Ribery teilt aus

8. Januar 2018 | News | BY Nico Scheck

Es war das Jahr des FC Bayern München. Und es war eigentlich auch das Jahr von Franck Ribery. 2013 gewannen die Münchner alle Titel und Ribery galt als der Spieler der Saison. Völlig verdient wurde der Franzose dann auch zu Europas Spieler des Jahres gekührt, doch der Ballon d’Or blieb ihm verwehrt, was Ribery auch heute noch, über vier Jahre nach der Wahl, übel aufstößt.

Gegenüber der TV-Sendung Canal Football Club klagte der Flügelspieler:

Es hat sich angefühlt, als wäre er mir gestohlen worden.Es ist unbegreiflich. Ich habe jeden Pokal gewonnen, ich hätte nicht mehr machen können. Das war eine Ungerechtigkeit.

Stattdessen wurde Cristiano Ronaldo zum Weltfußballer gekürt, gefolgt von Lionel Messi auf Platz zwei. Schon 2013 stieß die Wahl auf viel Unverständnis. Gerade die Entscheidung, Messi vor Ribery zu platzieren, galt als sehr fragwürdig.

 (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

 

„Mein Land stand nicht hinter mir“

Unter anderem macht Ribery seine Landsleute für die Wahl verantwortlich.

Mein Land stand nicht hinter mir. Ich habe es selbst gesehen, wie die Franzosen wollten, dass Ronaldo gewinnt. Wollten die Portugiesen Ribéry oder Messi gewinnen sehen? Natürlich nicht.

So ist sich der Starspieler sicher, dass man ihn in Frankreich für das peinliche WM-Aus 2010 der französischen Nationalmannschaft verantwortlich macht. Daher hätten diese ihm ihre Stimme verwehrt.

Sie haben einen Schuldigen gebraucht. Jeder in Frankreich hat geglaubt, ich sei das Problem – selbst meine Eltern. Ich kann die Handlungen bestimmter französischer Medien nicht vergessen. Das ist eine Narbe, die mir immer bleibt – das war zu viel des Guten.

Ob dies allein der Grund für den dritten Platz bei der Weltfußballerwahl war, wird weiterhin offen bleiben. Fakt ist jedoch, dass Ribery mit seinen elf Treffern und 23 Torvorlagen in 43 Pflichtspielen die Saison 2012/13 dominierte wie kaum ein anderer Spieler weltweit.

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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