Hamann: „Vertragsverlängerung für Klopp war verrückt“

5. Februar 2017 | News | BY Chris McCarthy

Ex-Liverpool Spieler Dietmar Hamann hat die Vertragsverlängerung von Jürgen Klopp bis 2022 als „verrückt“ bezeichnet. Gegenüber der BBC erklärt der ehemalige Nationalspieler die Gründe dafür…

 

Fakten

Dietmar Hamann (43) nennt bei der BBC Fußball-Sendung „Match of the Day“ die Gründe für seine Kritik an der Vertragsverlängerung für Jürgen Klopp (49).

„Klopp hat die allgemeine Wahrnehmung rund um den Verein und in der Stadt geändert“, behauptet Hamann. In Liverpool sei man nämlich entweder „absolut ekstatisch oder lebensmüde. Es ist immer alles schwarz oder weiß“. Doch der ehemalige Mittelfeldspieler betrachtet nur die sportlichen Fakten und diese sind die Gründe für seine Kritik:

„Er hat einige Spieler verbessert, aber wenn man sich die reinen Fakten ansieht, glaube ich nicht, dass sich der Punkteschnitt seit Brendan Rodgers dramatisch verbessert hat, wenn überhaupt. Man hat zwei Finals verloren, die man hätte gewinnen können, oder sogar müssen. Besonders das zweite (Euro League Finale 2016; Anm.d.R.) gegen Sevilla hatte aufgrund der [verpassten] Champions League Qualifikation enorme Auswirkungen.“

Hamann, der insgesamt 191 Pflichtspiele für die Reds bestritt, hat nicht ganz Unrecht. Der Punkteschnitt hat sich sogar verschlechtert. Während Rodgers noch 1,77 Punkte pro Spiel holte, stehen dem FC Liverpool unter Klopp nur noch 1,74 Zähler pro Partie zu Buche.

„Und dann“, sagt Hamann, „trifft man eine Entscheidung mit dem Herzen und nicht mit dem Kopf und verlängert den Vertrag um weitere vier Jahre“.

(Photo PAUL ELLIS/AFP/Getty Images)

Vermeintliche Stabilität

Stabilität auf dem Trainerposten ist für den 59-fachen deutschen Nationalspieler nicht alles.

„Leute reden von Stabilität. Man bekommt keine Stabilität, in dem man jemanden einen Sechsjahresvertrag gibt. Man bekommt sie, in dem man clever auf dem Transfermarkt agiert. Das waren sie nicht.“

Wie wir bereits während der Erfolgsserie der Reds betonten, ist man in Liverpool nicht reif für den Titel. Das ist an und für sich auch vollkommen in Ordnung. Ein vierter oder gar fünfter Platz wäre mit der vorhandenen Spielerqualität und aufgrund der großen Konkurrenz keine Blamage. Allerdings muss sich Jürgen Klopp die Fragen gefallen lassen, warum er nicht auf der Linksverteidigerposition oder im zentralen Mittelfeld nachbesserte, oder die wackelige Defensive weiterhin die große Problemzone ist. Spätestens in der kommenden Saison muss Klopp auch zählbare Ergebnisse liefern, denn vier Transferfenster sollten genügen, um die eigenen Vorstellungen in die Tat umzusetzen…

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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