Werner-Wechsel auf der Kippe

23. März 2020 | News | BY Victor Catalina

News | Bislang waren bei Timo Werner in dieser Saison nur zwei Dinge sicher: Dass er regelmäßig für RB Leipzig trifft und dass er RB Leipzig nach der Saison verlassen wird. Doch gerade letzteres könnte sich aufgrund der wirtschaftlichen Nachwehen der Corona-Pandemie noch ändern.

Topklubs mit Geldproblemen

Noch letztes Jahr machte Werner dem FC Bayern Avancen, aber nachdem a) diese unbeantwortet blieben und b) sich Joshua Zirkzee als zweiter Stürmer hinter Robert Lewandowski herauskristallisierte, wandte sich der Nationalspieler gen Liverpool: „Wir haben dort mit den besten Trainer der Welt mit Jürgen Klopp, der Deutscher ist. Es sprechen viele Sachen dafür, dass ich mit meiner Spielweise da vielleicht gut hinpassen würde.“

Nun ist unklar, ob der Transfer ausgerechnet am Geld scheitert. Neben Liverpool waren noch die beiden Manchester-Klubs bereit, Werners Ausstiegsklausel in Höhe von 60 Millionen Euro – plus Boni – zu ziehen. Aber das Coronavirus wird aufgrund der Eindämmungsmaßnahmen auch in der Wirtschaft seine Spuren hinterlassen, ist sich Leipzigs Sportdirektor Markus Krösche im Interview mit Sport1 sicher: „England hat die gleichen Probleme wie wir. Sich darauf zu verlassen, dass die Uhren dort anders laufen, nur weil sie Investoren haben, ist falsch. Investoren haben auch wirtschaftliche Zwänge. Die Krise betrifft nicht nur eine Branche, sondern hat weltweite Auswirkungen. Wir können heute überhaupt nicht abschätzen, ob die aktuellen Werte noch in einem halben Jahr haltbar sind.“

Also könnte es letzten Endes doch daraus hinauslaufen, dass Werner in Leipzig bleibt. „Alles ist möglich“, sagt Krösche dazu. „Wir wissen nicht, wie sich der Transfermarkt entwickelt. Wir blicken in eine sehr neblige Glaskugel. Wir wissen nicht, wie unsere Ressourcen sind und was die anderen Vereine an Möglichkeiten haben.“

Auch Barcelona rückt ab

Angeblich war auch der FC Barcelona an Werner als potentiellen Nachfolger für den zurzeit verletzten und schon 33-jährigen Luis Suárez interessiert. Aber wie die Mundo Deportivo berichtet, werden den Katalanen aufgrund der fehlenden Spiele in Liga und Champions League rund 60 Millionen Euro fehlen.

Die finanziellen Probleme sind allerdings auch am Cottaweg zu spüren. RB hatte eigentlich geplant, die ausgeliehenen Angelino und Patrick Schick fest zu verpflichten. Ob das noch passieren wird, steht in den Sternen. Krösche: „Stand heute kann ich diese Klauseln definitiv nicht ziehen. Das ist so! Wir wissen nicht, wie sich gewisse Dinge entwickeln. In vier, fünf Wochen sind wir vielleicht ein stückweit schlauer. Glücklicherweise haben wir damals so verhandelt, dass wir ein bisschen Zeit und Spielraum bei der Entscheidung haben.“

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

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Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


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