What a difference a year makes: Panik bei Leicester? Denkste!

21. November 2016 | News | BY Chris McCarthy


Nach dem sensationellen Meistertitel in der Vorsaison erwarteten die wenigsten eine vergleichbar erfolgreiche Saison der Foxes. Trotzdem: Vor drei Monaten noch auf Wolke 7, plagen die Fans nun Abstiegssorgen.

 

 

Schlechter Saisonstart

12 Spiele, nur drei Siege und 12 Punkte. Das bedeutet nach der unglaublichen Saison 2015/2016 in der aktuellen Spielzeit nur Platz 14 für Leicester City.

Zum Vergleich: Letztes Jahr befand sich die Truppe von Claudio Ranieri zum gleichen Zeitpunkt auf Platz 3

Bereits jetzt hat der Meister doppelt so viele Niederlagen auf dem Konto (6) wie in der gesamten Spielzeit zuvor (3).

(Photo FRANCISCO LEONG/AFP/Getty Images)

Gründe

Leicester blieb von einem Exodus verschont. Von den Leistungsträgern verließ einzig und allein N’Golo Kanté den Verein Richtung Chelsea. Zwar nur ein Spieler, aber einer, der wohl den größten Einfluss auf das Team hatte. Der Franzose war der Motor und die defensive Absicherung der Foxes.

Hinzu kommt jedoch auch, dass die Top-Spieler aus dem Vorjahr schwächeln:

Jamy Vardy, der im Sommer mit Arsenal flirtete, bringt es gerade einmal auf zwei Saisontore. Vor genau einem Jahr stellte er noch einen Premier League Rekord mit einem Tor in 11 aufeinanderfolgenden Spielen auf.

Riyand Mahrez, Spieler des Jahres 2016, kommt nach 12 Spielen erst auf 4 Scorerpunkte. Letzte Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt 11!

Klar, die Top-Spieler stehen nun mehr im Fokus, werden von den gegnerischen Defensivspielern intensiver bewacht als noch vor einem Jahr. Doch alleine daran liegt das nicht:

Es ist kein Geheimnis, dass sich Leicester im Vorjahr in einen Rausch spielte und über sich hinaus wuchs. Das Selbstvertrauen und die Psyche sind und bleiben einer unglaublich unterbewerteter Faktor im Sport.

 

Realist Ranieri

Der sympatische und bescheidene Meistermacher schätzt die Situation ein:

„Besorgt? Nein. Aber letzte Saison habe ich immer hinter mich geschaut und diese Saison mache ich das auch.

Der Abstieg ist uns sehr nahe und wir müssen reagieren. Ich habe Schwierigkeiten erwartet, aber nicht so stark. Ich habe etwas mehr Punkte erwartet.

Es ist normal, nachdem ein Team wie Leicester den Titel gewinnt. Jetzt müssen wir kompakt sein, weiter hart arbeiten, da es nur eine Medizin gibt: hart arbeiten und zusammen sein.“

[Sky UK]

 

Abstieg?

Das ganze Team, als Kollektiv, hat abgebaut. Das ist logisch und war abzusehen. So ein Lauf kann bei der fehlenden Qualität, im Vergleich zu den Schwergewichten, nicht anhalten.

Das ist keine harsche Kritik sondern ganz einfach natürlich. Leicester kann und soll Stolz auf die beeindruckenden Erfolge der Vorsaison sein – gleichzeitig aber den aktuellen sportlichen Misserfolg realistisch einschätzen und bewerten können. Das tut man anscheinend auch, vor allem weil man in Claudio Ranieri einen Ruhepol hat, der schon lange genug dabei ist, um die Situation richtig einzuorden und das ist auch der Hauptgrund, warum sich die Foxes von der aktuellen Lage erholen werden.

Die Großzahl der Fans weiß das ebenfalls! Außerdem hat man auch noch die Champions League, in der man mindestens noch vier weitere Spiele auf Wolke 7 schweben darf…

 

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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