Kuriositäten aus der WM-Qualifikation in Amerika

11. Oktober 2017 | Nationalelf | BY Steffen Gronwald

Die letzten Spiele sind gespielt, die Abschlusstabellen stehen und sowohl die USA als auch Chile werden nicht an der kommenden Weltmeisterschaft in Russland teilnehmen. Doch das überraschende Ausscheiden dieser beiden Mannschaften ist nicht nur selbstverschuldet, sondern auch auf Kuriositäten zurückzuführen.

Chile schlägt sich selbst – am grünen Tisch

Die chilenische Nationalmannschaft verpasst sehr überraschend die Weltmeisterschaft 2018 in  Russland. Eine 3:0 Niederlage in Brasilien, sowie unglückliche Ergebnisse – aus chilenischer Sicht – für die Konkurrenz machten die Blamage perfekt. Nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Peru ist man in Chile zum Zuschauen verdammt. Doch dabei hätte es durchaus anders verlaufen können, hätte man vor gut einem Jahr auf einen Protest gegen Bolivien verzichtet.

(Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Der Kicker berichtet, dass man im September 2016, nach einem 0:0 gegen Bolivien einen Protest eingelegt habe, da die Gäste den nicht spielberechtigten Nelson Cabrera eingesetzt haben. Dieser Protest war erfolgreich und die Chilenen bekamen am grünen Tisch ihre drei Punkte. Jetzt kommt das große Aber: Fünf Tage vor dem angesprochenen Unentschieden gewann Bolivien mit 2:0 gegen Peru und auch hier kam Cabrera zum Einsatz. Die Folge, auch Peru protestierte, bekam ebenfalls Recht und die drei Punkte zugesprochen. Der Protest war vollkommen richtig, berechtigt und auch verständlich. Doch nun kann man natürlich sagen, dass die Chilenen darauf besser verzichtet hätten, da sie Peru damit ebenfalls drei Punkte geschenkt haben. Und aufgrund dieser Punkte, diese nun vor Chile stehen und in die Play-Offs dürfen.

Phantomtor in Panama – mit Folgen für die USA

Wie anfangs schon angekratzt, fahren auch die USA kommendes Jahr nicht zur Weltmeisterschaft nach Russland. Grund dafür ist einerseits die indiskutable Leistung im letzten Gruppenspiel gegen das Schlusslicht Trinidad & Tobago, andererseits jedoch auch eine ebenso indiskutable Schiedsrichterentscheidung in Panama. „Los Canaleros“ gewannen zu Hause gegen Costa Rica mit 2:1, trafen in der 53. Minute zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Allerdings ist ebendieser Ausgleichstreffer auf eine fatale Entscheidung des Schiedsrichtergespanns zurückzuführen. Wie hier deutlich zu erkennen ist, überschreitet der Ball zu keinem Zeitpunkt die Torlinie, geht sch(l)ussendlich sogar am Tor vorbei. Doch die Offiziellen entschieden auf Tor für Panama und brachten diese somit auf die Siegerstraße. Die Torlinientechnologie wird in Amerika nicht verwendet, konnte dadurch nicht eingreifen.

Dem Kicker zu Folge, besteht zwar die Chance einen Einspruch einzulegen, allerdings sei die Aussicht auf Erfolg sehr gering. Grund dafür ist, dass die Szene höchst wahrscheinlich als Tatsachenentscheidung ausgelegt wird. Immerhin hätte der „Torschütze“ Gabriel Torres in dieser Szene auch einen Elfmeter fordern können. Somit bleibt den USA, wie unter anderem auch Chile und den Niederlanden, im Sommer nur die Zuschauerrolle.

(Photo by ABRAHAM DIAZ/AFP/Getty Images)

Steffen Gronwald

Steffen verfolgt primär den Vereinsfußball, fühlt sich im deutschen Ober- und Unterhaus zu Hause - verfolgt zugleich aber auch La Liga und die Premier League intensiv. Ob Offensivspektakel oder "park the Bus", fesseln tut ihn beides, zudem steht bei ihm auch der Schiedsrichter im Fokus. Seit 2016 bei 90PLUS.


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