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Bundesliga | Klinsmann-Dämpfer, VAR-Ärger und der Werder-Befreiungsschlag

2. Dezember 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 13. Spieltag der Bundesliga ist vorüber – und wieder einmal war viel los! Die Samstagskonferenz hielt einige Platzverweise bereit, der FC Bayern scheiterte an sich selbst und dem Torgestänge, Leipzig musste nach furiosem Start zittern und der Klinsmann-Auftakt ging verloren. Wir blicken zurück!

Blitzstart-Award: RB Leipzig

Am Samstag spielte RB Leipzig beim SC Paderborn. Die Gastgeber sind dafür bekannt, sehr aggressiv zu spielen, aber auch defensiv immer wieder kleinere bis mittelschwere Probleme zu haben. So auch am Samstag, als RB Leipzig von Beginn an Druck ausübte und sich Chancen erspielte. Die Folge: Nach gerade einmal vier Minuten führten die Gäste schon mit 2:0! Der Blitzstart sorgte für eine noch bereitere Brust bei RB, die Nagelsmann-Elf erspielte sich weitere Gelegenheiten, erhöhte auf 0:3 und hätte bis zur Pause noch deutlicher führen können. Am Ende schaffte es Paderborn sogar, das Spiel noch einmal spannend zu machen und verkürzte auf 2:3.

„Dämpfer“-Award: Klinsmann-Auftakt

Es war ein Paukenschlag, als Hertha BSC unter der Woche bekannt gab, dass Jürgen Klinsmann bis Saisonende die Nachfolge von Trainer Ante Covic antreten wird. Das erste Spiel des neuen Trainers war gleich ein schweres, denn Borussia Dortmund war zu Gast. Hertha verschlief vor allem große Teile der ersten Halbzeit, Dortmund konnte das ausnutzen. Der Doppelschlag durch Sancho und Hazard sorgte für den 0:2-Rückstand, den Hertha auch nach einem Platzverweis für Hummels und dem Anschlusstreffer nicht mehr drehen konnte. Eine entsprechende Anfangseuphorie oder Aufbruchstimmung unter Klinsmann entstand zwar nicht, bei der 1:2-Niederlage waren aber dennoch einige positive Elemente zu sehen.

Verhext-Award: FC Bayern

Mit großen Hoffnungen ging der FC Bayern nach vier Siegen aus den ersten vier Spielen unter Hansi Flick in das Spiel gegen Bayer Leverkusen. Der Rekordmeister wollte den Angriff auf die Tabellenspitze fortführen – und scheiterte. Mit 1:2 verlor man zuhause gegen die „Werkself“ und hatte vor allem mit der eigenen Chancenverwertung zu kämpfen. Mehrfach traf der FC Bayern nur Aluminium, spielte die eigenen Angriffe zu hektisch zu Ende oder scheiterte an einem brillanten Hradecky. Nach dem Spiel zeigten sich die Verantwortlichen aber dennoch zufrieden mit der Art und Weise, wie die Chancen erspielt wurden. Das Tor der Gäste blieb jedoch weitgehend wie vernagelt.

VAR-Ärger-Award: Der Union-Elfmeter

Schon zum Auftakt des 13. Spieltags zwischen dem FC Schalke 04 und Union Berlin war einiges los. Vor allem der Treffer für die Gäste aus Berlin, die zweifelsohne ein gutes Spiel ablieferten, sorgte für Furore. Unions Andrich fiel im Zweikampf mit Nastasic, der Elfmeterpfiff ertönte. Was im ersten Moment zumindest nach einem kritischen Zweikampf aussah, entpuppte sich schnell als Fehlentscheidung. Andrich suchte den Kontakt, hob ab – der Elfmeter hätte zurückgenommen werden müssen. Das sahen viele so, die Entscheidung wurde aber nicht zurückgenommen. Am Ende gewann Schalke 04 zwar das Spiel, diese Szene sorgte dennoch weiter für große Diskussionen.

Schlüsselspieler-Award: Breel Embolo

Beim FC Schalke 04 hatte Breel Embolo mit schwankenden Leistungen und vielen Verletzungen zu kämpfen. Der talentierte Schweizer kam bei den „Königsblauen“ nie so richtig in Fahrt und hoffte mit seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Schritt in seiner Karriere zu machen. Am Wochenende unterstrich Embolo, dass es für ihn derzeit sehr gut läuft und wie wichtig er für die „Fohlen“ ist. Gegen den SC Freiburg gelangen dem Schweizer am Sonntag gleich zwei Treffer, außerdem steuerte er beim 4:2-Sieg auch noch eine Torvorlage bei. Der Arbeitstag des Breel Embolo ist mit „rundherum gelungen“ ideal beschrieben.

Befreiungsschlag-Award: Werder Bremen

Am Sonntagnachmittag gewann Werder Bremen das Spiel gegen den VfL Wolfsburg mit 3:2. Nach packenden, ereignisreichen und phasenweise hochklassigen 90 Minuten setzte sich Werder durch und feierte den ersten Sieg seit acht Spielen. In Bremen blieb man ruhig, vertraute Trainer Florian Kohfeldt – und wurde belohnt. Ja, Werder machte erneut Fehler, insbesondere in der Defensive, hatte aber das Spielglück auf der eigenen Seite, einen guten Pavlenka und einen eiskalten Rashica. Das waren die Zutaten für den Befreiungsschlag.

Joker-Award: Adam Szalai

Am Montagabend stand zum Abschluss des Spieltags das Duell zwischen dem FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt auf dem Programm. Die SGE ging in Führung, die Mainzer versuchten immer wieder, Nadelstiche zu setzen. Nach einem Platzverweis für SGE-Mittelfeldspieler Kohr schöpften die Mainzer neuen Mut, kamen etwas glücklich zum Ausgleich. Im Anschluss hatte Achim Beierlorzer, der Trainer der Gastgeber, eine sehr gute Idee und wechselte Adam Szalai ein. Der ungarische Stürmer sorgte mit einem starken Treffer, als er sich im Strafraum durchsetzte, für den Siegtreffer, war aber auch sonst sehr wichtig. Szalai machte viele Bälle fest, sorgte für Entlastung, war ein sehr unangenehmer Gegenspieler für die SGE-Defensive und hatte einen entscheidenden Einfluss!

(Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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