Noch mehr Geld für die Premier League? – Neuer TV-Vertrag wirft Schatten voraus

17. November 2017 | News | BY Christoph Albers

Die Einnahmen aus dem TV-Vertrag der Premier League versetzten die Verantwortlichen der Bundesliga schon nach dem letzten Abschluss in Angst und Schrecken. Nun werden in England die Rahmenbedingungen für den nächsten Deal festlegt, die Einnahmen werden wohl nochmal erheblich steigen. Setzt euch lieber schnell hin, liebe Bundesliga-Geschäftsführer…

Neue Player, neue Zeiten, mehr Spiele

Für die Jahre 2016 bis 2019 bringt der TV-Vertrag der Premier League über die Inlandsvermarktung 5,14 Milliarden Pfund ein, was 5,77 Milliarden Euro entspricht. Die Ausschreibungen für die nächste Periode, von 2019 bis 2022, sollen noch vor Weihnachten dieses Jahres beginnen. Dafür haben sich die Verantwortlichen der Premier League nun auf neue Rahmenbedingungen geeinigt, die für noch größere Einnahmen sorgen sollen.

Wie der Kicker berichtet, sollen dann 190 anstatt der bisher 168 Spiele live übertragen werden. Zudem soll es weitere Anstoßzeiten geben, beispielsweise am späten Samstagabend, bisher gibt es dort nur eine Zeit um 18:30. Auch eine Erhöhung der Anzahl der Spiele innerhalb der Woche und an Feiertagen ist angedacht.

Die Rechte liegen bisher bei Sky Sports und BT Sports, doch sie könnten nun mächtige Konkurrenz bekommen, Amazon, Apple, Netflix oder Facebook gelten auch als interessiert. Ein Wettbieten könnte die Preise zusätzlich deutlich in die Höhe treiben. Der Plan der „Big Six“, der sechs größten Verein, sich noch größere Anteile der Auslandserlöse zu sichern, scheiterte unterdessen.

(Photo by Michael Steele/Getty Images)

Einnahmen zu Lasten der Fans?

Die Neuerungen mögen vielleicht höhere Einnahmen aus der Vermarktung mit sich bringen, doch sie gehen aller Wahrscheinlichkeit wieder mal zu Lasten der Fans. Die Änderungen der Anstoßzeiten machen es gerade den Auswärtsfahrern schwerer im Stadion zu sein und auch eine Senkung der Ticketpreise ist sehr unwahrscheinlich.

Die Premier League droht sich weiter von der Basis zu entfernen. Die aktive Fankultur wird zusehends weniger und gerade für den Nachwuchs wird der Stadionbesuch schwerer und schwerer. Eine Entwicklung die den Verantwortlichen offenbar entgeht oder sie ist ihnen schlichtweg nicht so wichtig. Schade.

Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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