Rassismus-Eklat: MSV und Osnabrück plädieren für Wiederholung

20. Dezember 2021 | Bundesliga | BY 90PLUS Redaktion

News | Einen Tag nachdem Osnabrücks Aaron Opoku rassistisch beleidigt und das Spiel zwischen dem VfL und dem MSV Duisburg abgebrochen wurde, haben sich beide Teams für ein Wiederholungsspiel ausgesprochen. 

MSV und VfL: „Fußball darf nicht der Verlierer sein“

Die Szenen schockten ganz Fußball-Deutschland. In der 35. Minute des Drittligaspiels zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück wurde die Partie abgebrochen, da Osnabrücks Aaron Opoku von einem Duisburger Zuschauer rassistisch angefeindet worden war. Im Anschluss standen verschiedene Wertungsszenarien am Grünen Tisch im Raum. Beide Klubs plädierten nun jedoch für ein Wiederholungsspiel.



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Das gaben beide Klubs am Montag in einer gemeinsamen Stellungnahme bekannt. „Gestern ist ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt worden“, betonte MSV-Präsident Ingo Wald und ergänzte: „Wir, der MSV, werden gemeinsam mit dem VfL vollumfänglich zur Aufklärung beitragen und die ermittelnden Behörden mit allen Informationen und Aussagen, die uns erreichen, dabei unterstützen.“ Darüber hinaus stellte er klar: „Gemeinsam mit dem VfL wünschen wir uns allerdings auch, dass der Fußball aus dieser Situation als Gewinner und nicht als Verlierer vom Platz geht. Deshalb halten wir ein Wiederholungsspiel im Sinne des Sports für die einzig richtige Entscheidung.“

VfL-Präsident Holger Elixmann fügte an: „Weder der MSV Duisburg noch der VfL Osnabrück sollten für das Fehlverhalten eines Zuschauers bestraft werden. Wir haben uns eindeutig mit Aaron Opoku solidarisiert und ebenso eindeutig und ohne Blick auf sportrechtliche Konsequenzen entschieden, nach den rassistischen Äußerungen nicht wieder anzutreten. Wir haben ein Zeichen gegen Rassismus und für Menschlichkeit gesetzt und dieses klare Statement sollte aus unserer Sicht durch die Ansetzung eines Wiederholungsspiels verstärkt werden.“

Entscheidung steht aus

Die Entscheidung liegt nun nicht bei den Klubs sondern beim Deutschen Fußball-Bund, wie aus dem Statement hervorgeht: „Sportrechtlich liegt nun die Verantwortung für das weitere Verfahren zunächst bei den entsprechenden Instanzen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die Clubs wollen dem nicht vorgreifen, sind aber überzeugt, dass es im Sinne der Arbeit für Toleranz und Mitmenschlichkeit geboten ist, eine sportliche Entscheidung auf dem grünen Rasen herbeizuführen und im Kontext eines möglichen Wiederholungsspiels gemeinsam mit dem DFB, den Clubs und den Fans ein weiteres Zeichen der Solidarität und gegen Rassismus zu setzen.“

(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

 

 


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