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Bundesliga | Gebrauchter Tag für Jarstein, Union als Mannschaft der Stunde und verkehrte Welt in Hoffenheim

25. November 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 12. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber, das Wochenende lieferte wieder einmal einige spannende Geschichten und überraschende Ergebnisse. Der BVB kriselt vor sich hin, der FC Bayern findet immer besser in die Spur und der Sonntag hielt zwei Kantersiege für die Zuschauer bereit. Wir blicken zurück!

Serien-Award: Robert Lewandowski

Robert Lewandowski macht in dieser Saison wieder einmal das, was er am Besten kann: Tore erzielen. In jedem Bundesligaspiel in dieser Saison traf der Pole, doch jede Serie endet einmal. Das wusste Lewandowski, das wusste der FC Bayern – und offenbar auch Fortuna Düsseldorf. Denn trotz des 4:0-Erfolgs des Rekordmeisters blieb der Stürmer, obwohl er von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Feld stand, ohne Treffer. Das bedeutet also, dass seine beeindruckende Serie endete. Allerdings blieb dafür eine andere Serie bestehen: Der Pole traf noch nie in der Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf.

(Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

„Gebrauchter Tag“-Award: Rune Jarstein

Hertha BSC hatte sich viel vorgenommen vor dem Spiel beim FC Augsburg. Mit einem Sieg hätte Hertha ein Zeichen setzen und dem Trend der letzten Wochen entgegenwirken können. Doch es kam anders als geplant, daran hatte auch Rune Jarstein, der Torhüter der Gäste, einen großen Anteil. Beim Stand von 1:0 für den FCA verschätzte sich Jarstein, als er einen Ball annahm und zu lange zögerte, ehe er diesen wegspielte. Die Folge: Niederlechner roch den Braten und spitzelte den Ball weg, wurde noch von Jarstein getroffen. Der Schiedsrichter musste noch nicht eingreifen, denn die Kugel trudelte zu Cordova, der einschob. Jarstein versuchte noch seinen Fehler zu beheben, allerdings traf er den Torschützen mit offener Sohle und kassierte kurze Zeit später zurecht die rote Karte.

„Verkehrte Welt“-Award: Hoffenheim vs. Mainz

Die TSG 1899 Hoffenheim hatte vor der Länderspielpause eine sehr gute Serie hingelegt, gewann die letzten sechs Pflichtspiele allesamt. Der FSV Mainz 05 hingegen hatte große Probleme, trennte sich von Trainer Sandro Schwarz. Die Vorzeichen waren also klar, sorgten aber nicht dafür, dass das Spiel einen erwartungsgemäßen Verlauf nahm. Denn der TSG fehlte nach einer soliden Anfangsphase die Struktur, Mainz wurde immer mutiger und beeindruckte selbst nach einem Platzverweis für Baku durch eine enorme Effizienz. Das Endresultat von 1:5 war deutlich wie überraschend – verkehrte Welt in Hoffenheim.

Überholspur-Award: Paderborn in Dortmund

Dass der SC Paderborn in dieser Saison häufig sehr mutig auftritt und viel Wert auf Tempo im Offensivdrittel legt, sollte sich mittlerweile in der gesamten Bundesliga herumgesprochen haben. Doch bei Borussia Dortmund wusste man entweder nichts davon oder fand nicht die Mittel, um die Paderborner Stärken zu neutralisieren.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

Vor allem in der ersten Halbzeit waren eklatante Lücken in der Defensive des BVB zu sehen, die Verteidiger um Weigl liefen dem SCP permanent hinterher. Pröger, Mamba & co. setzten regelmäßig kurz den Blinker, zogen auf die Überholspur, fuhren den Angriff ins Tor und setzten wieder zurück. Das Resultat: Der Aufsteiger führte zur Halbzeit mit 3:0 in Dortmund! Positiv aus Sicht des BVB war einzig und allein die Tatsache, dass man sich noch steigern und einen Punkt einfahren konnte.

Torriecher-Award: Wout Weghorst

Der VfL Wolfsburg hatte zuletzt mit einer Sieglos-Serie zu kämpfen, wollte am Wochenende bei Eintracht Frankfurt wieder in die Spur finden. Ein wichtiger Faktor sollte dabei wieder einmal Wout Weghorst werden, der für die „Wölfe“ als Zielspieler in der Offensive fungiert. Dass Weghorst über einen enormen Torriecher verfügt, zeigte er beim Tor zum 0:1. Ein Schuss von Maximilian Arnold flog in Richtung Weghorst, dieser bewegte sich instinktiv zum Ball und gab der Kugel mit dem Kopf noch eine wichtige Richtungsänderung mit auf den Weg. Der Ball flog ins Tor, Wolfsburg führte und erhöhte später noch auf 2:0.

Überflieger-Award: Amine Harit

Der FC Schalke 04 spielt eine gute Saison, mit David Wagner ist man bei den „Königsblauen“ sehr zufrieden. Ein Spieler, der sinnbildlich für die positive Entwicklung der Schalker steht, ist Amine Harit. Der Kreativspieler spielt eine hervorragende Saison, ist häufig Initiator der Offensivsaktionen, schießt Tore, bereitet Treffer vor. Am Wochenende beim Spiel gegen Werder Bremen zeigte Harit nicht einmal eine absolute Glanzleistung. Und dennoch – und das ist beeindruckend – nahm er entscheidenden Einfluss. Als Harit nämlich nicht genügend Druck der Werder-Defesnive bekam, streichelte er den Ball von halblinks mit dem rechten Fuß ins Tor und stellte die Weichen auf Sieg.

„Mannschaft der Stunde“-Award: Union Berlin

Mit der Empfehlung von drei Siegen in Folge in der Bundesliga empfing Union Berlin den Tabellenführer aus Mönchengladbach. Und die Borussia arbeitete sich an den Köpenickern ab, Union gewann das Spiel am Ende mit 2:0. Die Schlüssel zum Sieg waren defensive Disziplin, viel Laufbereitschaft und schnelles Umschalten in die Offensive. Nun wurde auch der Tabellenführer besiegt, Union steht mit 16 Punkten auf Platz 11 und ist die Mannschaft der Stunde.

(Photo by Alexandra Beier/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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