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Die große EL-Vorschau (8/12): Gr. H – Marseille, Frankfurt, Limassol, Lazio

15. September 2018 | Vorschau | BY Manuel Behlert

Zahlreiche Mannschaften haben versucht sich für die Europa League zu qualifizieren, eine langwierige Auswahlphase hat nun ein Ende gefunden und 48 Teams stehen nun in der Gruppenphase. Für manche Klubs ist dies ein großer Erfolg, manche sehen die Europa League, beispielsweise nach einer gescheiterten Qualifikation für die Champions League nur als Trostpflaster an. Eines vereint diese Teams aber: Sie wollen sich auf europäischer Bühne von ihrer besten Seite präsentieren und versuchen die bestmöglichen Resultate einzufahren. Wir liefern die Vorschau über alle 12 Gruppen der UEFA Europa League! 

 

Die dritte Gruppe mit deutscher Beteiligung ist die Gruppe H! Hier trifft Eintracht Frankfurt auf Lazio, Olympique Marseille und Apollon Limassol!

Gruppe A (Bayer 04, Larnaca, Razgrad, Zürich)

Gruppe B (Celtic, RB Leipzig, Rosenborg, RB Salzburg)

Gruppe C (Bordeaux, Kopenhagen, Slavia, Zenit)

Gruppe D (Anderlecht, Zagreb, Fenerbahce, Trnava)

Gruppe E (Qarabag, Arsenal, Sporting, Vorskla)

Gruppe F (Düdelingen, Milan, Olympiakos, Betis)

Gruppe G (Rangers, Rapid, Villarreal, Spartak)

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Olympique Marseille (FRA)

Die Südfranzosen verfolgten in der Vorsaison vor allem ein Ziel: Die Qualifikation für die Champions League. Und diese wurde denkbar knapp verpasst. In der Liga lieferte man sich einen lange anhaltenden Dreikampf mit Olympique Lyon und der AS Monaco um die begehrten Plätze 2 und 3 – und hatte knapp das Nachsehen. Auch mit dem Gewinn der Europa League hätte man sich einen Platz in der Königsklasse sichern können, doch das Finale gegen Atletico Madrid wurde verloren. So müssen Rudi Garcia und sein Team mit der Europa League Vorlieb nehmen. Im Transfersommer sollten die Weichen für einen erneuten Angriff auf die Champions League gestellt werden, dieser erwies sich aber als durchaus kompliziert.

Die Transfers des Sommers

Zugänge: T. Hubocan (Leihende), L. Perrin, S. Marasovic, F. Chabrolle (Marseille B), J. Amavi (Aston Villa, fest verpflichtet), N. Radonjic (Roter Stern), D. Caleta-Car (RB Salzburg), K. Strootman (Roma)

Abgänge: H. Bedimo (Vereinslos), Y. Sari (Leihe, Clermont), S. Khaoui (Leihe, Caen), Doria (Santos Laguna), R. Cabella (ASSE), Z. Anguissa (Fulham)

Guter Transfersommer mit einem Problem

Der Kader von Olympique Marseille wurde auf den wesentlichen Positionen verstärkt, bedurfte keiner großen Generalüberholung. Im Abwehrzentrum kehrt Hubocan zurück, zudem wurde mit dem Kroaten Caleta-Car eine Investition in die Zukunft getätigt, der schon jetzt eine sehr wichtige Rolle übernehmen kann. Die feste Verpflichtung von Außenverteidiger und Stammspieler Amavi war folgerichtig, im Mittelfeld wurde Anguissa durch Strootman ersetzt, außerdem hofft man auf eine positive Entwicklung von Boubacar Kamara (18), der als hochtalentiert gilt.

(Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Im Offensivbereich ist der junge Flügelspieler Radonjic eine kluge Verstärkung. Die Außenbahnen, auf denen Thauvin und Ocampos dominieren, sollten in der Breite verstärkt werden, Radonjic kann auf beiden Seiten eingesetzt werden. OM-Trainer Rudi Garcia wollte überdies noch eine Verpflichtung im Sturmzentrum an Land ziehen. Mitroglou spielte eine durchschnittliche letzte Saison, aus Germain ist kein dominanter Spielertyp, N’Jie sollte verliehen werden. Wochenlang verhandelte Marseille mit der AS Monaco und Mario Balotelli, am Ende fanden die Parteien aber nicht zusammen, die Verpflichtung im Sturm blieb aus, Rudi Garcia muss also mit dem vorhandenen Personal im Angriff arbeiten.

