Bundesliga | Nächster Befreiungsschlag misslingt: Hertha BSC verliert deutlich in Leverkusen

Spielbericht | Im vorletzten Spiel des 23. Bundesliga-Spieltags besiegte Bayer Leverkusen die abstiegsbedrohte Hertha deutlich mit 4:1.
Leverkusens rechte Seite bereitet Hertha Probleme
Leverkusen war von Beginn an um Kontrolle bemüht und ließ den Ball durch die eigenen Reihen zirkulieren. Die Hertha war auf eine kompakte Defensive bedacht und versuchte, die Räume eng zu halten. Nach bereits zwölf Minuten platzte der Knoten aber. Bayer spielte es mit viel Tempo, über Moussa Diaby ging es rechts im Strafraum zu Jeremie Frimpong, der in der Mitte Sardar Azmoun bediente – 1:0! Keine fünf Minuten später die nächste Großchance für die Hausherren. Es war immer wieder die rechte Seite, über die sie anrannten und wo die Alte Dame ihre Probleme hatte. Erneut legte der umtriebige Frimpong für Azmoun auf, der scheiterte diesmal jedoch an Oliver Christensen (17.). Doch Leverkusen machte weiter und konnte erhöhen: Diaby setzte sich im Strafraum durch und bediente Frimpong, der sich nach seiner Vorlage jetzt mit dem Tor zum 2:0 belohnen konnte (21.). Bitter: Kurz darauf musste der Niederländer verletzt ausgewechselt werden, wurde durch Timothy Fosu-Mensah ersetzt (29.)
Die Hausherren hatten jetzt alles im Griff und konnten eine komfortable Zwei-Tore-Führung verwalten, schaltete mit der Zeit einen Gang herunter. Hertha BSC zeigte sich derweil bemüht, kam aber nicht über Ansätze hinaus. Wenn eine Mannschaft gefährlich war, dann Leverkusen. Wenige Minuten vor der Pause versuchte es erst Robert Andrich (42.), dann machte es Diaby zu kompliziert (43.). Mit einer verdienten 2:0-Führung für die Werkself ging es in die Kabinen.
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Hertha wittert nur kurz Hoffnung – Adli macht den Deckel drauf
Aufgesteckt hatten die Gäste hier aber noch nicht. Das bewies ein Schuss von Dodi Lukebakio, der Lukas Hradecky immerhin mal zum Eingriff zwang (50.) – der erste Versuch der Hertha, der auf das gegnerische Tor ging. Abgesehen davon blieben die Angriffsbemühungen der Berliner zu zaghaft. Stattdessen prüfte Diaby Christensen gefährlich aus der Distanz (55.), traf kurz darauf das Quergebälk (60.). Auch Piero Hincapie scheiterte mit seinem Versuch (59.). Die stetigen Anläufe der Gastgeber sollten sich kurz darauf erneut bezahlt machen: Mit einer wunderschönen Körpertäuschung legte sich Florian Wirtz den Ball zurecht und steckte auf Diaby durch, der freie Bahn hatte und seinen achten Saisontreffer erzielte (61.).
Die Vorentscheidung? Vielleicht sollte hier doch noch was drin sein für die Herthaner, die auf der anderen Seite einen Elfmeter zugesprochen bekamen. Timothy Josu-Mensah stellte sich im Zweikampf ungeschickt an und brachte Marvin Plattenhardt zu Fall, der Pfiff war berechtigt. Lukebakio nahm sich der Sache an und traf platziert ins linke Eck, Hradecky war machtlos (67.). Für den besten Hertha-Torschützen war es der zehnte Saisontreffer.
Trotzdem sollten sich die Berliner Resthoffnungen schnell wieder begraben. Patrik Schick lockte zwei gegnerische Innenverteidiger und bediente den eben erst eingewechselten Amine Adli im freien Raum. Der Offensivmann zog in die Mitte und ließ Christensen bei seinem platzierten Abschluss keine Chance (73.). Ein positives Zeichen bei den Gästen: Die Mannschaft bewahrte Ruhe, zerfiel trotz des deutlichen Rückstandes nicht in Einzelteile. Bei einer Ecke von Marco Richter kam Augustin Rogel zum Kopfball, konnte die Kugel aber nicht platzieren (76.), auf der anderen Seite fehlte Hincapie bei selbiger Aktion die Präzision (81.). Am Ende blieb es beim verdienten 4:1 für Leverkusen, die damit immerhin auf einen einstelligen Tabellenplatz vorrücken. Die Hertha verweilt derweil im Abstiegskampf auf Rang 14, einen Punkt vor dem Quartett aus Stuttgart, Hoffenheim, Bochum und Schalke.
Leverkusen vs. Hertha BSC 4:1 (2:0)
Bayer Leverkusen: Hradecky – Tapsoba, Tah, Kossounou – Frimpong (29. Fosu-Mensah), Andrich, Palacios, Hincapie (82. Sinkraven) – Diaby (69. Adli), Wirtz (82. Amiri) – Azmoun (69. Schick)
Hertha BSC: Christensen – Uremovic, Kempf, Rogel – Richter (84. Sunjic), Cigerci (73. Ngangkam), Tousart, Plattenhardt – Serdar (58. Boetius) – Lukebakio (83. Kenny), Niederlechner (58. Jovetic)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich
Tore: 1:0 Sardar Azmoun (12.), 2:0 Jeremie Frimpong (21.), 3:0 Moussa Diaby (61.), 3:1 Dodi Lukebakio (67., Elfmeter), 4:1 Amine Adli (73.)
(Photo by Martin Rose/Getty Images)
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