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Bundesliga | Endlich mehr Fußball, eine Empfehlung für die Nationalmannschaft und ein Fünferpack

22. Oktober 2018 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die Länderspielpause ist vorüber, der Spielbetrieb in der Bundesliga wurde an diesem Wochenende wieder aufgenommen. Und bereits am Freitag begann der Spieltag mit einem Paukenschlag, als Eintracht Frankfurt die Gäste aus Düsseldorf aus dem Stadion fegte. Doch auch am restlichen Spieltag war einiges los, der BVB behauptete die Tabellenführung, der FC Bayern fand wieder zurück in die Erfolgsspur und der SC Freiburg sammelte den nächsten Zähler. Wir blicken auf den Spieltag – mit den 7 Awards! 

 

„Ohje, Elfmeter“-Award: Bayer 04 Leverkusen

Zu Beginn des Spiels gegen Hannover 96 bekam Bayer 04 Leverkusen einen Elfmeter zugesprochen. Für die Fans vieler Mannschaften ist dies gleichbedeutend mit einer sehr guten Chance auf einen Treffer – nicht so für die Fans der Werkself. Denn Elfmeter und Bayer 04 passt seit Jahren nicht so wirklich zusammen. Und es kam, wie es kommen musste: Wendell verschoss den Strafstoß! Nur 8 der letzten 16 Elfmeter der Leverkusener fanden ihr Ziel, eine Statistik, die absolut ausbaufähig ist. Am Ende spielte Bayer erneut nur Remis, lag zwischenzeitlich sogar länger zurück, ehe Bellarabi kurz vor dem Ende den Ausgleich erzielte.

 

Die Antwort des Torjägers: Robert Lewandowski

(Photo by John MACDOUGALL / AFP)

Es war zuletzt unruhig beim FC Bayern. Nicht nur aufgrund der schwachen Resultate und dürftigen Leistungen vor der Länderspielpause, sondern auch, weil der Verein selbst dazu beitrug – und zwar auf der eigenen Pressekonferenz am Freitag. Das Spiel des Rekordmeisters beim VfL Wolfsburg rückte schon fast ein wenig in den Hintergrund, dabei war dieses Spiel extrem wichtig. Und der FC Bayern gewann dieses Spiel. Das lag vor allem auch an Robert Lewandowski, der überdies auch noch seine kleine „Torflaute“ beenden konnte. Der Pole traf zuletzt am 22. September gegen den FC Schalke 04, konnte gegen die „Wölfe“ nun aber einen Doppelpack erzielen und das dritte Tor für James Rodriguez auch noch vorlegen.

 

„Erfolgreiche Bewerbung“: Maximilian Eggestein und Jonas Hofmann

Dass Joachim Löw dieser Tage unter anderem aufgrund der aktuellen Situation in der Nationalmannschaft ein bisschen genauer nach Spielern schaut, die bisher keine Rolle bei ihm spielten, ist anzunehmen. Und an diesem Wochenende haben erneut gleich zwei Kandidaten auf sich aufmerksam machen können: Maximilian Eggestein und Jonas Hofmann. Eggestein erzielte beide Treffer für Werder beim Sieg auf Schalke, Hofmann traf für die Borussia gleich dreimal gegen Mainz. Und nicht nur das: Beide spielen bereits seit Saisonbeginn auf einem hohen Niveau. Hofmann sagte bereits selbst, dass eine Nominierung für das DFB-Team ein „Traum“ wäre, Eggestein konzentriert sich zunächst auf die U21. Trotzdem: Bestätigen beide ihre Form, wird eine Nominierung immer wahrscheinlicher.

 

Nachwuchsboom-Award: Die Engländer in der Bundesliga

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

In der Bundesliga gibt es viele junge Spieler, die auf sich aufmerksam machen können. An diesem Wochenende zeigten aber zwei Spieler aus England, warum junge Talente von der Insel zuletzt nicht selten in die Bundesliga wechselten – und dabei gut beraten waren. Zurzeit spielen sowohl Jason Sancho (Borussia Dortmund) als auch Reiss Nelson (TSG Hoffenheim) eine gute Rolle. Sancho (18) traf beim 4:0-Sieg des BVB in Stuttgart bereits in der Anfangsphase und unterstrich seine gute Form, Nelson (18) erzielte sogar gleich zwei Tore für die TSG in Nürnberg. Vielleicht werden in Zukunft weitere Talente den Weg in die Bundesliga finden. Sancho und Nelson scheinen sich derzeit definitiv zu Vorzeigemodellen zu entwickeln.

 

„Endlich wieder Fußball“-Award

Die Kritik an der Bundesliga war zuletzt durchaus berechtigt. Zu wenige Teams spielten wirklich Fußball, Pressing und Konterangriffe waren an der Tagesordnung. Doch derzeit zeichnet sich ein positiver Trend ab, zumindest bei einigen Teams. Der BVB trifft momentan nach Belieben und spielt offensiv sehr gut, auch Werder zeigt unter Florian Kohfeldt sehr gute Ansätze, auch wenn man auf Schalke eher das cleverere Team war. An diesem Spieltag taten sich überdies Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach hervor. Die Eintracht zerlegte Fortuna Düsseldorf nach allen Regeln der Kunst, Gladbach machte spielerisch auf sich aufmerksam und produzierte gegen die Mainzer einige sehenswerte Angriffe, die auch zu Toren führten. Die Bundesliga ist auf einem Weg der Besserung!

 

Scharfschützen-Award: Luka Jovic

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Der Freitagabend sollte ein guter werden, sowohl für Eintracht Frankfurt als auch für Stürmer Luka Jovic. Ante Rebic fehlte den Hessen gesperrt, Jovic und Haller spielten in der Offensive. Und sie funktionierten! Haller erzielte einen Doppelpack, aber Jovic war in dieser Partie kaum aufzuhalten. Der 20-jährige trug sich gleich fünfmal in die Torschützenliste ein und machte ein überragendes Spiel. Die bemitleidenswerten Verteidiger der Fortuna konnten Jovic nicht stoppen und der junge Serbe hätte durchaus noch häufiger treffen können. Dass die Hessen die Kaufoption für Jovic ziehen werden, sollte nach den letzten Auftritten klar sein.

 

„Trainereffekt verpufft“: Markus Weinzierl

Nach schwachen Resultaten und noch schwächeren Leistungen hat der VfB Stuttgart sich von Tayfun Korkut getrennt. Neuer Trainer ist Markus Weinzierl, der zum Auftakt gleich mal eine schwere Aufgabe mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund vor der Brust hatte. Beim VfB hoffte man auf den Trainereffekt, der allerdings schnell verpuffte, denn schon nach 3 Minute lagen die Schwaben hinten, schnell folgte das 0:2 und das 0:3. Am Ende unterlag man einem überlegenen BVB mit 0:4, der große Effekt blieb also aus. Weinzierl muss nun also Schritt für Schritt versuchen die Mannschaft zu stabilisieren und seine Ideen einzubringen. Ein kleiner Trost: Da die Fortuna noch höher verloren hat, ist der VfB von Platz 18 auf den 17. Platz geklettert. Immerhin.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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