Für den Trainer und dessen Zukunft könnte die Saison 2018/19 eine entscheidende sein. Der Vertrag von Rudi Garcia läuft im Sommer 2019 aus, bisher gab es noch keine konkreten Hinweise auf eine Verlängerung des Arbeitspapiers. Vieles wird also von den Leistungen und der Entwicklung in dieser Spielzeit abhängig sein. Garcia wird in Frankreich durchaus auch kritisch beäugt – und das nicht zu Unrecht. Zwar sind die Resultate gut, auch das Erreichen des Endspiels in der Europa League war ein Erfolg, aber fußballerisch hatte man sich mit Spielern wie Payet, Thauvin, Lopez, Sanson und Ocampos aber mehr vorgestellt. Häufig lebt man von der hohen individuellen Klasse, hier muss Garcia in dieser Saison Fortschritte herbeiführen.

Die 90PLUS-Prognose

Olympique Marseille steht vor einer richtungsweisenden Saison. International will man wieder eine gute Rolle spielen, national den Weg zurück in die Champions League finden. Einerseits um Spieler wie Thauvin halten zu können, andererseits um für neue Spieler noch einmal interessanter zu werden. Die Gruppe ist nicht einfach, Marseille sollte den Weg in die K.O.-Runde aber schaffen. 

 

Eintracht Frankfurt (GER)

Die Hessen sind zurück in der Europa League! Viele Fans der SGE werden sich noch mit Freude an die Saison 2013/14 zurückerinnern, als zigtausende Anhänger nach Bordeaux pilgerten, man erst in der ersten K.O.-Runde durch einen späten Treffer am FC Porto scheiterte. Die Europapokalteilnahme der Eintracht ist nun die Belohnung für eine starke letzte Saison und den Gewinn des DFB-Pokals. Die Mannschaft wurde verändert, individuelle Klasse ging für verhältnismäßig wenig Geld verloren, Bobic, Hübner & co. mussten kreativ sein. Zudem ist ein neuer Trainer da, der der Mannschaft seine Ideen schnell vermitteln muss. Die Europapokaleuphorie ist trotzdem ungebrochen. Der einzige Wermutstropfen ist die nicht stattfindende Auswärtsfahrt zum Auftakt nach Marseille – denn OM wurde nach Ausschreitungen mit einem Geisterspiel bestraft. 

Die Transfers im Sommer

Zugänge: M. Häuser, T. Stirl, P. Kabuya, S. Cetin (eigene Jugend), K. Trapp (Leihe, PSG), N. Müller (HSV), F. Wiedwald (Leeds), Allan (Leihe, Liverpool), C. Geraldes (Leihe Sporting), F. Kostic (Leihe, HSV), A. Rebic (Florenz, fest verpflichtet), F. Rönnow (Bröndby), G. Paciencia (Porto), L. Torro (Real Madrid), E. N’Dicka (Auxerre), C. Salcedo (Chivas, fest verpflichtet)

Abgänge: M. Cavar (Leihe, Osijek), A. Meier (Vereinslos), D. Kamada (Leihe, St. Truiden), M. Besuschkow (Leihe, Saint Gilloise), R. Dadashov (Estoril), L. Hradecky (Leverkusen), K. Boateng (Sassuolo), L. Bätge (Würzburg), D. Blum (Leihe, Las Palmas), A. Barkok (Leihe, Fortuna Düsseldorf), O. Mascarell (Real Madrid), M. Wolf (Dortmund)

Viele Fragezeichen für Adi Hütter

Adi Hütter trat im Sommer die Nachfolge von Niko Kovac bei Eintracht Frankfurt an. Allein diese Aufgabe ist schon kompliziert, insbesondere nach den guten Resultaten der Vorsaison. Hütter konnte sich mit guten Leistungen bei den Young Boys in der Schweiz empfehlen, hatte aber schon vor Amtsantritt mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Dass man für Spieler der Klasse Hradecky, Boateng, Wolf und Mascarell insgesamt nicht einmal 10 Millionen Euro einnimmt ist nicht nur vor dem Hintergrund, dass die SGE finanziell ohnehin nicht überragend aufgestellt ist, ein großes Problem.

