Xabi Alonso über das anstehende Länderspiel, Löw und den FC Bayern

20. März 2018 | Nationalelf | BY Nico Scheck

Am Freitag treffen die Fußball-Schwergewichte Deutschland und Spanien im Testspiel aufeinander. Im Interview mit „Sportbuzzer“ spricht Xabi Alonso (36) über die anstehende WM, Joachim Löw und auch über seine Zukunft als Trainer.

Das Spiel am Freitag ist nur ein Testspiel, bei dem beide Teams noch nicht alles offenlegen werden, ist sich Alonso sicher. Dennoch sei es natürlich ein guter Test und beide Mannschaften verfügen über zahlreiche Spieler, die bei Topklubs unter Vertrag stehen. Angesprochen auf die Rolle bei der kommenden WM in Russland gibt der ehemalige Weltklassespieler zu Protokoll:

Beide zählen für mich zum Favoritenkreis, Deutschland sowieso. Sie sind Titelverteidiger und haben sich seit 2014 noch verbessert, haben neue Spieler hochgezogen und ein unglaubliches Selbstvertrauen. Auch Spanien hat einen Umbruch hinter sich, eine neue Generation wächst heran. Sie müssen jetzt zeigen, wie gut sie wirklich sind.

Zudem würden die beiden Nationen über einige junge Spieler verfügen, die schon jetzt bei Topteams etabliert seien. Besonders die positive Entwicklung von Joshua Kimmich (23) freue ihn sehr:

Er ist ein großartiger Junge, ich war sehr eng mit ihm bei Bayern und verfolge seinen Weg ganz genau. Wenn er so weitermacht, hat er eine große Zukunft vor sich.

Auch von Marco Asensio (22) und Isco (25) zeigte sich der Spanier beeindruckt.

(Photo credit should read KAZUHIRO NOGI/AFP/Getty Images)

Löw „hat immer über den Tellerrand geschaut“

Angesprochen auf Bundestrainer Joachim Löw (58) gerät Xabi Alonso förmlich ins Schwärmen. 2010 sei Deutschland schon gut gewesen, aber eben noch nicht bereit für den Titel. Doch man habe schon da gesehen, welchen Fußball der Bundestrainer sehen möchte.

Er hat immer über den Tellerrand geschaut. […] Auch nach dem Titelgewinn 2014 hat er den Umbruch eingeläutet, junge Spieler eingebaut. Und bereits jetzt baut er wieder ein Team auf, das in vier Jahren in Katar um den Titel mitspielen kann. Ich glaube, dies ist seine große Stärke. Er schaut auf die Gegenwart, aber auch auf die Zukunft.

Dass Heynckes bei den Bayern den Feuerwehrmann gespielt hat, überrascht Alonso hingegen etwas, wie er selbst zugibt. Es sei „irre“, was er beim FCB leiste. Ob der Bayern-Coach über den Sommer hinaus in München bleibe, vermag der Welt- und Europameister nicht zu sagen. Es würde ihn nicht überraschen, wenn Heynckes doch noch ein Jahr dranhänge, so Alonso.

Bei der Trainerfrage kommt schließlich natürlich auch die Frage nach der eigenen Trainerkarriere von Alonso auf. Momentan trainiere er den „Tango Squad FC“, eine von Adidas zusammengestellte Nachwuchsmannschaft. Das sei sehr interessant für ihn und helfe ihm, die ersten Schritte im Trainergeschäft zu gehen. Über die nächsten Schritte sagt Alonso:

Ich habe keinen Druck, bin da ganz entspannt. Das ist ein neuer Job, in dem man Erfahrungen sammeln muss. Als Spieler durfte ich diese bei großen Klubs machen, in verschiedenen Ländern, unter großartigen Trainern. Aber am Ende muss man seine eigene Persönlichkeit finden.

Wer weiß, wo und wen die Liverpool-Legende in fünf oder zehn Jahren trainiert.

Nico Scheck

Aufgewachsen mit Elber, verzaubert von Ronaldinho. Talent reichte nur für die Kreisliga, also ging es in den Journalismus. Seit 2017: 90PLUS. Manchmal: SEO. Immer: Fußball. Joga Bonito statt Catenaccio.


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