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Der große Zweitligacheck – Teil 3 von 6!

27. Juli 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Am Freitag beginnt die 2. Bundesliga und startet somit in die Saison 2017/18! Die Liga wirkt nicht nur auf den ersten Blick sehr eng und unvorhersehbar, sondern ist es auch. Wir geben einen Überblick über die Zu- und Abgänge der Vereine und befassen uns mit der aktuellen Situation der Zweitligisten.

Dabei werden Eindrücke aus der Vorbereitung ebenso berücksichtigt wie Transfers, die womöglich noch getätigt werden. Schließlich ist das Transferfenster noch über einen Monat geöffnet. Wir wagen eine kleine Vorschau und schätzen die Chancen der einzelnen Teams ein. Während der Saison wird es Updates geben, bei denen die einzelnen Entwicklungen berücksichtigt werden.

Teil 3 beschäftigt sich mit dem MSV Duisburg, Dynamo Dresden und Darmstadt 98!

MSV Duisburg


Trainer: Ilia Gruev

Neuzugänge: Lukas Fröde (Würzburg), Geritt Nauber (SF Lotte), Moritz Stoppelkamp (KSC), Borys Tashchy (VfB Stuttgart), Daniel Davari (Bielefeld), Cauly Oliveira Souza (Fortuna Köln)

Abgänge: Martin Dausch (Saarbrücken), Fabio Leutenecker (Chemnitz), Mohamed Cisse (Unbekannt), Marcel Lenz (Essen)

Das Auftaktprogramm: Dresden (A), Bochum (H), Nürnberg (H, DFB-Pokal), Heidenheim (A), Darmstadt (H)

Die Vorschau: Der MSV Duisburg stieg als Meister der 3. Liga auf und will sich nun endlich wieder langfristig in der 2. Bundesliga etablieren. Unter Ilia Gruev hat sich die Mannschaft definitiv nach vorne entwickelt, der nächste Schritt soll und muss jetzt folgen. Die bisherigen Neuverpflichtungen sind eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern wie Daniel Davari und Moritz Stoppelkamp und jungen, talentierten Spielern wie Tashchy, der in Duisburg seine Chance auf regelmäßige Spielzeit sieht. Derzeit umfasst der Kader, inklusive der Nachwuchskräfte die einen Profivertrag besitzen, 30 Spieler. Es könnte also noch Abgänge geben. Wenn noch etwas Platz geschaffen wurde sind auch weitere Zugänge nicht undenkbar, ein neuer Rechtsverteidiger könnte beispielsweise noch kommen.

(Photo by Joachim Sielski/Bongarts/Getty Images)

Das Programm zum Auftakt hat es in sich. Ein Auswärtsspiel in Dresden, ein Heimspiel gegen den VfL Bochum und nach dem Pokalspiel die unangenehmen Aufgaben gegen Heidenheim und den SV Darmstadt 98. Diese ersten Spiele muss man möglichst gut absolvieren, vielleicht für einen Überraschungserfolg sorgen. Für Duisburg geht es primär um den Klassenerhalt und als Aufsteiger ist das Erreichen dieses Ziels natürlich das wichtigste, aber natürlich versucht man in Duisburg schon 2-3 Spiele vor dem Saisonende sicher zu sein. Dafür müssen Spieler und Verantwortliche alles aus sich herausholen, denn leicht wird es definitiv nicht.

 

Dynamo Dresden

Trainer: Uwe Neuhaus

Neuzugänge: Rico Benatelli (Würzburg), Sören Gonther (St. Pauli), Patrick Möschl (Ried), Lucas Röser (Großaspach), Sascha Horvath (Graz)

Abgänge: Sinan Tekerci (Zwickau), Marvin Stefaniak (Wolfsburg), Akaki Gogia (Union), Robin Fluß (Nordhausen), Niklas Landgraf, Hendrik Starostzik (Halle), Giuliano Modica (Kaiserslautern), Nils Teixeira (Bielefeld), Stefan Kutschke (Leihende), Marcos Alvarez (Unbekannt)

Das Auftaktprogramm: Duisburg (H), St. Pauli (A), TuS Koblenz (A, DFB-Pokal), Sandhausen (H), Bochum (A)

Die Vorschau: In der vergangenen Saison spielte Dynamo unter Uwe Neuhaus eine überragende Saison und überraschte alle. Zeitwiese befanden sich die Dresdener sogar im Rennen um den Aufstieg, wurden am Ende starker Fünfter. Diese tolle Saison weckte natürlich auch Begehrlichkeiten. So konnte man Stefan Kutschke nicht halten, überdies schmerzt der Verlust von Gogia und Stefaniak, die sehr wertvoll für den Klub waren. Trotzdem: Bisher hat sich Dynamo klug verstärkt, gerade Benatelli gehörte zu den auffälligsten Spielern bei Würzburg, zudem ist Gonther ein erfahrener und zuverlässiger Innenverteidiger. Auch Horvath und Möschl sind gute Ergänzungen für die Offensive. Während man also in der Defensive und im Mittelfeld gut besetzt ist, fehlt es im Sturmzentrum noch an Qualität.

(Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)

Hier könnte noch einmal nachgelegt werden. Neuzugang Röser erzielte zwar 14 Tore in der 3. Liga und auch Testroet macht einen guten Eindruck in der Vorbereitung, ob das aber reicht um die 16 Tore und 4 Vorlagen von Kutschke zu kompensieren, ist zumindest mit der nötigen Skepsis zu beäugen. Sollte sich die Möglichkeit ergeben könnte Dynamo offensiv noch einmal tätig werden und zumindest einen flexiblen Spieler, der auch als zweite Spitze, hängend oder auf dem Flügel agieren kann, verpflichten. Man sollte bei Dynamo nicht zu hohe Erwartungen haben. Natürlich war die letzte Saison sehr gut und man strebt immer nach Verbesserungen, aber es ging Qualität verloren und die neuen Spieler müssen integriert werden. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte ist auf jeden Fall drin und sollte das Mindestziel sein.

 

SV Darmstadt 98

Trainer: Torsten Frings

Neuzugänge: Marvin Mehlem (KSC), Julian von Haacke (Nijmegen), Artur Sobiech (Hannover), Florian Stritzel (KSC), Jamie Maclaren (Brisbane), Joel Mall (Grasshoppers), Romuald Lacazette (1860), Tobias Kempe (Nürnberg), McKinze Gaines (U19 Wolfsburg), Yannick Stark, Roman Bezjak (Leihende)

Abgänge: Michael Esser (Hannover), Jerome Gondorf (Bremen), Mario Vrancic (Norwich), Marcel Heller (Augsburg), Igor Berezovsky, Denys Oliynyk, Artem Fedetsky, Benjamin Gorka (Vereinslos), Dominik Stroh-Engel (KSC), Leon Guwara, Sidney Sam, Felix Platte, Antonio Colak, Sven Schipplock (Leihende)

Das Auftaktprogramm: Fürth (H), Kaiserslautern (A), Regensburg (A, DFB-Pokal), St. Pauli (H), Duisburg (A)

Die Vorschau: Das Fußballmärchen des SV Darmstadt 98 ist zumindest vorerst vorbei. Nach der Rettung in Liga 3, dem Aufstieg in der Relegation, dem erneuten, direkten Aufstieg in Liga 1 und dem Klassenerhalt musste man sich in der vergangenen Saison der zu starken Konkurrenz geschlagen geben und stieg in die 2. Bundesliga ab. Die Entscheidung des Trainerwechsels und die Installation von Torsten Frings scheint eine gute gewesen zu sein. Unter ihm spielte der SVD besseren Fußball, war mit einem klaren Plan ausgestattet und konnte noch einige Favoriten ärgern. Natürlich gingen einige Topspieler, aber Darmstadt konnte unter anderem Altintop und Sulu halten, mit Leistungsträgern verlängern und einige spannende, talentierte und auch typische Darmstadt-Transfers tätigen.

(Photo by Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images)

Mit einer wieder einmal relativ neu zusammengewürfelten Truppe soll dem SVD nicht das passieren, was schon so manchem Bundesligabsteiger passiert ist, nämlich das Abrutschen in die „Bedeutungslosigkeit“. Das Ziel der Hessen ist es sich mindestens in der oberen Tabellenhälfte zu behaupten, womöglich sogar ein Wort um den Aufstieg mitzureden. Es gibt vorab keine Vereine, die im Vergleich zum Rest der Liga extrem dominant erscheinen, viele Teams können ein Wort mitreden. Dass Frings ebenso wie sein Trainerkollege Walpurgis bei Ingolstadt beweisen muss, dass er nicht nur die spielerische Komponente verbessern, sondern sein Team nach dem Verlust von Leistungsträgern und unter Berücksichtigung der neuen, teilweise existierenden Favoritenrolle auch zu Ergebnissen führen muss, ist selbstverständlich. Großkreutz, Kempe, Lacazette und Sobiech sind Verpflichtungen mit großer individueller Qualität, weitere talentierte Spieler stoßen zur Mannschaft. Darmstadt könnte ein spannendes Projekt werden!

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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