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Immerhin konnte der Vertrag mit Ante Rebic verlängert werden, zumindest diese Personalie sorgte für Begeisterungsstürme. Auch einige Neuzugänge sind positiv zu bewerten. N’Dicka galt in Frankreich als ein sehr großes Talent und soll die Innenverteidigung vor allem perspektivisch verstärken, Torro soll die Mascarell-Lücke schließen, Paciencia bringt neue Qualitäten in das Sturmzentrum ein, ist aber auch schon verletzt, fällt bis Anfang November aus. Hradecky wurde gut ersetzt, im Mittelfeldzentrum gibt es aber noch zu viele Fragezeichen und ob Kostic und Müller eine Saison spielen können wie es Marius Wolf in der letzten Saison getan hat, bleibt ebenfalls abzuwarten. In einem entsprechenden System bringen sie aber zumindest eine gewisse individuelle Qualität mit, die wichtig werden kann.

Kader trotz Mehrfachbelastung zu groß

Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten waren die Anpassungen, die man in Frankfurt vorgenommen hat, sicher in Ordnung. Gerade die Rückkehr von Kevin Trapp, wenn auch auf Leihbasis, sorgte für Aufsehen. Frankfurt befindet sich in einer Entwicklung, die lange noch nicht zuende ist. Die finanziellen Mittel wären möglicherweise auch noch besser gewesen, wenn man die Spieler, die auf der „Streichliste“ standen, losgeworden wäre. Doch bei Marco Fabian scheiterte der Medizincheck, Stendera fand ebenso wie Hrgota oder Tawatha keinen Verein. Mit den Jugendspielern, die einen Profivertrag besitzen, stehen über 30 Spieler im Kader.

Diesen Kader entsprechend zu moderieren wird eine enorm schwere Aufgabe. Es wird enttäuschte Spieler und Härtefälle geben. Die SGE muss hoffen, dass das Mannschaftsklima dadurch nicht negativ beeinflusst wird. Zum Saisonstart gab es eine Niederlage im Pokal in Ulm, einen Sieg in der Bundesliga in Freiburg. Die offenen Fragen sind also zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet, nach einer Stammformation wird immer noch gesucht. Adi Hütter wird versuchen müssen die Qualität, die zweifelsohne vorhanden ist, in ein möglichst homogenes System zu pressen und einen homogenen Kern zu bilden, auf den er in den verschiedenen Wettbewerben setzen kann. Bleiben dann die Schlüsselspieler fit und funktioniert die Rotation, kann trotz der nicht gerade idealen Vorzeichen eine gute Saison resultieren.

Die 90PLUS-Prognose

Eine solch attraktive Gruppe hat man sich in Frankfurt bei der Rückkehr nach Europa gewünscht! Lazio und Marseille sind tolle Gegner für die Hessen, die gegen die Zyprer aus Limassol dringend 6 Punkte einfahren müssen. Gelingt das, dann ist ein Weiterkommen nicht ausgeschlossen, denn verwundbar sind auch Lazio und OM. 

 

Apollon Limassol (CYP)

Der Vizemeister aus Zypern ist der Außenseiter in der Gruppe H, will sich aber trotzdem keinesfalls verstecken. Seit 2016 ist der mittlerweile 41-jährige Sofronis Avgousti Trainer des Klubs, in dieser Saison soll APOEL Nikosia in der Meisterschaft angegriffen werden. Zu diesem Zweck wurde die Mannschaft verstärkt, schon in der Qualifikation zur Europa League zeigte die Truppe ihre Klasse, schaltete mit dem FC Basel einen Dauerteilnehmer an den europäischen Wettbewerben aus. 

