„Wie ein Gefangener“ – Ex-Teamkollege Salvatore Sirigu äußert sich zu Veratti

6. Juli 2017 | News | BY Christoph Albers

Das Wechseltheater um Marco Veratti schlägt derzeit hohe Wellen. Jetzt äußert sich sein Landsmann und langjähriger Teamkollege Salvatore Sirigu dazu. Er selbst wechselte gerade von PSG zum FC Turin, war aber schon zuvor bereits mehrfach ausgeliehen. Eine klare Meinung hat er trotzdem.

„Der Klub sollte erwägen seiner Bitte zu folgen“

Gegenüber der französischen „L´Equipe“ hat sich Sirigu klar auf die Seite seines ehemaligen Mitspielers geschlagen.

Sirigu: „Man könnte sagen, dass Veratti bei PSG ein bisschen wie ein Gefangener ist. Ein Spieler ist am besten, wenn er motiviert ist. Wenn Marco nicht mehr motiviert ist oder einen anderen Grund hat zu gehen, sollte der Klub erwägen seiner Bitte zu folgen. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler und ich hoffe, dass er die richtige Entscheidung trifft, eine die ihn als Fußballer besser fühlen lässt.“ [L´Equipe via Sport]

Angesichts der aktuellen, sehr konkreten Gerüchte rund um Veratti und den FC Barcelona ist es nicht allzu schwer auszumalen, was Sirigu damit meinen könnte. Der Torhüter wagte darüber hinaus aber auch noch einen Blick auf seinen Ex-Verein und dessen Perspektive:

Sirigu: „Es gibt einen Zyklus im Verhältnis zu den Spielern, wenn man viel gewonnen, muss man ein Team neu strukturieren und von vorn beginnen. Vielleicht wollen sie Marco, mit seiner Erfahrung in dem Alter, dafür behalten.“ [L´Equipe via Sport]

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

Nach der letzten, eher enttäuschenden, Saison für PSG mit Platz 2 in der Liga, sind in diesem Sommer natürlich einige Veränderungen geplant. Sirigus Anspielung zeugt durchaus von Verständnis für die Offiziellen, einen Verbleib Verattis gegen dessen Willen hält er dennoch für kritisch:

Sirigu: „Man muss auch sehen, was der Spieler will. Ich glaube es gibt nur wenige Spieler, die nicht zu ersetzen sind, aber er ist einer von ihnen. […] Wenn er sagt ‚ich will gehen, weil ich nicht mein Bestes geben kann‘, würde es seinen Fußball töten, er wäre nicht mehr der selbe Spieler. Das ist ein Problem.“ [L´Equipe via Sport]

Sirigu empfiehlt seinem Ex-Verein also, allem Verständnis zum Trotz, ihren Spielmacher gehen zu lassen, vor allem natürlich auch zum Wohle Verattis. Diese Aussagen lassen nur einen Schluss zu: Der Spieler hat seine Zukunft selbst in der Hand. Sollte Veratti einen Wechsel erzwingen wollen, müsste PSG ihn wohl gehen lassen. Die Verantwortlichen dürften sich der Gefahr, die Sirigu auch angesprochen hat, bewusst sein.

Noch keine Verhandlungsbereitschaft

Einfach wird der Transfer jedoch keineswegs. Wie die Sport berichtet, ist PSG noch in keiner Weise verhandlungsbereit. Alle Versuche des FC Barcelona Gespräche bezüglich Veratti aufzunehmen wurden abgeblockt. Gerade PSG-Boss Nasser Al-Khelaïfi zeigt sich wenig nachgiebig und pocht auf einen Verbleib des Italieners. Verattis Berater unternahm bereits erste Versuche einen Wechsel zu provozieren, aber nicht in letzter Konsequenz. Diese Posse könnte noch ein wenig andauern. Es wird aber letztlich auf die Courage und Entschlossenheit Verattis ankommen.

(Photo by Alex Caparros/Getty Images)

 

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Christoph Albers

Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.


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