsklauseln in Spanien zusammen. Zur Erinnerung: Der Spieler hinterlegt die Summe der Ausstiegsklausel bei der Liga und kauft sich somit aus seinem Vertrag frei. Der Verein, der sich die Unterschrift des Spielers in der Folge sichert, stellt ihm diese Summe zur Verfügung, damit er sich freikaufen kann. Allerdings fallen dabei natürlich Steuern an, die auf die vertraglich verankerte feste Ablösesumme obendrauf gerechnet werden müssen.

Wie „El Pais“ nun berichtet soll die Gesamtsumme, die der FC Bayern hätte investieren müssen, um Hernandez im Winter an die Isar zu locken, bei rund 96 Millionen Euro gelegen haben. Das war zu viel für den Rekordmeister. Ein Wechsel im kommenden Sommer ist aber deswegen nicht vom Tisch. Die „Marca“ berichtet nämlich, dass der FC Bayern weiter am Spieler interessiert ist und dass sich Lucas Hernandez weiterhin mit einem Wechsel nach München beschäftigt. Zudem soll der Berater einen Deal vorantreiben wollen, auch aus Eigeninteresse, denn ihm winkt ein saftiger Bonus. Doch die fehlende Bereitschaft des FC Bayern die Summe von 96 Millionen Euro zu investieren, die man durchaus nachvollziehen kann, könnte zum Vorteil für die „Rojiblancos“ werden.

Die entscheidende Frage wird sein, ob der Wechselwunsch des Spielers im Sommer immer noch so konkret ist, wie er es derzeit ist. Atletico hat natürlich die Chance den Spieler von einem Verbleib zu überzeugen und ihn mit einem neuen Vertrag zu locken, der eine Gehaltserhöhung und eine Erhöhung der Ausstiegsklausel beinhaltet. Zur neuen Saison verfügen die „Colchoneros“ nämlich über entsprechende Ressourcen und mehr Spielraum. Sollte dieses Vorhaben aber nicht fruchten, darf davon ausgegangen werden, dass der FC Bayern die Verhandlungen mit Atletico eröffnet und eine realistische Chance hat, sofern man die Ausstiegsklausel tatsächlich umgehen kann.

(Photo by David Ramos/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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