Bundesliga |Süle hält drauf, BVB effizient und das Grauen von Berlin

7 Awards | Der 30. Spieltag der Bundesliga war in einigen Partien besonders tor- und ereignisreich. Die Folge dieses Spieltags war unter anderem eine Trainerentlassung in Stuttgart. Auf Schalke ist man derzeit weiter ratlos, der Kampf um die Champions League tobt weiter.

„Einfach mal drauf“-Award: Niklas Süle

Ein überragendes Spiel lieferte der FC Bayern gegen Werder Bremen wahrhaftig nicht ab. Der Rekordmeister tat sich lange schwer, profitierte am Ende unter anderem von einem Platzverweis der Gäste. Und von einer Entscheidung, die Innenverteidiger Niklas Süle im späteren Verlauf der 2. Halbzeit traf. Denn Süle hatte genug von dem Resultat und entschied sich einfach mal in Richtung Tor zu schießen. Sein Schuss wurde für Werder-Torhüter Pavlenka, der einen sehr guten Tag erwischte, noch unhaltbar abgefälscht und sorgte für die Entscheidung zugunsten des Tabellenführers.

Arbeitsverweigerung und die Folgen

Im diesjährigen Abstiegskampf der Bundesliga sammeln wenige Teams wirklich konstant Argumente für sich. Das gilt zuletzt vor allem auch für den VfB Stuttgart, der auf dem Relegationsplatz steht und sogar noch den direkten Abstieg befürchten muss. Beim Auswärtsspiel gegen den direkten Konkurrenten aus Augsburg wollte man ein Zeichen setzen – doch das ging dramatisch in die Hose. Der VfB verlor mit 0:6 und ergab sich früh in sein Schicksal, lief nur hinterher, hatte keine Ideen, verteidigte schlecht und hätte am Ende, wenn es ganz schlimm läuft, noch höher verlieren können. Die Folge: Noch am Abend trennte sich der VfB Stuttgart von Trainer Markus Weinzierl, der nach diesem Auftritt keine Argumente auf seine Seite hatte.

Blitzstart-Award: Mainz 05

Das Spiel zwischen dem FSV Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf hätte zu diesem Zeitpunkt der Saison auch im allertiefsten Abstiegskampf stattfinden können. Doch schon vor der Partie waren die Gäste gesichert, den Hausherren aus Rheinland-Pfalz fehlte noch ein einziger Sieg. Und den wollte man, das teilte man bereits im Laufe der Woche mit, unbedingt gegen Düsseldorf vor heimischer Kulisse einfahren. Und das zeigten die Mainzer auch von Beginn an, die Fortuna stand sofort unter Druck – und bereits nach nicht einmal 50 Sekunden fand der Ball den Weg in das Tor. Mateta brachte Mainz in Führung und bis zur 15. Minute hätte der Gastgeber durchaus noch den ein oder anderen Treffer nachlegen können. In der Folge war das Spiel ausgeglichener – das Ziel wurde dennoch erreicht. Mainz gewann mit 3:1 und hat den Klassenerhalt sicher.

Effizienz-Award: Borussia Dortmund

Der BVB gewann am Sonntagnachmittag mit 4:0 beim SC Freiburg und blieb mit diesem Sieg am FC Bayern München dran. Wer nur das Resultat sieht, der könnte meinen, dass Borussia Dortmund fantastischen Offensivfußball zelebriert hätte. Doch dem war eher nicht so. Dortmund spielte keinesfalls schlecht, hatte aber viele Phasen im Spiel, in denen man darauf beschränkt war den Gegner zu verteidigen und Freiburgs Fußball zu verhindern. Das sorgte dafür, dass Torchancen Mangelware waren. Doch die Chancen, die Dortmund erhielt, nutzte man eiskalt – und spielte sich den ein oder anderen Treffer auch ganz hübsch heraus. Die Effizienz des BVB war der Garant für die 3 Punkte.

Gestohlene Zeit: Hertha vs. Hannover

„Endlich vorbei“, wird man sich als anwesender Fan bei der Partie zwischen Hertha BSC und Hannover 96 im Olympiastadion in Berlin gedacht haben, als der Schlusspfiff ertönte. Die 90 Minuten hielten zuvor ein 0:0 für die Zuschauer bereit, das nur sehr schwer zu ertragen war. Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten, Ansätze, die nicht weiterverfolgt oder durch schlechte Pässe zunichte gemacht wurden und teilweise recht sinnfreies Gebolze waren die Merkmale dieser Partie. Wer bei den lauen, frühsommerlichen Temperaturen trotz der Möglichkeit ins Stadion zu gehen den Weg in den örtlichen Park oder in die Eisdiele angetreten hat, der ist zu den Gewinnern dieses Nachmittags zu zählen.

Serie zum richtigen Zeitpunkt: TSG Hoffenheim

Der TSG Hoffenheim konnte man in dieser Saison viel vorwerfen, jedoch nicht unbedingt vom Glück verfolgt zu sein. Die Kraichgauer spielten sich in vielen Partien zahlreiche Torchancen heraus – vergaben diese aber zum Teil kläglich, produzierten individuelle Fehler, trafen das Aluminium oder kassierten mitunter absurde Gegentreffer. Kurzum: Man holte einfach nicht das Optimum heraus. Julian Nagelsmann ließ sich davon aber nicht verunsichern und sprach seiner Mannschaft Mut zu. Und das zahlte sich aus. Denn die letzten 4 Spiele konnte die TSG allesamt gewinnen und damit eine Serie zum richtigen Zeitpunkt starten. Denn kurz vor dem Ende der Saison klopft die TSG plötzlich wieder an die Tür zur Champions League, was vor wenigen Wochen noch undenkbar schien. Vor allem die Offensive zeigt sich derzeit, wie beim 5:2-Erfolg auf Schalke, beeindruckend effizient.