Die Transfers des Sommers

Zugänge: V. Viola, K. Aristoteles, C. Kyriakou, P. Psychas, A. Karo (Leihende), K. Bru (Vereinslos), D. Ouedraogo (Monaco B), R. Soumah (Petah Tikva), F. Pereyra (Gimnasia), M. Carayol (Ipswich)

Abgänge: Alef, N. Martinez, A. Pitian, Allan (Leihende), M. Bedoya (Karriereende), M. Andreou (Vereinslos), K. Makridis (Karriereende), L. Semedo (F. Sittard), L. Polizzi (Leihe, Pafos FC), Jander (Pafos FC), A. Angeli (Paralimni), M. Spoljaric (Oroklini), A. Reynolds (Vereinslos), I. Pittas (Leihe, Paralimni), E. Sofroniou (Zakakiou), E. Chatzivasilis (Katokopias), T: Iosifidis (Mostoles), A. da Silva (AEL Limassol)

Großer Kader, kleine Chance

Der Kader von Apollon ist zwar etwas kleiner als der der Frankfurter Eintracht, aber immer noch relativ groß. Auch hier wird man mit Problemen hinsichtlich des Mannschaftsklimas zu tun haben. Wie bereits im Gruppe A beim AEK Larnaca erwähnt ist der Fußball in Zypern keinesfalls zu unterschätzen, trotzdem fehlt es der Liga weiterhin an Attraktivität, die dafür sorgt, dass bessere Spieler nach Zypern wechseln. Auch der eigene Nachwuchs ist nicht in einem entsprechenden Maß vorhanden, das Heranführen von Spielern aus der eigenen Jugend zwar ein Ziel, aber kein leichtes.

Zwar stehen mehr als 10 Zyprer im Kader von Apollon, die bestimmenden Akteure sind abgesehen von Kapitän Vasiliou aber andere. Die Innenverteidiger Roberge (32) und Yuste (30) bilden ein gutes Duo, sind eingespielt und sorgen für eine defensive Stabilität, Rechtsverteidiger Joao Pedro (32) treibt das Angriffsspiel an, im Mittelfeld soll vor allem Sasa Markovic (27) für kreative Elemente sorgen. Die größte individuelle Klasse ist aber in der Offensive um Maglica, dem aus Deutschland bekannten Schembri (Braunschweig, Jena, FSV Frankfurt) und Zelaya zu finden.

Das Ziel muss also sein aus einer defensiven Stabilität heraus Nadelstiche zu setzen. Die Qualität um ein Spiel zu bestimmen oder eine permanent offensive Spielweise auszuwählen haben die Zyprer nicht, entsprechend schlecht stehen auch die Chancen auf ein Weiterkommen in der Europa League.

Die 90PLUS-Prognose

Apollon Limassol wird aller Voraussicht nach den letzten Platz in dieser Gruppe belegen. Die Zyprer können zwar bis zu einem gewissen Level mithalten und laufen auch nicht Gefahr regelmäßig vom Feld geschossen zu werden, aber zu mehr als dem ein oder anderen kleinen Achtungserfolg wird es nicht reichen.

 

Lazio (ITA)

In der Saison 2017/18 präsentierte sich Lazio in der Europa League lange gut, war ein Kandidat auf den Titel, scheiterte aber in zwei spektakulären Spielen (4:2, 1:4) an RB Salzburg und musste somit im Viertelfinale bereits die Segel streichen. In dieser Saison ist Lazio trotz des Abgangs von Innenverteidiger de Vrij, der eine Schlüsselrolle im System der Italiener übernahm, erneut hochmotiviert und will unbedingt das Resultat aus der Vorsaison übertreffen. Und das ist alles andere als unrealistisch.

Die Transfers des Sommers

Zugänge: Mauricio, R. Morisson, D. Cataldi (Leihende), A. Anderson (FC Santos), M. Badelj (Fiorentina), S. Proto (Piräus), M. Sprocati (Salernitana), R. Durmisi (Betis), V. Berisha (Salzburg), F. Acerbi (Sassuolo), J. Correa (Sevilla)

Abgänge: Nani (Leihende), M. Spocrati (Leihe, Parma), F. Prce (Omnia Nikosia), M. Tounkara (Schaffhausen, Leihe), L. Crecco (Pescara), S. Palombi (Leihe, Lecce), I. Vargic (Leihe, Anorthosis), D. di Gennaro (Leihe, Salernitana), C. Oikonimidis (Perth Glory), L. Borrelli (Tastevere), F. Djordjevic (Chievo), F. Marchetti (Genua), S. de Vrij (Inter), F. Anderson (West Ham)

