Real Madrid: Kroos nimmt Bale in Schutz

14. September 2017 | News | BY Marius Merck

In der Partie gegen APOEL Nikosia wurde Gareth Bale einmal mehr von den Real-Fans ausgepfiffen. Toni Kroos hat für dieses Verhalten kein Verständnis.

 

„Niemand verdient das“

Bale hat seit seiner Ankunft 2013 einen schweren Stand bei dem Anhang der „Königlichen“. Der Waliser war damals mit einer Ablöse von rund 100 Millionen Euro der teuerste Spieler der Welt, was logischerweise enorme Erwartungen mit sich bringt. Der Rechtsaußen war seitdem stets gesetzt und zeigte gute Leistungen, allerdings konnte er individuell bisher nicht ansatzweise herausstechen wie beispielsweise Cristiano Ronaldo, welcher einen ähnlich absurden Betrag gekostet hatte.

Aufgrund dessen wird er oftmals von Presse und Fans als Sündenbock herausgepickt, wenn es mal weniger gut läuft. Sogar die „Hausblätter“ führen in schöner Regelmäßigkeit Umfragen à la „Wer sollte am ehesten aus dem BBC-Sturm den Verein verlassen?“ durch, bei welchen meistens Bale am schlechtesten abschneidet. Dabei wurde mit dem walisischen Nationalspieler in vier Jahren drei Mal die Königsklasse gewonnen, beim ersten Titelgewinn 2014 ebnete er mit dem 2:1 Führungtreffer gegen Atletico in der Verlängerung den Weg zum Titel.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Dennoch erhält der Flügelstürmer nicht eine derartige Anerkennung wie manch anderer Mitspieler. Die Pfiffe von der Partie gestern brachten Kroos im Anschluss laut der Übersetzung von „Football Espana“ zu folgenden Aussagen:

„Dies ist Real Madrid, wo jeder nur das Beste von einem erwartet. Das Auspfeifen einzelner Spieler passiert hier manchmal und Gareth verdient das nicht … niemand verdient das. Fußball ist eben Fußball und es gibt nun mal Spiele, bei welchen es unmöglich ist, auf einem Top-Level zu spielen. Wenn dann Spieler ausgepfiffen werden, hilft das aber keinem; das müssen die Leute realisieren.“

Der Waliser war im Sommer heftig mit Manchester United in Verbindung gebracht worden, José Mourinho warb sogar ziemlich provokant in der Öffentlichkeit um den Spieler. Wenn sich an seiner Situation in Madrid nichts ändern sollte, könnte sich Bale im spätestens im nächsten Sommer mit einer Rückkehr in die Premier League beschäftigen.

Die Real-Fans gelten als besonders kritisch, selbst Ronaldo blieb in jüngerer Vergangenheit von Pfiffen nicht verschont, was dieser auch öffentlich monierte. Der Portugiese sprang Bale in der Vergangenheit ebenfalls schon zur Seite. Es ist allerdings fraglich, ob nur die Bekundungen seiner Mitspieler den 28-Jährigen auf die Dauer zufriedenstellen werden.

Seit seiner Ankunft hat er für den Klub in 156 Pflichtspielen 68 Treffer erzielt und 54 weitere vorbereitet.

 

 

 

Marius Merck

Eine Autogrammstunde von Fritz Walter weckte die Leidenschaft für diese Sportart, die über eine (“herausragende”) Amateurkarriere bis zur Gründung von 90PLUS führte. Bei seinem erklärten Ziel, endlich ein “Erfolgsfan” zu werden, weiter erfolglos.


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