Paris empfängt Aufsteiger Amiens: Erster Neymar-Auftritt?

4. August 2017 | News | BY Manuel Behlert

Paris Saint Germain hat nach der letzten Saison, als man in der Liga von Monaco geschlagen und nur Vizemeister wurde, einiges vor. Der Klubs ist nach dem Rekordtransfer von Neymar der absolute Favorit auf den Meistertitel und galt bereits davor als ganz ganz schwer zu schlagen. PSG will nicht nur erfolgreichen, sondern auch spektakulären Fußball zeigen. Der Aufsteiger aus Amiens will dies verhindern. Anstoß der Partie ist am Samstag um 17 Uhr.

Der Aufstieg des SC Amiens war kaum in Worte zu fassen. In der 6. Minute der Nachspielzeit erzielte der Klub beim Gastspiel gegen Stade Reims den 2:1-Siegtreffer und kletterte in der letzten Sekunde der Saison 2016/17 vom 6. auf den 2. Platz der Ligue 2. Einer der spannendsten Aufstiegskämpfe aller Zeiten fand damit sein verrücktes Ende.

 

Duell der Gegensätze

Paris verpflichtete Neymar für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona, der SC Amiens gab nicht einen Cent für neue Spieler aus, denn finanziell ist der Klub aus dem Norden Frankreichs nicht gerade auf Rosen gebettet. Man bediente sich bei ablösefreien Spielern und holte dennoch Qualität in die Mannschaft, wenngleich man Topstürmer Kamara zum FC Fulham abgeben musste. Alleine diese Unterschiede machen die Dimensionen deutlich, die zwischen diesen beiden Klubs liegen.

(Photo by LOLA BOU/AFP/Getty Images)

Auch die Zielsetzung ist eine komplett unterschiedliche. Der Gastgeber aus der französischen Hauptstadt will Titel. Und zwar möglichst viele. Durch die Verpflichtungen von Neymar, Berchiche und Dani Alves wurde der Kader verstärkt, Problempositionen behoben. Neben den nationalen Titeln soll auch die Königsklasse ins Visier genommen werden, und zwar eher kurz- als mittelfristig. Für den SC Amiens, der in der letzten Saison erst in die Ligue 2 aufgestiegen ist und den direkten Durchmarsch geschafft hat, geht es nur und ausschließlich um den Klassenerhalt. Dieses Ziel wird mit dem Kader und dem geringen Spielraum schon sehr schwer zu erreichen sein.

 

PSG kann nur verlieren

Paris geht in dieser Saison in jedes Spiel als Favorit. Selbst gegen Monaco, Lyon oder Marseille hat man die Favoritenrolle inne. Das birgt natürlich auch Gefahren, denn eine Mannschaft, die den Anspruch und die Qualität besitzt, jedes Spiel siegreich zu gestalten, muss sich auch daran messen lassen. Zudem muss man mit fußballerischen Aspekten glänzen, reiner Ergebnisfußball ist schwer zu vermitteln. Paris muss also nicht nur Spiele gewinnen, sondern auch möglichst viele Tore erzielen. Mit Neymar hat sich genau darauf vorbereitet. Es ist gut denkbar, dass sich der teuerste Einkauf der Geschichte gleich am Samstag seinen Fans präsentiert, wenn auch vielleicht eher von der Bank.

(Photo credit should read FRANCK FIFE/AFP/Getty Images)

Gegen Amiens will man den Fans zu Saisonbeginn gleich etwas bieten. Eine offensive Ausrichtung ist denkbar, durch Dani Alves kommt von der Außenverteidigerposition zusätzlicher Schwung nach vorne. Für Amiens ist das wohl schwerste Spiel zum Auftakt Fluch und Segen zugleich. Einerseits hat man nichts zu verlieren und kann nur positiv überraschen, andererseits ist ein etwaiges Debakel nicht unbedingt einfach zu verarbeiten, auch wenn die Erwartungshaltung beim Aufsteiger gering ist. Ein hoher Sieg von Paris wäre also standesgemäß, ein niedriges Ergebnis, ein enges Spiel oder gar ein Punktverlust eine Überraschung respektive Blamage.

 

Mögliche Aufstellungen

Paris SG: Trapp, Dani Alves, Marquinhos, Thiago Silva, Kurzawa, Rabiot, Verratti, Matuidi, Draxler, Di Maria, Cavani

AC Amiens: Gurtner, Cissokho, Bodmer, Gouano, Dibassy, N’Gosso, Monconduit, Manzala, Dompé, Charrier, Cornette

 

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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