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Bundesliga: Held Stindl, „Trottel“ Kalajdzic und Serien des FC Bayern

17. Dezember 2020 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 12. Spieltag der Bundesliga wurde unter der Woche ausgetragen. Schon zum Auftakt gab es zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach reichlich Spektakel. Auch die weiteren Spiele hatten es in sich. Wir blicken zurück – mit den sieben Awards.

Dreierpack-Award: Lars Stindl

Schon zum Auftakt des Spieltags lieferten sich Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach ein packendes Duell. Früh gingen die Fohlen durch einen direkten Freistoßtreffer von Lars Stindl (32) in Führung, die Hessen konterten dies aber schnell. Frankfurt spielte sich zeitweise in eine Art Rausch, drehte die Partie und erhöhte durch ein traumhaftes Solo von Aymen Barkok sogar noch vor dem Seitenwechsel auf 3:1.

Als alles nach einem Sieg für die SGE aussah, überschlugen sich die Ereignisse jedoch. Nach einem Platzverweis für David Abraham (34) drehte Gladbach-Kapitän Stindl noch einmal so richtig auf. Erst verwandelte er einen Elfmeter zum 3:2, ehe er in der Nachspielzeit zuerst an Kevin Trapp (30) scheiterte, im Nachschuss per Kopf aber den vielumjubelten Ausgleich erzielen konnte.

„Ärger trotz Doppelpack“-Award: Sasa Kalajdzic

Im Duell beider Überraschungsmannschaften der Bundesliga standen sich am Dienstag der VfB Stuttgart und der 1. FC Union Berlin gegenüber. Union kam besser in die Partie und führte bis in die Schlussphase des Spiels mit 2:0 bei den Schwaben. Doch der VfB hatte noch einen besonderen Joker in petto: Sasa Kalajdzic (23). Der großgewachsene Angreifer wurde eingewechselt und lieferte prompt. Mit zwei Treffern sorgte er noch für den Punktgewinn.

(Photo by THOMAS KIENZLE/POOL/AFP via Getty Images)

Nach dem Spiel ärgerte sich der Österreicher aber dennoch über sich selbst. Nicht etwa aufgrund seiner Leistung auf dem Platz, sondern ob seiner Aktivitäten bei einem Online-Fußballmanager. „Ja, es ist ärgerlich. Ich Trottel habe mich nicht bei Kickbase aufgestellt“, teilte der 23-Jährige nach dem Spiel im Interview bei Sky mit. Immerhin konnte er sich von den Teamkollegen feiern lassen…

Härtetest-Award: Hertha BSC vs. Mainz 05

Am Dienstagabend standen sich Hertha BSC und der FSV Mainz 05 im Berliner Olympiastadion gegenüber. Für die Zuschauer, die sich dieses Spiel im Einzelspiel anschauten oder gar anschauen mussten, wurden die 90 Minuten zu einem echten Härtetest. Mitten im Winter, die Feiertage bevorstehend, wenn es kurz nach 16 Uhr schon dunkel wird, ist die allgemeine Müdigkeitslage ohnehin schon ein Thema für sich, aber wenn ab 20:30 Uhr auch noch ein dermaßen unattraktives Fußballspiel stattfindet, wird das Wachbleiben zur Hauptaufgabe.

Wer nach den ersten 45 Minuten noch nicht abgeschaltet hatte, wurde auch in der zweiten Halbzeit enttäuscht. Es gab kaum Ideen, das Tempo fehlte bei beiden Mannschaften und Torchancen waren Mangelware. Dass das Spiel am Ende 0:0 ausging, war wenig überraschend.

Eiskalt-Award: Roland Sallai

Am 17. Januar 2020 gewann der FC Schalke 04 mit 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach. Das war der bis dato letzte Bundesligasieg der Königsblauen. Nun, Mitte Dezember, sollte gegen den SC Freiburg der erste Dreier der Saison eingefahren werden. Nach einem bitteren Remis in Augsburg waren die Schalker eigentlich guter Dinge.

Doch ein Fortschritt gegen die Breisgauer blieb aus. Auch fußballerisch war wenig zu sehen. In der ersten Halbzeit konzentrierte sich Freiburg auf das Verteidigen, in der zweiten Halbzeit beschloss man, auch nach vorne etwas zu unternehmen. Roland Sallai (23) war dabei der Protagonist. Zunächst traf er nach einer schönen Flanke von rechts mit dem Kopf in das lange Eck, später hob er den Ball nach einem traumhaften Zuspiel zum 0:2 in das Tor. Sallai blieb zweimal eiskalt, Freiburg holte wichtige drei Punkte.

Slalom-Award: Aymen Barkok

Das Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach wurde bereits thematisiert. Die Hessen und die Fohlen lieferten sich ein packendes Duell mit allen Facetten, die der Fußball zu bieten hatte. Ein ganz besonderes Tor hat Aymen Barkok (22) am Dienstagabend erzielt, als der zum 3:1 für den Gastgeber traf.

(Photo by RALPH ORLOWSKI/POOL/AFP via Getty Images)

Der Offensivspieler der SGE wurde mustergültig freigespielt, dann folgte allerdings ein noch besseres Tor. Barkok führte den Ball eng am Fuß und begann einen Slalomlauf durch die Hintermannschaft der Fohlen. Körpertäuschung, Ballstreicheln: Alles war dabei. An Ende seines Solos schob Barkok den Ball überlegt in die linke Ecke, vollendete seine Aktion mit einem schönen Tor.

„Zweierlei Serien“-Award: FC Bayern und Kingsley Coman

Der FC Bayern spielte am Mittwochabend gegen den VfL Wolfsburg. In diesem Spiel hielten beim Rekordmeister gleich zwei Serien, eine im negativen, eine im positiven Sinne. Zunächst zum Negativen: Nach fünf Minuten lag der FC Bayern bereits hinten, nachdem Maximilian Philipp für die Gäste das 1:0 erzielten konnte. Es war schon das sechste Bundesligaspiel in Folge, in dem der FC Bayern mit 0:1 zurücklag.

Immerhin: Der Rekordmeister zeigte eine Reaktion. Robert Lewandowski (32) traf zum 1:1, vorbereitet wurde dieses Tor von Kingsley Coman (24). Und das war das fünfte Bundesligator in Folge, das der Franzose für den FC Bayern vorbereiten konnte. Eine Serie hielt hingegen nicht: Die des VfL Wolfsburg. Bisher waren die Niedersachsen noch ungeschlagen, in München verlor man mit 1:2.

„Gut gerüstet“-Award: Bayer Leverkusen

Am Wochenende steht das Spitzenspiel zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern auf dem Programm. Der Serienmeister aus München reist in die BayArena – und zum Tabellenführer. Die Werkself ist auf Kurs. Gegen den 1. FC Köln gab es einen souveränen 4:0-Erfolg. Leverkusen wirkte frisch, spielfreudig und sowohl auf den Beinen als auch im Kopf immer einen Schritt schneller als die Kölner.

Als dann auch noch Florian Wirtz (17) für die Werkself zum Endstand traf, sorgte endgültig für eine negative Gemütslage beim Gastgeber. Wirtz wurde in Köln ausgebildet, feierte in der Jugend Erfolge mit den Domstädtern.

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(Photo by RALPH ORLOWSKI/POOL/AFP via Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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