Bundesliga: Lewandowski historisch, Retter in der Not und beflügelter BVB

17. Mai 2021 | Trending | BY Manuel Behlert

Bundesliga Awards | Der 33. Spieltag der Bundesliga ist vorüber. Einige Entscheidungen sind gefallen, vor allem im Abstiegskampf wurde es schon am Samstag dramatisch. Darüber hinaus gelang Robert Lewandowski eine historische Marke. 

„Jung und wild“-Award: Schalke 04

Der FC Schalke 04 ist abgestiegen. Das ist keine Neuigkeit, sondern stand zuletzt bereits fest. Die Königsblauen planen schon für die 2. Bundesliga und setzen den ein oder anderen jungen Spieler ein. Matthew Hoppe, Can Bozdogan, Florian Flick: Das sind Namen von Spielern, die für die Königsblauen in der zweiten Bundesliga auflaufen sollen. Im Spiel gegen Eintracht Frankfurt zeigten die „jungen Wilden“, was sie auf dem Kasten haben. Denn Schalke spielte phasenweise einen sehr ordentlichen Fußball!



 

Natürlich auch bedingt durch defensive Auflösungserscheinungen bei den Hessen. Aber Matthew Hoppe traf, gleiches galt für Florian Flick und mit Blendi Idrizi erzielte auch noch der dritte Youngster einen Treffer. Man erhält unweigerlich den Eindruck, dass Schalke zumindest auf der Ebene der Talente recht gut gerüstet ist, was den Gang in die 2. Bundesliga angeht. Für Frankfurt, das mit 3:4 auf Schalke verlor, war das am Samstagnachmittag aber eine Erkenntnis, auf die man im Kampf um die Champions League gerne verzichtet hätte.

„HisTORisch“-Award: Robert Lewandowski

Robert Lewandowski hat es geschafft. Der Stürmer des FC Bayern München erzielte gegen den SC Freiburg seinen 40. Treffer in dieser Saison. Damit hat er die Rekordmarke von Gerd Müller eingestellt. Dass dieser Rekord einmal eingestellt werden könnte, wurde Jahr für Jahr bezweifelt. Der Lauf des Polen 2020/21 ist aber derart überragend, dass ihn nicht einmal eine kleine Blessur kurz vor dem Saisonende beenden konnte. In Freiburg wurde am 33. Spieltag Geschichte geschrieben.

Und das kam so: Nach einem Eckball trat ein Verteidiger des SC Freiburg Thomas Müller von hinten auf den Fuß. Der Offensivspieler des Rekordmeisters ging zu Boden und nachdem sich der VAR einschaltete, erhielt der FC Bayern folgerichtig einen Elfmeter zugesprochen. Diesen Elfmeter ließ sich Lewandowski natürlich nicht nehmen. Der Stürmer lief an, verzögerte kurz und schob – wie gewohnt – lässig ein. Inklusive Geste an den großen Gerd Müller. HisTORisch.

„Retter in der Not“-Award: Markus Weinzierl

Markus Weinzierl folgte im Schlussspurt der Bundesliga als Trainer des FC Augsburg auf Heiko Herrlich. Diese Entscheidung bahnte sich an, dem neuen Trainer blieb aber wenig Zeit, um die Dinge im Abstiegskampf zu regeln. Der erste Auftritt gegen den VfB Stuttgart machte Mut, ein Erfolgserlebnis gab es aber noch nicht. Direkt danach stand das Abstiegsendspiel gegen Werder Bremen auf dem Programm. Und von Beginn an zeigte sich, dass es ein Nervenspiel wird.

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Zwei Platzverweise, zahlreiche vergebene Chancen, bevor überhaupt ein Treffer fiel. Das verdeutlichte sehr gut, worum es ging und was alles auf dem Spiel stand. Sinnbildlich war dann das 1:0. Rani Khedira kam nach einem Eckball an die Kugel, drehte sich, schoss und traf den Ball nicht einmal richtig. Irgendwie trudelte das Spielgerät zum 1:0 in die Maschen. Später erzielte Daniel Caligiuri mit einem Treffer per Elfmeter noch das 2:0. Weinzierl kam in der Not, gewann das Abstiegsendspiel und rettete den FCA. Denn der Klassenerhalt ist jetzt fix.

