Zorc im „Joggeli“ – Zwei Basel-Spieler im Fokus von Borussia Dortmund
23. November 2017 | News | BY Christoph Albers
Am gestrigen Abend überraschte der FC Basel mit einem 1:0-Sieg über Manchester United. Die Schweizer stehen in der Champions League unerwartet gut dar. Das ist auch den Dortmunder Verantwortlichen nicht vorborgen geblieben, zwei Leistungsträger sollen in den Fokus der Borussen gerückt sein. Sportdirektor Michael Zorc war gestern wohl deshalb zur Beobachtung im Baseler St. Jakobs Park.
Stürmer Oberlin, Verteidiger Akanji
Die zwei Spieler, die es ihnen angetan haben sollen sind, so berichtet der Schweizer Blick, Stürmer Dimitri Oberlin (20) und Verteidiger Manuel Akanji (22). Beide spielten gestern die vollen 90 Minuten gegen Manchester United und konnten sich dem BVB-Sportdirektor somit präsentieren.
Akanji kam im Sommer 2015 vom FC Winterthur zum FC Basel und schaffte in dieser Spielzeit den Sprung zum Stammspieler. Der 22-jährige ist in dieser Saison nicht mehr wegzudenken aus der Mannschaft und spielte als einziger Spieler in allen 22 bisher gespielten Pflichtspielen durch, das schaffte nicht einmal Torhüter Vaclik. Als logische Konsequenz wurde er auch bereits für die Nationalmannschaft der Schweiz berufen, für die er bisher zweimal auflief. Aufgrund seiner nigerianischen Wurzeln hätte er sich ansonsten auch für deren Nationalteam entscheiden können. Er ist von Haus aus Innenverteidiger, spielt aber in der Dreierkette der Baseler zumeist auf einer der Halbpositionen, aber auch die Rechtsverteidiger-Position hat er in seinem Repertoire.
Aufgrund seines jungen Alters, seiner Flexibilität und seines Potenzials könnte er ein sehr interessanter Spieler für den BVB sein. Dennoch ist er sehr unerfahren und hat wenig bis keine Erfahrung auf dem Niveau, das die Dortmunder erwarten. Er wäre ein Mann mit Perspektive aber sicherlich keine Soforthilfe. Der Blick spekuliert, dass der Verein eine Ablöse von 10 Millionen Franken (ca. 8,6 Millionen Euro) für ihn aufrufen würde.
Bei Stürmer Dimitri Oberlin ist die Lage ein wenig anders. Der im kamerunischen Yaounde geborene U21-Nationalspieler der Schweiz ist derzeit nur von Red Bull Salzburg ausgeliehen. Basel verfügt allerdings über eine Kaufoption von fünf Millionen Euro, die der Verein mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ziehen wird. Er wusste in der bisherigen Saison vor allem in der Champions League zu überzeugen, in fünf Einsätzen gelangen ihm drei Tore und ein Assist. In der Liga haben andere Spieler, wie z.B. Ricky van Wolfswinkel, die Nase vorn. Oberlin ist zwar pfeilschnell und rotzfrech, doch er ist noch sehr unsauber vor dem Tor und lässt so sehr viele Chancen liegen. Er wirkt noch nicht besonders reif und dürfte es sehr schwer haben kurzfristig oder sogar mittelfristig eine Rolle in einer Mannschaft wie dem BVB zu spielen.
Christoph Albers
Cruyff-Jünger und Taktik-Liebhaber. Mag präzise Schnittstellen-Pässe, schwarze Leder-Fußballschuhe, Retro-Trikots und hat einen unerklärlichen Hang zu Fußball-Finanzen. Seit 2016 bei 90PLUS.