Inzaghi blieben fast alle Schlüsselspieler erhalten

Neben de Vrij ging auch Offensivspieler Felipe Anderson, Immobile, Milinkovic-Savic, Luis Alberto & co. blieben Lazio aber erhalten. Die Grundstruktur im Kader musste nicht essenziell verändert werden und Trainer Simone Inzaghi wusste sofort, wo er ansetzen musste. Der Qualitätsverlust in der Innenverteidigung kann durch Acerbi zwar nicht komplett aufgefangen werden, der Italiener spielte aber eine sehr starke Saison 2017/18 und ist definitiv ein Gewinn für Lazio. Probleme bereitete eher der schwere Saisonstart mit Spielen gegen Neapel (1:2) und Juventus (0:2). Nach diesen Niederlagen war es umso wichtiger, dass das 3. Saisonspiel gegen Frosinone mit 1:0 gewonnen werden konnte.

(Photo by Paolo Bruno/Getty Images)

In den ersten Partien der Saison ließ Simone Inzaghi wieder sein angestammtes 3-5-2 spielen. Im Offensivzentrum steht neben Immobile mit Alberto ein Spieler im Aufgebot, der ein wenig um den Italiener herum agiert, die Lücken besetzt, dem Mittelstürmer zuarbeitet. Auf der Außenbahn vor der Dreierkette ist mit Durmisi ein sehr gut ausbalancierter Spieler hinzugekommen, die Möglichkeiten im zentralen Mittelfeld sind durch Badelj und Berisha noch einmal größer geworden. Ohnehin ist die Besetzung dort interessant, Lucas Leiva ist ein taktisch sehr gut ausgebildeter Spieler, der für die Stabilität sorgt, während sich Milinkovic-Savic sehr häufig in die Offensive einschaltet.

Berisha ist ebenfalls ein dynamischer Spielertyp, der offensiv einige Akzente setzen kann, während Badelj, Murgia und Parolo Elemente wie Passsicherheit einbringen. Im offensiven Bereich wurde auf den Abgang von Felipe Anderson reagiert und Joaquin Correa aus Sevilla verpflichtet. Der technisch versierte Offensivspieler soll nun endgültig den letzten, entscheidenden Schritt in Sachen Effizienz machen. Denn sowohl in Sevilla als auch bei seiner ersten Station in der Serie A bei Sampdoria fehlte war diese ausbaufähig. Inwiefern sich die Innenverteidigung, die zuletzt aus Wallace, Acerbi und Radu bestand, als Problem erweisen wird, zeigt sich erst im Saisonverlauf.

Im Fokus: Ciro Immobile

Beim FC Turin schoss Immobile Tore wie am Fließband, bei Borussia Dortmund kam der Italiener nicht gut zurecht, wurde erst nach Sevilla verliehen, später an die Spanier verkauft, die ihn dann ihrerseits nach Turin verliehen. Seit 2016 spielt Immobile für Lazio, kostete damals nicht einmal 10 Millionen Euro Ablöse. Diese Investition hat sich ausgezahlt, seitdem steht Immobile vor allem für eins: Tore, Tore, Tore. In der Saison 2017/18 gelangen dem 28-jährigen in 47 Spielen 41 Treffer, 11 Tore legte er überdies noch seinen Teamkollegen auf.

(Photo by Claudio Villa/Getty Images)

Nicht nur in der Liga, auch in der Europa League zeigte er sich treffsicher. Immobile ist der Zielspieler bei Lazio, kann sowohl mit dem Fuß als auch per Kopf Tore erzielen, benötigt weder besonders viel Platz noch muss er in Topform sein. Immobile trifft eigentlich fast immer und ist kaum aus dem Spiel zu nehmen. Auch in der laufenden Saison hat er gegen den SSC Neapel bereits einen Treffer erzielt, mit Beginn der Europa League wird der Toptorjäger von Lazio auch international wieder auf Torejagd gehen – und zweifelsohne Erfolg haben.

Die 90PLUS-Prognose

Lazio ist eingespielt, Lazio verfügt über viel individuelle Klasse und hat einige logische Transfers getätigt um die Abgänge zu kompensieren und Trainer Inzaghi mehr Möglichkeiten im Kader zu verleihen. Auch wenn die Gruppe anspruchsvoll und die SGE ein unangenehmer Gegner ist, sollte Lazio das Weiterkommen fixieren können. 

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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