Spotlight

Bundesliga | Bayern-Rückfall, Durchatmen auf Schalke und ein Dänen-Dreierpack

31. März 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die Bundesliga ist zurück aus der Länderspielpause und am 27. Spieltag gab es einige spektakuläre Szenen. An der Tabellenspitze fand ein Wechsel statt, im Abstiegskampf tat sich außerdem einiges. Wir blicken zurück, wie gewohnt mit unseren 7 Awards.

Schnörkellos-Award: TSG Hoffenheim

Am Freitagabend empfing die TSG Hoffenheim zum Auftakt des Spieltags Bayer 04 Leverkusen. Und wer eine offensive Herangehensweise beider Klubs erwartet hat, der wurde nicht enttäuscht. Die TSG spielte phasenweise furios, zelebrierte die eigenen Angriffe, spielte schnell, schnörkellos, direkt. Beim 1:0 wurde die „Werkself“ komplett auseinandergespielt, auch in der Folge waren die Angriffe extrem gut durchdacht, wurden schnell vorgetragen. Das 4:1 ging am Ende auch in der Höhe in Ordnung, angetrieben von einem Demirbay, der im Mittelfeld die Fäden zog, unterstützt von einem Amiri, der 30 Sekunden nach Einwechslung traf und vor allem auch mit einem Belfodil in Topform setzte die TSG ein Zeichen und kann doch wieder vom Europapokal träumen.

Rückfall-Award: FC Bayern

Vor der Länderspielpause zeigte sich der FC Bayern in der Liga spielfreudig und in Torlaune. Das Spiel gegen den SC Freiburg sollte allerdings wieder ein Dämpfer werden, denn der Rekordmeister spielte in Freiburg nicht nur 1:1, sondern lieferte auch ein schwaches Spiel ab, besonders in der 1. Halbzeit. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac wirkte ideenlos, bolzte relativ viel, die Raumaufteilung war eine Katastrophe und vom SCF ließ man sich häufig überrennen. Zwar hatte Bayern trotz allem gerade in der 2. Halbzeit sehr gute Chancen, ließ diese aber ungenutzt und musst sich nun vor dem direkten Duell gegen Borussia Dortmund mit Platz 2 begnügen. Dieses Remis war bereits der vierte Punktverlust gegen Freiburg, Augsburg und Düsseldorf – zu wenig für die Ansprüche des FC Bayern.

Blitzstart-Award: Die Samstagskonferenz

Wer am Samstagnachmittag dachte, dass die Bundesligaspiele erst einmal recht gemächlich beginnen, der hat sich getäuscht. Schon in der Anfangsphase wurde getroffen, was das Zeug hält. Der SC Freiburg erzielte gegen den FC Bayern in der dritten Minute die Führung durch Höler, noch schneller war Rashica, der Werder früh in Führung brachte. Außerdem traf Rouwen Hennings in der Anfangsphase für Fortuna Düsseldorf. Drei Treffer in den ersten 6 Minuten der Konferenz bedeuteten zumindest, dass alle Zuschauer wach waren. Und auch in der Folge sollte noch einiges passieren…

Im Mittelpunkt: Yussuf Poulsen

Yussuf Poulsen von RB Leipzig galt in den letzten Jahren primär als Zuarbeiter für die anderen Offensivspieler, der einen enorm hohen Wert für die Mannschaft besitzt, aber nicht unbedingt häufig selbst das Tor trifft. In der laufenden Saison ist das anders, Poulsen hat noch immer den enormen Wert für die Mannschaft, ist aber selbst effizienter geworden. Schon vor dem Spiel gegen die Hertha war der Däne an 21 Toren direkt beteiligt, am Samstagabend erzielte er dann einen Dreierpack. Die Tore zum 2:0, 3:0 und 4:0 gingen allesamt auf sein Konto, damit konnte er seine Ausbeute in der Liga noch einmal verbessern und steht nun mit 15 Saisontoren nicht nur im oberen Bereich der Torjägerliste, sondern auch im Spiel von RB Leipzig so richtig im Mittelpunkt.

Europapokalträume: Werder Bremen

Seit Saisonbeginn spricht man bei Werder Bremen davon, dass man gerne um den Europapokal kämpfen würde. Werder spielt attraktiven Fußball, schaffte es aber lange Zeit nicht den Schritt nach vorne zu machen, zu oft spielte man zwischendurch unentschieden. Allerdings: Die letzten beiden Spiele, gegen Schalke 04 und bei Bayer 04 Leverkusen, gewann Werder. Das bedeutete, dass man mit dem 3. Sieg in Folge gegen Mainz 05 auf Platz 6 in der Tabelle springen konnte. Und Werder war früh auf Kurs, traf durch Rashica zur Führung und war den Mainzern fußballerisch klar überlegen. Nur nach dem 2:0 durch Kruse hatte Werder eine Phase, in der man Mainz ins Spiel kommen ließ. Nach dem Anschluss durch Quaison drehte Werder aber wieder auf und traf abermals durch Kruse zum 3:1. Die Folge: Bremen steht auf Platz 6, hat das Spiel im DFB-Pokal gegen Schalke vor der Brust und kann von einem überragenden und nicht nur guten Ausgang der Saison träumen.

„Durchatmen“-Award: Schalke 04

Die 2 Wochen vor dem wichtigen Spiel bei Hannover 96 fühlten sich an wie eine Ewigkeit. Schalke-Coach Huub Stevens hatte viel zu tun um die Mannschaft entsprechend einzustellen und ihr die nötigen Dinge mit auf den Weg zu geben. Im Spiel merkte man beiden Mannschaften an, worum es geht. Schalke wirkte nervös, Hannover gewann zu Beginn einige Zweikämpfe und hatte auch erste Abschlüsse. Allerdings gelang es den Gästen immer besser in das Spiel zu finden, bis schließlich Suat Serdar das wichtige 0:1 erzielte. Schalke glänzte nicht, Schalke spielte alles andere als stabil, aber Schalke hatte einen starken Nübel im Tor, der die besten Chancen von Hannover 96 parierte. Der Sieg bedeutet einen Befreiungsschlag für die Stevens-Elf, denn der direkte Abstieg wäre bei einer Niederlage, die auch mentale Auswirkungen gehabt hätte, wohl noch einmal ein Thema geworden.

Platz an der Sonne: Borussia Dortmund

Das Heimspiel von Borussia Dortmund gegen VfL Wolfsburg war kein Fußballfest. Der BVB musste viel investieren um gegen die „Wölfe“ zum Erfolg zu kommen, belohnte sich aber am Ende mit zwei späten Toren von Paco Alcacer. Der 2:0-Sieg bedeutete aber nicht nur, dass der BVB drei Punkte einfahren konnte, sondern auch, dass die Borussia nun wieder auf Platz 1 in der Tabelle steht. Und das unmittelbar vor dem Duell mit dem FC Bayern, das nächste Woche ansteht. Für Dortmund bedeutet der Vorsprung von zwei Punkten nun, dass man nicht in München gewinnen muss um einen Vorteil im Titelkampf zu haben, sondern dass der Druck viel eher beim Rekordmeister liegt. Das zurückliegende Wochenende war für den BVB also ein voller Erfolg.


(Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


Ähnliche Artikel