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Xaver Schlager im Porträt: Der Lieblingsschüler von Marco Rose

12. April 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Spotlight | Der heiß begehrte Trainer Marco Rose wird RB Salzburg im Sommer verlassen und zu Borussia Mönchengladbach wechseln. Nicht selten schauen Trainer bei einer neuen Station auch auf ihre Ex-Spieler und wünschen sich den ein oder anderen Vertrauten im Team. Ob Marco Rose zu diesen Trainern gehört, ist ungewiss. Xaver Schlager wäre jedenfalls ein Spieler, der gut zur Borussia und in die Bundesliga passen könnte. Doch nicht nur dorthin, seine Qualitäten sorgen dafür, dass ihm alle Türen offen stehen.

Kontinuierlich auf dem Weg nach oben

Ausgebildet wurde Xaver Schlager in Salzburg, ehe er für die Rückserie der Saison 2014/15 und die gesamte Saison 2015/16 zum RB-„Farmteam“, dem FC Liefering, verliehen wurde. Dort sammelte er erste Erfahrungen im Seniorenbereich und kam gestärkt zu RB Salzburg zurück. Der Mittelfeldspieler begann die Saison 2016/17 dann in der 2. Mannschaft des Klubs, spielte in der UEFA Youth League und lief dort als Kapitän auf. Seine Entwicklung verlief aber derart positiv, dass Schlager schnell als ernsthafte Option für den Bundesligakader galt.

Ab dem Herbst gehörte Schlager zwar nicht immer, aber sehr häufig zum Kader, spielte auf einem hohen Niveau und setzte genau das um, was von ihm verlangt wurde. Durch seine Führungsaufgaben in der Youth League kam Schlager mit viel Selbstvertrauen in die Bundesliga, spielte auch in der Europa League. Bis zu seinem längeren Ausfall aufgrund einer Sprunggelenksverletzung zum Saisonende absolvierte Schlager immerhin 17 Pflichtspiele für RB Salzburg. Und er sollte noch stärker aus der Sommerpause zurückkommen.

(Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images )

Die ersten Wochen der neuen Saison verpasste Schlager zwar noch, danach stieg er aber wieder voll ein und zeigte nach einigen Kurzeinsätzen, dass er keinesfalls lange benötigt um wieder in Topform zu kommen. Schnell war Schlager eines der Gesichter von RB Salzburg unter Marco Rose, spielte häufig von Beginn an, war aber auch von der Bank eine gute Option. 44 Pflichtspiele kamen am Ende zusammen – und es wären noch deutlich mehr geworden, wenn er von Beginn an hätte mitwirken können. Beeindruckend war vor allem, dass der Mittelfeldspieler keinen Qualitätsverlust zu erleiden hatte, was besonders in seinem Alter hervorzuheben ist.

Breites Qualitätsspektrum, viele mögliche Positionen

Und diese Konstanz ist auch in dieser Saison zu beobachten. Xaver Schlager ist erst 21 Jahre alt, spielt aber in jedem wichtigen Spiel für RB Salzburg, wird eher zwischendurch in der Liga einmal geschont und „Opfer“ der Rotation, die der Kader einfach hergibt und verlangt. Im Pokal fehlte er nie, in der Europa League nur gelbgesperrt, was seinen Wert für die Mannschaft verdeutlicht. Auch die Zahlen sprechen für sich, Schlager absolvierte 36 Pflichtspiele, stand gut 3000 Minuten auf dem Platz und war an 11 Toren direkt beteiligt, auch hier hat er sich steigern können.

(Photo by Andreas Schaad/Bongarts/Getty Images)

Doch ein Spieler wie er wird keinesfalls an seinen Toren oder Vorlagen gemessen. Xaver Schlager ist als mannschaftsdienlicher Spieler sehr wichtig für das Gesamtgefüge, er vereint zahlreiche Fähigkeiten, die man im Mittelfeld benötigt. Sein Passspiel ist sauber, seine Ballkontrolle ist gut, seine Dynamik im Spiel nach vorne ebenfalls ausgeprägt. Der 21-jährige nimmt eine wichtige Rolle im Pressing ein, ist defensiv und offensiv wertvoll und immer viel unterwegs. Er kann auf der 6, auf den Halbpositionen (dort spielt er meistens) und sogar hinter den Spitzen agieren, ist anpassungsfähig und kann auch während des Spiels hin- und herwechseln.

Doch Schlager ist keinesfalls nur ein Arbeiter, sondern hat auch elegantere Züge in seinem Spiel, kann nach der Balleroberung schnell handeln, den Ball präzise in die Spitze spielen oder das Spiel beruhigen und sich aus den sich nach den Ballgewinnen ergebenden Drucksitationen befreien. Diese Mischung aus all diesen Qualitäten ist enorm wichtig für sein Spiel und genau deswegen passt Schlager so gut zum typischen RB-Fußball, der schon Spielertypen wie Haidara, Keita oder auch Laimer hervorgebracht hat, die allesamt als klassische Mittelfeldspieler mit Extras zu klassifizieren sind.

Rose und Schlager – Gegenseitiges Wachstum

Xaver Schlager hat auch seinem aktuellen Trainer, Marco Rose, viel zu verdanken. Er hat ihm das Vertrauen geschenkt, er hat ihn spielen lassen und besser gemacht. Doch auch Spieler wie Schlager, die nicht nur Talent besitzen, sondern dieses auch umgesetzt haben, lernen und sich verbessern wollten, waren mitverantwortlich für den steilen Werdegang des Trainers. Trainer und Spieler passen einfach sehr gut zusammen, Schlager vereint alle Elemente, die ein Mittelfeldspieler im roseschen Spielstil benötigt. Die Liaison zwischen beiden muss nicht unbedingt enden, vielleicht geht sie in der kommenden Saison ja in Mönchengladbach weiter und es wechselt nicht erneut ein hochveranlagter Spieler aus Salzburg zum RB-„Schwesterverein“ nach Leipzig…

Manuel Behlert

(Photo by Andreas Schaad/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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