Sandro Wagner über sein Image, Bayern und die DFB-Elf

17. Februar 2017 | News | BY Chris McCarthy

Sandro Wagner ist einer der polarisierendsten Spieler der Bundesliga. Der Angreifer der TSG Hoffenheim ist zwar nicht der Edeltechniker, aber, wie seine 10 Saisontore belegen, äußerst effektiv. In einem Interview mit dem Kicker spricht der 29-Jährige u.a. über sein Image, den FC Bayern und die Nationalmannschaft. 

 

Treter?

Nicht erst seit seinem üblen Foul gegen RB Leipzig, „genießt“ Sandro Wagner (29) das Image eines unfairen Spielers. Der ehemalige U-21 Nationalstürmer ist daran nicht ganz unbeteiligt. Mit 2,9 Fouls pro Spiel führt er die Bundesliga in dieser Kategorie an. Keinen Grund etwas zu ändern, findet Wagner:

„Ich werde meine Spielweise nicht ändern, weil ich grundsätzlich ein fairer Spieler bin. Ich bin in Leipzig nur etwas zu spät in den Zweikampf gekommen. Ich wollte niemanden verletzen. Um als Stürmer dauerhaft Erfolg zu haben, muss man bestimmte Charaktereigenschaften haben: großes Selbstvertrauen ist hier das A und O. Man ist quasi 90 Minuten im Zweikampf, muss einstecken und austeilen können. Das kann ich, deswegen ist es die ideale Position für mich.“

FC Bayern

Obwohl Sandro Wagner insgesamt nur 63 Bundesliga-Minuten für den FC Bayern bestritt, ging für ihn ein „Kindheitstraum“ in Erfüllung. „Es war von klein auf mein Ziel, es dort ganz hoch zu schaffen. Das hat geklappt, wenngleich ich mich nicht dauerhaft etablieren konnte“, betont der gebürtige Münchner.

Auch wenn die folgende Aussage von einigen sicher belächelt wird, Wagner kann sich eine Rückkehr zum deutschen Rekordmdeister durchaus vorstellen.

„Ich komme aus München, wohne in München und werde da sicher auch den Rest meines Lebens bleiben. Ich kann mir das immer vorstellen.“

Es sei jedoch erwähnt, dass er, wohl bewusst, völlig offen lässt in welcher Form.

(Photo by Johannes Simon/Bongarts/Getty Images)

 

Nationalmannschaft?

Alle 1,7 Spiele macht Sandro Wagner in der aktuellen Spielzeit ein Tor. Wenn er das Tempo halten kann, wird der Stoßstürmer am Ende bei ca. 18 Saisontoren stehen – die beste Ausbeute seiner Profikarriere. Angesichts der Torausbeute, sprechen einige sogar von der Nationalmannschaft, aber Wagner sieht das realistischer:

„Ich gehe damit ganz entspannt um. Die Nationalelf ist mein absoluter Traum, aber ich bin auch nicht böse, wenn es nicht klappt. Ich versuche meine Leistung zu bringen, Tore zu schießen und mit dem Verein erfolgreich zu sein. Alles andere entscheiden andere Leute. Es wäre eine geile Sache, eingeladen zu werden.“

 

Zukunft

„Ich denke jetzt immer nur bis zum Sommer. Ich habe so viel erlebt im Fußball, ich bin keiner, der weit vorausplant. Ich sage nicht: Ich bleibe die nächsten zehn Jahre hier. Das kann schon passieren. Aber ich mag es nicht, wenn Spieler das tun und kurz darauf doch weg sind. Ich kann und will nichts versprechen.“

Was auf den ersten Blick wie eine Wechsel-Drohung aussieht, sind letztendlich ehrliche Worte des TSG-Stürmers. Wagner, der bis 2019 vertraglich an Hoffenheim gebunden ist, weiß nach sieben Profi-Stationen in acht Jahren wie das Geschäft läuft. In der Wirsol Rhein-Neckar-Arena hat er die Erwartungen übertroffen, das weiß auch er selbst. Genauso wie er auch weiß, dass er aktuell das Optimum seines Potentials rausholt. Sollten die Kraichgauer nicht andere Pläne haben, wird Sandro Wagner wohl auch in der kommenden Saison für die ambitionierten Hoffenheimer auf Torejagd gehen.

 

Das komplette Kicker-Interview mit Sandro Wagner ist hier nachzulesen.

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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