Ausstieg aus Gazprom-Vertrag? So plant Schalke 04

27. Februar 2022 | Bundesliga | BY Michael Bojkov

News | Im Zuge des Krieges, den Russland gegen die Ukraine führt, diskutiert man beim FC Schalke 04 einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Vertag mit Hauptsponsor Gazprom. Für diesen Fall bietet BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den Schalkern finanzielle Unterstützung an. Der Klub selbst plant derweil mit zwei Strategien.

Schalke 04: Schröder nimmt Kontakt zu Watzke auf

Beim FC Schalke 04 berät man aktuell über den Ausstieg aus dem Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom. Hans-Joachim Watzke (62), Geschäftsführer beim BVB und Aufsichtsrats-Chef der DFL,  zollte den Königsblauen in einem Statement Respekt für den Umgang mit der aktuellen Situation. „Erstmal bin ich sehr froh, dass die Schalker Haltung gezeigt haben. Wenn es dazu der Solidarität der anderen Klubs in Deutschland bedarf, um sie aus dieser Situation einigermaßen gut rauszuführen, müssen wir darüber diskutieren, wie wir das hinkriegen können“, so Watzke.

Im gestrigen Gastspiel beim Karlsruher SC waren die Schalker bereits ohne Gazprom als Brustsponsor aufgelaufen. Sämtliche Fanartikel mit dem Logo des russischen Gaskonzerns wurden zudem aus dem Sortiment genommen.



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Bernd Schröder (55), seit Anfang des Jahres Vorstandsvorsitzender bei den Schalkern, hat bereits Kontakt zu Watzke aufgenommen. „Bernd Schröder hat heute mit Aki Watzke telefoniert – es war ein gutes Gespräch. Zu den Inhalten sagen wir vorerst nichts, da bitte ich um Geduld“, zitierte die WAZ eine Mittelung des Klubs am Sonntag.

Für die finanzielle Tragfähigkeit ist Gazprom von elementarer Bedeutung für den Klub. In der 2. Liga soll Schalke rund acht bis zehn Millionen Euro von Gazprom kassieren, in der Bundesliga sind es angeblich sogar bis zu 20 Millionen Euro pro Saison. Dass ein anderer Sponsor diese Summen springen lässt, ist kaum vorstellbar. Dass die Partnerschaft beendet werden soll, steht dennoch außer Frage.

Neben finanzieller Hilfe durch die DFL und deren Mitglieder arbeitet Schröder mit seinen Vorstandkollegen daher an zwei Strategien. Die erste: Schalke zieht einen oder mehrere Sponsoren an Land, die kurz- oder mittelfristig aushelfen. Die zweite: Schalke startet eine Crowdfounding-Aktion. Dadurch könnten Mitglieder sowie Klein- und Großsponsoren helfen, die finanzielle Lücke bis Saisonende zu schließen. Damit hätte der Klub bis Sommer Zeit, einen neuen Hauptsponsor zu finden.

Photo by Getty Images

Michael Bojkov

Lahm & Schweinsteiger haben ihn einst zum Fußball überredet – mit schwerwiegenden Folgen: Von Newcastle über Frankfurt bis Cádiz saugt Micha mittlerweile alles auf, was der europäische Vereinsfußball hergibt. Seit 2021 bei 90PLUS und vorwiegend in Spanien unterwegs.


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