Bundesliga | Köln jubelt in Überzahl – Schalke im VAR-Pech

7. August 2022 | Bundesliga | BY Michael Bojkov

Spielbericht | Sein Bundesliga-Comeback gab der FC Schalke 04 in Köln. Auf dem Platz gab es aber wenig zu jubeln. Die Schalker gerieten früh in Unterzahl, verloren knappe VAR-Entscheidungen. Am Ende gewann der „Effzeh“ mit 3:1.

Zalazar-Tor wird zurückgepfiffen, Drexler fliegt

Der Aufsteiger legte mutig los, stellte Köln hoch zu. Auch mit Ball machte Schalke einen ordentlichen ersten Eindruck, Rodrigo Zalazar ließ immer wieder sein Talent an der Kugel aufblitzen. Der junge Uruguayer war es auch, der das erste Ausrufezeichen der Partie setzte. Nach einem Freist0ß hatte er plötzlich viel Platz im Rückraum und hämmerte den Ball rechts in den Winkel (10.). Der Treffer zählte allerdings nicht, weil Maya Yoshida im Abseits stand und Marvin Schwäbe im Kölner Tor die Sicht behinderte.

Auf der anderen Seite kam Julian Chabot nach einer Ecke frei zum Abschluss, der Winkel war allerdings einen Tick zu spitz – Außennetz (17.). Die Hausherren wurden jetzt stärker. Mit einer perfekten Flanke fand Benno Schmitz Florian Dietz im Strafraum, der Bundesliga-Debütant scheiterte aber völlig frei per Kopf an Alexander Schwolow (25.). Die Kölner hatten jetzt Oberwasser – und wenig später auch einen Mann mehr auf dem Platz. Im Zweikampf mit Jonas Hector trat Dominick Drexler seinem Ex-Mitspieler in die Wade, wurde dafür nach VAR-Intervention des Feldes verwiesen (35.).

Köln Schalke 04

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

In Überzahl kam der Effzeh jetzt auch regelmäßiger zu gefährlichen Abschlüssen. Erst scheiterte Dejan Ljubicic bei seinem Schuss am stark parierenden Schwolow (37.), kurz darauf setzte Luca Kilian eine Kopfball-Verlängerung knapp über die Querlatte (39.). Die Zuschauer sahen das typische Baumgartsche Angriffsspiel mit vielen langen Bällen, die letzte Präzision fehlte allerdings noch. Schalke hatte genug Zeit zu verschieben, wurde zu selten in letzter Konsequenz gefordert. So ging es ohne Tore in die Pause.

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Köln drückt und belohnt sich – Schalke erneut im VAR-Pech

Nach dem Seitenwechsel brachten die Gastgeber mehr Tempo und Präzision in ihre Aktionen. Ljubicic hatte viel Zeit und Raum, fand bei seinem strammer Abschluss aber in Schwolow seinen Meister (47.). Doch kurz darauf sollte sich der „Effzeh“ für seine Mühen belohnen. Mit einem Kontakt ging es von Ljubicic zu Jonas Hector in den Strafraum, der eine klasse Übersicht bewies und den freien Kilian in der Mitte bediente (49.) – der Führungstreffer. Und die Kölner machten weiter, Florian Kainz (51.), Schmitz (53.) und Jan Thielmann (55.) vergaben weitere Chancen.

Eine hohe Hereingab bekam Schwolow nicht richtig zu greifen, über Umwege landete der Ball bei Kainz, der nach einem Abpraller freie Schussbahn hatte und das 2:0 machte (62.). Zunächst zählte der Treffer aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht, doch mit Hilfe des VAR revidierte Schiedsrichter Robert Schröder seine Entscheidung. Bitter für die Schalker, die sich bereits das dritte Mal in dieser Partie durch eine knappe Entscheidung benachteiligt sahen.

Die Gäste wirkten jetzt resigniert, zeigten kaum noch Offensivbemühungen. Eine Standardsituation brachte Königsblau aber wieder zurück ins Spiel: Thomas Ouwejan brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld stark an die Strafraumkante, wo Marius Bülter per Kopf zur Stelle war und zum Anschlusstreffer ins kurze Eck einnickte (76.). Der Jubel der Gäste währte aber nicht lange, denn kurz darauf war Ljubicic nach einer feinen Thielmann-Flanke ebenfalls per Kopf zur Stelle und erzielte das 3:1 (82.). Dabei hatte er Glück, dass Schwolow den Ball noch entscheidend mit der Hacke traf, nachdem die Kugel vom Innenpfosten abprallte. Das Spiel war damit entschieden, viel passierte in der Folge nicht mehr. Nach anfänglichen Schwierigkeiten spielte Köln eine gute zweite Halbzeit, gewinnt am Ende mit 3:1 und darf sich über einen Heimsieg zum Saisonauftakt freuen.

Photo by Getty Images

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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