„Mission erfüllt“-Award: Bo Svensson und Mainz 05

Nicht nur der FC Augsburg konnte jubeln, auch der FSV Mainz 05. Und das ist so etwas wie die Geschichte der Saison in der Bundesliga. Denn die 05er waren absolut „tot“, standen gemeinsam mit Schalke 04 abgeschlagen am Ende der Tabelle. Bo Svensson übernahm, Christian Heidel kehrte zurück und die Dinge nahmen ihren Lauf. Dass die Ergebnisse am Samstag reichten und Mainz im Teamhotel die sichere Rettung feiern konnte, kam durchaus etwas überraschend. Denn zuletzt machte die Svensson-Elf vor allem auf dem Platz auf sich aufmerksam.

Jedenfalls holten Bielefeld und Köln nur einen Punkt, Werder verlor bekanntermaßen in Augsburg. Nach einer Rückrunde, die eines Europapokalteilnehmers würdig war, feierte Mainz 05 also den Klassenerhalt. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn in den sozialen Medien gab es zahlreiche Videos und Bilder von der Feier der Mannschaft. Man darf gespannt sein, wie sich die Mannschaft in der kommenden Saison mit einer kompletten Vorbereitung unter Svensson präsentiert.

„Freud und Leid“-Award: Andreas Voglsammer

Andreas Voglsammer hätte am Samstag der Held für Arminia Bielefeld werden können. Die Ostwestfalen mussten im Abstiegskampf zuhause gegen die TSG 1899 Hoffenheim ran. Die Gäste aus dem Kraichgau lagen früh in Führung, spielten einen Konter sehr gut aus. Doch Bielefeld, das unter Frank Kramer eine gute Entwicklung durchlaufen hat, reagierte sehr gut. Der bereits angesprochene Voglsammer brachte Arminia mit einem sehenswerten Treffer wieder in die Partie. Einen direkten Freistoß verwandelte der Offensivspieler sehr schön in die linke obere Ecke.

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Im weiteren Spielverlauf hätte Voglsammer alleine dafür sorgen können, dass Arminia das Spiel dreht. Völlig frei tauchte er vor dem gegnerischen Torhüter auf, schloss direkt ab und scheiterte an Philipp Pentke, der den Ball mit seinem Hinterteil am Pfosten vorbei bugsierte. Am letzten Spieltag hat Bielefeld, das mit dem Punkt an Werder Bremen vorbeizog, aber weiterhin realistische Chancen auf den Klassenerhalt.

„Beflügelt“-Award: Borussia Dortmund

Am Donnerstag gewann Borussia Dortmund im Endspiel um den DFB-Pokal gegen RB Leipzig souverän mit 4:1. Der BVB wollte den Schwung auch mit in die Bundesliga nehmen. Denn dort stand der Kampf um die Champions League auf dem Programm. In Mainz musste Dortmund gewinnen, um die Qualifikation für die Königsklasse zu fixieren. Der Gastgeber hatte den Klassenerhalt vor dem Spiel schon sicher und feierte am Tag zuvor laut Aussage des Trainers auch ein wenig.

Der BVB ließ von Beginn an keine Zweifel aufkommen und dominierte die Partie. Raphael Guerreiro brachte die Gäste in Führung, Marco Reus legte nach. Dortmund war sichtlich beflügelt und nutzte die sich bietenden Räume immer wieder, um gute Chancen zu kreieren. Das 0:3 von Julian Brandt machte dann quasi den Deckel drauf. Die 05er kamen noch zum Anschlusstreffer, am Ende feierten beide Teams.

Traumtor-Award: Maximilian Philipp

Zum Abschluss des Spieltags trafen RB Leipzig und der VfL Wolfsburg am späten Sonntagabend aufeinander. Die Gäste aus Wolfsburg erwischten einen sehr guten Start in diese Partie, hatten durch Ridle Baku eine erste sehr gute Chance. Dann kam der Auftritt von Maximilian Philipp, der sich offenbar sehr viel vorgenommen hatte für dieses Spiel in Leipzig.

Im Verlauf eines schönen Angriffs der Gäste wurde der Offensivspieler bedient, nahm den Ball mit links so an, dass er ein bisschen hochsprang und schoss direkt mit dem rechten Fuß in Richtung Tor. Philipp traf den Ball perfekt, der Ball schlug rechts oben im Toreck ein. Peter Gulacsi war absolut chancenlos. Für den Stürmer kam es im Anschluss sogar noch besser, denn er erzielte kurz vor der Halbzeit auch noch das 0:2!

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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