Bundesliga | Eigentor des Jahres, eine spektakuläre Aufholjagd und ein Lieblingsgegner

30. September 2018 | Global News | BY Manuel Behlert

Der 6. Spieltag der Bundesliga bot zum Abschluss der englischen Woche viel Unterhaltung. Der FC Bayern verlor, der FC Schalke 04 gewann sein erstes Spiel und Borussia Dortmund legte in der 2. Halbzeit in Leverkusen los wie die Feuerwehr – und das war noch lange nicht alles: Wir blicken auf den Spieltag zurück, wie immer mit unseren 7 Awards. 

 

„Glückliches Händchen“-Award: Tayfun Korkut

Der Saisonstart des VfB Stuttgart verlief nach der hervorragenden Rückrunde 2017/18 alles andere als zufriedenstellend. Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen veränderte Tayfun Korkut einiges – und sollte damit ein glückliches Händchen beweisen. In einem Spiel, in dem die Schwaben trotzdem noch verhältnismäßig wenige spielerische Glanzpunkte offenbarten, schoss der VfB ein hervorragendes Tor zum 1:0. Nach einer Balleroberung blitzte die ganze Klasse von Daniel Didavi (neu in der Startelf) auf, der einen fantastischen Pass in den Lauf von Donis (neu in der Startelf), spielte. Dieser ging an Pavlenka vorbei und schob den Ball mühelos ein. Diese Veränderungen haben sich ausgezahlt!

 

Premieren-Award: Kovacs erste Niederlage

(Photo by Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)

Freitagabend, volles Olympiastadion in Berlin, der FC Bayern ist zu Gast. Der Rahmen für ein packendes Spiel wurde geschaffen und die Partie hielt über weite Strecken das, was sie versprach. Die Gäste aus München spielten ordentlich, machten aber zu wenig aus ihren Chancen. Und die Hertha? Die nutzte das, was man ihnen anbot. Und zwar eiskalt. Defensiv produzierte die Dardai-Elf trotz Bedrängnis kaum Fehler, offensiv nutze man die des FC Bayern. Nach einem Boateng-Aussetzer verwandelte Ibisevic einen Foulelfmeter, kurz vor der Halbzeit bestrafte Duda das zögerliche und passive Defensivverhalten des Rekordmeisters mit dem 2:0. Das hat zur Folge, dass die Liga, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, recht eng zusammenrückt. Und zwar auch in der Spitze.

 

Lieblingsgegner-Award: Finnbogason und der SCF

Der FC Augsburg konnte nach dem erfolgreichen Spiel am Dienstag gegen den FC Bayern nun auch zum Abschluss des 6. Spieltages nachlegen. Der SC Freiburg wurde mit 4:1 besiegt, dabei zeigte sich vor allem Rückkehrer Alfred Finnbogason in Torlaune. Der Isländer, der in Topform zu den treffsichersten Bundesligastürmern gehört, erzielte gleich drei Treffer gegen den SC Freiburg. Und die Breisgauer sind durchaus so etwas wie der Lieblingsgegner von Finnbogason. Denn bereits in der abgelaufenen Saison erzielte der Isländer einen Dreierpack gegen Christian Streich und dessen Team.

 

„Aus Freud wird Leid“-Award: Alassane Plea

(Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

Dass Borussia Mönchengladbach mit Alassane Plea endlich den lange ersehnten Topstürme in den eigenen Reihen hat, wird wohl kaum mehr angezweifelt. Der Neuzugang aus Nizza zeigt sich schon jetzt in einer sehr guten Verfassung, erzielte in Wolfsburg das frühe Führungstor und traf dabei mit einem herrlichen Schuss in den Winkel. Wie schon gegen die Eintracht erzielte er also einen absolut sehenswerten Treffer. Doch Freund und Leid liegen nicht selten nah beieinander. Nur kurz nach seinem Treffer spielte Plea einen katastrophalen Fehlpass, den Renato Steffen für den Ausgleich ausnutzen konnte. Am Ende spielte die Borussia 2:2 – und Plea war sicherlich nicht vollumfänglich zufrieden.

 

„Eigentor des Jahres“-Award: Sosa & Zieler

Der VfB Stuttgart arbeitete daran den allerhöchstens mittelguten Saisonstart vergessen zu machen und führte gegen Werder Bremen mit 1:0, als etwas kurioses passierte. Borna Sosa stand beim Einwurf in der eigenen Hälfte, sah sich nach vorne um, fand keinen geeigneten Mitspieler und warf den Ball, ohne vorher nach hinten zu schauen, in Richtung eigenes Tor. Der verdutzte Torhüter des VfB, Ron-Robert Zieler, hatte mit allem gerechnet, aber eben nicht mit diesem Einwurf. Der Ball trudelte an Zieler vorbei, der ihn noch leicht touchierte (ansonsten hätte der Treffer nicht gezählt), aber nicht kontrollieren konnte. Der Ball überquerte die Linie, auch das Hinterherhechten Zieles half nichts mehr. Das kurioseste Eigentor des Jahres dürfte nun bereits gefallen sein.

 

Aufholjagd-Award: Borussia Dortmund

(Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Die erste Halbzeit von Borussia Dortmund beim Auswärtsspiel am Samstagabend in Leverkusen konnte man getrost vergessen. Die „Werkself“ führte mit 2:0, spielte schnell nach vorne, bei den Gästen lief nicht viel zusammen. Die Halbzeitansprache von Lucien Favre muss gesessen haben, denn der BVB spielte – nach einer kurzen Phase, in der Leverkusen weiter gefährlich war – wie entfesselt nach vorne. Bruun Larsen, Reus und zweimal Alcacer sorgten dafür, dass das Rätselraten bei Bayer 04 nach einem guten Auftakt in das Spiel am Ende groß war. Doch nicht nur die Tore ansich, sondern vor allem die Art und Weise, wie Dortmund diese Tore herausspielte, war beeindruckend. Der BVB kam zurück, gewann mit 4:2 und kann voller Vorfreude in das anstehende Spiel in der Königsklasse gegen Monaco gehen.

 

Robustheits-Award: Ante Rebic

Hannover 96 verlor am Sonntagmittag sang- und klanglos mit 1:4 bei Eintracht Frankfurt. Und besonders ein Spieler tat sich hervor: Ante Rebic. Der kroatische Offensivspieler der Gastgeber war nicht nur sehr aktiv, sondern sorgte auch für die entscheidenden Momente. Vor allem seine robuste, aber faire Zweikampfführung in den Schlüsselduellen mit Oliver Sorg war beeindruckend. Der Defensivspieler der 96er wurde von Rebic wie ein Jugendspieler weggeblockt, sah in den einzelnen Duellen kein Land. Rebic erzielte das 2:0 selbst, bereitete das 3:0 vor und Hannover Kopfzerbrechen. Ein gelungener Sonntag für Rebic!

 

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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