Spotlight

90PLUS-Awards 2018 | Skandal des Jahres

23. Dezember 2018 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Das Jahr 2018 neigt sich seinem Ende zu, der rote Teppich wurde ausgerollt, der entsprechende Rahmen ist bereitet! Es ist Zeit für die 90PLUS-Jahresawards, der wohl begehrtesten Auszeichnung im Fußballgeschäft!

Bei der Auswahl der Nominierten handelt es sich um persönliche Präferenzen der 90PLUS-Redaktion, eine Vorab-Abstimmung hat bereits stattgefunden! Im Endeffekt entscheidet aber ihr, wer die Trophäe gewinnt!


Bonus-Kategorie 2: Skandal des Jahres

Leider gehören zum Fußball neben vielen positiven Geschichten auch Skandale. Und auch diese sollten in einem Jahresrückblick auf keinen Fall fehlen. Doch was war für euch der „Skandal des Jahres?“ Stimmt ab!

Die Enthüllungen der „Football Leaks“

Das erste Buch hinsichtlich der Football Leaks, die der „Spiegel“ in Kooperation mit zahlreichen Medien enthüllte, sorgte für Aufsehen. Ein zweites Buch ist in Planung, derzeit gibt es nahezu wöchentlich neue Enthüllungen. Sei es die Planung einer möglichen Super League, die von vielen Klubs vehement dementiert wurde, dreckige Geschäfte bei der Verpflichtung von jungen, minderjährigen Spielern, die teilweise sogar eine Transfersperre zur Folge haben könnten oder aber geheime Absprachen, bei denen Klubverantwortliche profitieren: Ein brisantes Thema folgt auf ein anderes.

Auch ein mögliches Dopingvergehen, zumindest aber Ärger und Ungereimtheiten bezüglich einer Probe von Sergio Ramos sorgten für Furore. Zudem soll Jonas Boldt, Manager von Bayer 04 Leverkusen, der am Saisonende seinen Job bei der „Werkself“ aufgibt, mit einem Scheinangebot und einem vorgetäuschten Interesse an Swansea-Torhüter Fabianski dafür gesorgt haben, dass dieser und dessen Berater, die Boldt gut kennen, ein höheres Grundgehalt respektive ein lukrativeres Honorar eingefahren haben. Man kann sich auf die Schnelle nicht alle Themen vor Augen führen, klar ist nur, dass die Football Leaks weiterhin ein großes Thema im Fußballgeschäft darstellen werden.


Manuel Behlert 



Der Angriff der Sporting-„Ultras“

Es war ein wahnsinniger, nahezu unglaublicher Vorfall: Im Mai stürmten 50 maskierte Kriminelle das Trainingsgelände von Sporting CP. Die erste Mannschaft trainiert gerade in der Academia de Alcochete und wurde von den Hooligans mit Fausthieben, Kopfstößen, Gürteln und Eisenstangen attackiert. Stürmer Bas Dost trug eine Platzwunde am Kopf davon, auch Trainer Jorge Jesus wurde zusammengeschlagen. Mit William Carvalho, Bruno Fernandes, Gelson Martins, Bas Dost, Rui Patrício und Daniel Podence kündigt daraufhin fast das komplette Tafelsilber des Clubs fristlos seine Verträge. (Zumindest Carvalho, Martins, Podence und Patrício verlassen den Verein später tatsächlich.) 

Sportings Präsident Bruno de Carvalho stellte sich in der Folge nicht nur nicht vor sein Team, er bezichtigte seine verängstigten Spieler der Lüge – nachdem er die Gewalt-Eskalation zuvor selbst mit wochenlanger, hasserfüllten Schmähkritik an seinem Team provoziert hatte. Der Grund: Sporting war in der EL (gegen Atlético) ausgeschieden – und anschließend nur Dritter in der nationalen Liga geworden. 



David Theis



Das Finale der Copa Libertadores

Das Finale in der Copa Libertadores, dem Endspiel um die „Königsklasse“ in Südamerika, sollte in dieser Saison ein großes Highlight werden. Erstmals standen sich im Rahmen dieses Wettbewerbs im Endspiel die beiden rivalisierenden argentinischen Klubs aus Buenos Aires, also die Boca Juniors und River Plate, gegenüber. Im Vorfeld wurden Ausschreitungen befürchtet, doch das, was sich vor dem Rückspiel auf dem Weg des Busses der Boca Juniors zum Stadion abspielte, ist kaum in Worte zu fassen. 

Anhänger von River Plate attackierten den Bus der Boca Juniors mit Steinen, sodass Scheiben zerbrachen, die Spieler im Inneren in Deckung gehen mussten. Die Polizei versuchte Herr der Lage zu werden, setzte Tränengas ein. Zu allem Überfluss drang eben jenes Reizgas in den Bus ein, die Spieler mussten sich bei der Ankunft im Stadion übergeben, fühlten sich nicht in der Lage zu spielen. Und jetzt wird es komplett irre: Die Boca Juniors sollten dazu gezwungen werden, dass sie antreten, ansonsten hätten sie nicht nur das Finale verloren, sondern es drohte sogar ein Ausschluss aus diesem Wettbewerb. 

Im Endeffekt zeigte sich der Verband aber doch noch einsichtig und sagte dieses Spiel ab. Daraufhin entbrannten Diskussionen über den Austragungsort, bis man sich dazu entschied, dass das Rückspiel schließlich im Estadio Santiago Bernabeu in Madrid stattfinden soll. Dass River Plate nach der Verlängerung mit 3:1 gewann und den Pokal in die Luft Strecken konnte, geriet angesichts der Vorkommnisse zur Nebensache. 


Manuel Behlert


Hier geht es auf direktem Weg zum Übersichtsartikel!






Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel