EL-Vorschau: Offensivspektakel Teil 2?

11. Mai 2017 | Champions League | BY Manuel Behlert

Im Rückspiel des Halbfinales der Europa League empfängt Olympique Lyon am Donnerstag um 21.05 Uhr die Mannschaft von Ajax Amsterdam. Das Hinspiel konnten die Niederländer mit 4:1 für sich entscheiden. In der Amsterdam Arena lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch, wobei Ajax die deutlich bessere und zielstrebigere Mannschaft war. 

Die Offensive von Ajax um Dolberg, Ziyech und Younes erspielte sich in regelmäßigen Abständen teilweise sehr gute Torchancen, das 4:1 war am Ende in seiner Deutlichkeit in Ordnung, es hätte aber auch 5:2 oder 6:3 ausgehen können. Im Rückspiel wird es darum gehen, dass beide Mannschaften weniger zulassen, defensiv konzentrierter agieren.

 

Alles mobilisieren

Olympique Lyon hat einen Vorteil auf der eigenen Seite. Die Mannschaft von Trainer Bruno Genesio hat nicht mehr viel zu verlieren. Es erwartet niemand, dass man ein 1:4 drehen wird. Allerdings erwarten die Fans, dass man zuhause alles mögliche in Bewegung setzt um doch noch an der Sensation zu schnuppern. Am Wochenende gewann Lyon die Generalprobe gegen Nantes in einem wilden Spiel mit 3:2. 6 Gegentore in den letzten beiden Spielen zeigen aber auch genau, wo die Probleme der Franzosen derzeit verortet sind.

(Photo by EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images)

Memphis Depay ist nicht spielberechtigt und Mammana quält sich mit einer Blessur herum. Er wird auch nicht zur Verfügung stehen. Das Ziel muss sein, eine kontrollierte Offensive zu starten, die sukzessive zu Torgelegenheiten führt. Wenn man Ajax die Chance gibt zu kontern und man durch Fehler zu große Räume öffnet, wird das bestraft. Ajax zeigte auch auf Schalke einige Schwächen nach einem komfortablen Vorsprung aus dem Hinspiel, vielleicht kann Olympique dort ansetzen. Es ist noch nicht alles verloren.

 

Ruhe bewahren, Konter ausspielen

Ajax kann zumindest von Außen betrachtet mit der nötigen Gelassenheit in dieses Duell gehen. Die offensivstarke und von Talenten gespickte Mannschaft von Trainer Peter Bosz muss dabei lediglich auf Sinkgraven verzichten, die restliche Mannschaft steht zur Verfügung. Nach dem 4:0-Sieg am Wochenende gegen die Go Ahead Eagles kann Ajax sogar noch Meister werden, weil Feyenoord im Parallelspiel patzte. Dieses neu gewonnene Selbstvertrauen soll mit nach Lyon genommen werden.

(Photo by EMMANUEL DUNAND/AFP/Getty Images)

Ajax wird auch in Lyon eine offensiv ausgerichtete Elf aufbieten. Der eigene Stil wird knallhart durchgezogen, es werden ausreichend Spieler auf dem Platz stehen, die für Torgefahr sorgen können. Hektik soll vermieden werden, außerdem müssen die Nadelstiche gesetzt werden, um Lyon permanent zu beschäftigen. Die Franzosen dürfen nicht das Gefühl bekommen, dass man Ajax im Griff hat und daraus eine gewisse Euphorie entwickeln. Peter Bosz wird genau das seiner Mannschaft mitteilen. Setzt diese das um, ist das Finale Formsache.

 

Mögliche Aufstellungen

Lyon: Lopes – Rafael, N’Koulou, Diakhaby, Rybus (Morel) – Gonalons, Tolisso, Valbuena (Cornet), Fekir, Ghezzal – Lacazette

Ajax: Onana – Veltman, de Ligt, Sanchez, Viergever – Schöne, Ziyech, Klaassen – Traore (Kluivert), Younes, Dolberg

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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