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Warum Kolo Muani noch eine Saison bei Eintracht Frankfurt bleiben sollte

8. Juli 2023 | Trending | BY Lukian Ahrens

Gleich in seiner ersten Saison avancierte Randal Kolo Muani von Eintracht Frankfurt zum Shootingstar der Bundesliga. Kein Wunder, dass zahlreiche europäische Topklubs die Fühler nach dem 24-Jährigen ausgestreckt haben. Doch für die Entwicklung des Franzosen wäre es besser, noch ein Jahr in Deutschland zu bleiben.

Nach starker Saison: Bayern, Real, PSG und United mit Interesse

46 Spiele, 23 Tore, 17 Vorlagen, dazu Topscorer der Bundesliga. Randal Kolo Muani (24) hat eine beeindruckende Debütsaison für Eintracht Frankfurt hingelegt. Doch nach nur einem Jahr könnten sich die Wege bereits wieder trennen. Mit dem FC Bayern, Real Madrid, Paris Saint-Germain und Manchester United wird mehreren europäischen Topklubs ein Interesse am Franzosen nachgesagt. Für Frankfurt wäre es in jedem Fall ein Transfercoup – schließlich hatte man den 24-Jährigen ablösefrei verpflichtet. Nun kann man auf 100 Millionen Euro hoffen. Dennoch wäre es für Verein und Spieler sinnvoller, auch noch in der nächsten Saison zusammenzuarbeiten.

Kolo Muani

(Photo by ODD ANDERSEN/AFP via Getty Images)

Noch vor einigen Wochen kochten die Gerüchte hoch, dass neben dem FC Bayern München auch Real Madrid einen Transfer von Kolo Muani in Erwägung ziehen würde. Seitdem ist es jedoch ruhiger geworden. Die Königlichen scheinen nach dem Wechsel von Jude Bellingham (20) nicht bereit zu sein, einen weiteren Transfer über 100 Millionen Euro zu tätigen. Ausgenommen davon wäre wohl nur ein Wechsel von Kylian Mbappé (24). Auch der FC Bayern scheint sich umorientiert zu haben. Mittlerweile gilt Harry Kane (29) als Topkandidat auf die vakante Mittelstürmerposition.

Muani zu PSG? Schwieriges Pflaster in Paris

Als ernst zu nehmende Option für Kolo Muani gilt jedoch weiterhin Paris Saint-Germain, die in den letzten Tagen ihre Bemühungen um den Stürmer intensiviert haben sollen. Für den französischen Meister spricht, dass Kolo Muani wieder in seine Heimat zurückkehren könnte. Zudem kennt der Franzose die Ligue 1 bereits aus seiner Zeit beim FC Nantes. Auch im Hinblick auf die Europameisterschaft 2024 in Deutschland könnte eine Rückkehr nach Frankreich sinnvoll sein. Kolo Muani wäre so näher an Nationaltrainer Didier Deschamps (54). Doch dieser verkündete erst Ende Juni, dass er es nicht für negativ befinden würde, sollte der 24-Jährige in diesem Sommer noch nicht den großen Schritt wagen. „Er kann auch bleiben, wo er ist.“

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Generell sollte sich Kolo Muani einen Wechsel zu PSG genau überlegen. Bleibt Kylian Mbappé noch eine Saison, so würde Kolo Muani im Schatten des Superstars spielen und eventuell nicht auf die benötigte Einsatzzeit kommen. Bei einem Wechsel von Mbappé läge der gesamte Druck wiederum auf den Schultern des Frankfurt-Stürmers. In Paris müsste er sofort funktionieren. Zeit und Raum für individuelle Entwicklungen gäbe es angesichts der hohen Ziele des Scheich-Klubs kaum. Wie schnell bei PSG geurteilt wird, zeigt auch die Entlassung von Christophe Galtier (56), der seinen Trainerstuhl nach nur einer Saison in der französischen Hauptstadt bereits wieder räumen muss.

Nach Mount-Deal: Kein Geld mehr für Muani?

Eine andere Option wäre ein Wechsel auf die Insel. Für Kolo Muani selbst die Erfüllung eines Traumes: „Ganz ehrlich, wer träumt nicht von der Premier League? Es ist eine der besten Ligen. Es wäre ein Kindheitstraum.“ Interesse besteht seitens Manchester United, die ohne Frage einen neuen Mittelstürmer benötigen. Gerade deshalb wäre der Druck auf den jungen Angreifer jedoch immens. Trainer Erik ten Haag (53) soll intern Weltklasse-Format auf der Stürmerposition fordern. Dass ein Wechsel aus der Bundesliga in die Premier League für einen jungen Angreifer nicht immer von Vorteil ist, hat beispielsweise der Transfer von Dortmunds Jadon Sancho (23) nach Manchester gezeigt.

Doch ein ganz anderes, für die Insel völlig untypisches Problem könnte einen Wechsel zu Manchester United erschweren. Wie die Manchester Evening News berichtet, seien für einen neuen Stürmer nur noch umgerechnet 75 Millionen Euro übrig. Demnach habe der 64-Millionen-Deal von Chelseas Mason Mount (24) einen großen Teil des Transferbudgets verschlungen. Falls diese Zahlen stimmen sollten, wäre ein Transfer von Kolo Muani definitiv vom Tisch. Außerdem: Rasmus Højlund (20) von Atalanta wird heftig umworben.

Bei Frankfurt noch großes Entwicklungspotenzial

Während es also mehrere Punkte gibt, die gegen die möglichen Wechseloptionen sprechen, gibt es auch gute Gründe, die für Eintracht Frankfurt angeführt werden können. Zum einen wäre Kolo Muani bei der Eintracht unangefochtener Stammspieler und würde selbst bei einem Formtief, das auch bei ihm immer noch vorkommen kann, die Rückendeckung des Vereins haben. Zudem sieht sich Frankfurt, im Gegensatz zu den interessierten Topklubs, weiterhin als eine Art Ausbildungsverein und möchte den ohnehin schon starken Kolo Muani noch besser machen.

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„Ich glaube, dass er noch sehr viele Entwicklungsfelder hat, wo er bei uns die nächsten Schritte gehen kann“, sagte zuletzt Frankfurts Sportdirektor Markus Krösche (42). Dabei sollen die Laufwege des Franzosen im Fokus stehen. Man sei sich sicher, dass er noch torgefährlicher und noch effizienter werden kann – und zwar bei einem Verbleib bei den Hessen. Auch dass Frankfurt sich am letzten Spieltag der vergangenen Saison noch für die Conference League qualifiziert hat, spielt dem Verein in die Karten. Zwar locken alle anderen Klubs mit der Champions League, doch Frankfurt hat in der Conference League gute Chancen, weit zu kommen. So könnte sich Kolo Muani in europäischen K.O.-Spielen präsentieren.

Auch für die Eintracht würde es sich voraussichtlich lohnen, den 24-Jährigen noch eine weitere Saison zu halten. Auch hier spielt die Europameisterschaft im kommenden Jahr eine Rolle. Durch ein gutes Turnier mit Frankreich könnte der Preis noch einmal steigen, da sich Muani auf der größten europäischen Bühne zeigen könnte. Sowohl für Frankfurt als auch für Kolo Muani würde sich eine weitere gemeinsame Saison also auszahlen. Wenn der Franzose dabei an die vergangene Spielzeit in der Bundesliga anknüpfen kann, dann stehen ihm im Sommer 2024 die Tore zu allen europäischen Topklubs offen.

(Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)


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