Unterstützung für Guerrero

22. Mai 2018 | Nationalelf | BY Julius Eid

Perus Kapitän Paolo Guerrero wird, zumindest wenn es nach der FIFA geht, nicht an der WM teilnehmen. Ein positiver Kokaintest wurde dem Stürmer zum Verhängnis. Nun gibt es Unterstützung, nicht nur von Staatsseite aus.

Die Kapitäne der drei Gruppengegner Perus in der WM-Endrunde, Hugo Lloris, Simon Kjaer und Mile Jedinak, haben sich in einem offenen Brief an die FIFA gewandt. Dieser wurde bei FIFpro veröffentlicht. In diesem fordern sie eine Unterbrechung der 14-monatigen Suspendierung für die Zeit der Weltmeisterschaft. Unter anderem weisen sie daraufhin, dass die Härte der Strafe unangemessen scheint, da der Sportgerichtshof CAS selber festgestellt habe, dass Guererro sich keine Vorteile durch die Einnahme des Kokains verschaffen wollte. Viel mehr war der Stoff in einem Tee eingenommen worden. Guerrero scheint dies nicht einmal gewusst zu haben.

Photo Buda Mendes

Protestmärsche und staatliche Resourcen

Auch die enorme Wichtigkeit des Turniers für die Peruaner, die zum ersten Mal seit 1982 an einer WM teilnehmen und den Tag der Qualifikation zum spontanen Feiertag erhoben, wird noch einmal herausgestellt. Die peruanische Bevölkerung sowie Regierung unterstützt den 34-jährigen Stürmer. Tausende sind Sonntag auf Protestmärschen gewesen, der Präsident hat Regierungsresourcen bereitgestellt, um die Sache des Ex-HSVers zu unterstützen. Die Kapitäne Frankreichs, Australiens und Dänemarks regen an, die Strafe des Torjägers zumindest über den Zeitraum der WM auszusetzen um nicht einen der größten Karrieremomente des Spielers zu zerstören.

Alle Trümpfe bei der FIFA

Die  Geste des offenen Briefes, unterzeichnet von den Kapitänen der Länder die es vermeintlich schwerer haben würden wenn der Kapitän Perus in der Gruppenphase mitaufläuft, ist ein schönes Zeichen der Solidarität. Auch sollte diese Aktion eine gewisse öffentliche Reaktion nach sich ziehen. Der Druck auf den Weltverband könnte anwachsen. Am Ende liegen aber alle Trümpfe bei der FIFA. Ob die sich umstimmen lässt, bleibt abzuwarten.

Julius Eid

Seit 2018 bei 90PLUS, seit Riquelme Fußballfan. Gerade die emotionale Seite des Sports und Fan-Themen sind Julius‘ Steckenpferd. Alleine deshalb gilt: Klopp vor Guardiola.