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Bundesliga | Endspiel um den Titel, fixe Abstiege und ein Fasttor des Monats

12. Mai 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Awards | Der 33. Spieltag in der Bundesliga ist vorüber und es sind einige Entscheidungen gefallen. 8 Spiele fanden am Samstag statt, die Eintracht spielte am Sonntag gegen Mainz. Mit dabei an diesem Spieltag: Einige Tore, verpasste Chancen und fehlende Klarheit vielerorts. Wir blicken zurück.

Wir haben ein Endspiel!

Die Meisterschaft in der Bundesliga wird in dieser Saison erst am 34. Spieltag entschieden, das gab es ewig nicht mehr! Die Ausgangslage nach dem Wochenende ist klar: Dem FC Bayern reicht aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses ein Remis gegen Eintracht Frankfurt für die Meisterschaft. Doch die Eintracht kämpft noch um die Champions League! Gleiches gilt für Borussia Mönchengladbach, den Gegner des BVB. Abschenken wird hier also niemand. Auch Niko Kovac freut sich, teilte gestern mit, dass es schon lange kein Endspiel um die Meisterschaft am letzten Spieltag gegeben habe. Ob ihm dabei etwas auffällt…?

Kein erstrebenswerter Rekord: 1. FC Nürnberg

Nach der 0:4-Klatsche gegen Borussia Mönchengladbach war klar, dass der 1. FC Nürnberg aus der Bundesliga abgestiegen ist. Der FCN baute damit einen traurigen Rekord aus: Die Mannschaft stieg bereits zum neunten Mal aus der Bundesliga ab, damit zweimal häufiger als Arminia Bielefeld. Nach dem Spiel war die Trauer groß, gleichzeitig blickte man aber auch nach vorne. Der FCN will wiederkommen, sich schütteln und erneut aufsteigen. Das gelang bisher immer.

Versöhnlicher Abschied: Christian Pulisic

Christian Pulisic wechselt im Sommer von Borussia Dortmund zum FC Chelsea und spielte insgesamt, gemessen an seinen eigenen Ansprüchen, keine allzu überragende Saison. Der US-Amerikaner stand gestern auch aufgrund von einigen Verletzungssorgen in der Startelf, wurde von der Südtribüne verabschiedet und hielt eine emotionale Ansprache an die Fans. Im Spiel selbst sorgte er dann für einen versöhnlichen Abschied von den Heimfans. Denn Pulisic zeigte beim 3:2-Erfolg gegen Düsseldorf nicht nur eine engagierte Leistung, sondern er traf auch noch zum 1:0.

Das Wunder bleibt aus: Hannover 96

Die Ausgangssituation für Hannover 96 war vor dem Spieltag klar. Man musste selbst beide Spiele für sich entscheiden und auf zwei Niederlagen des VfB Stuttgart hoffen. Hannover selbst zeigte im letzten Heimspiel der Saison eine der besten Leistungen und spielte sich einige Torchancen heraus. Nicht nur das: Hannover zeigte phasenweise sogar sehr ordentlichen Fußball und gewann das Spiel am Ende durch Tore von Waldemar Anton, Ihlas Bebou und Walace mit 3:0. Doch das half nichts, denn der VfB Stuttgart gewann sein Spiel selbst und die 96er standen als Absteiger fest.

Das Tor des Monats – beinahe: Maximilian Arnold

Der VfB Stuttgart schlug den VfL Wolfsburg am Wochenende recht deutlich, zementierte damit den Relegationsplatz und fügte den „Wölfen“ eine schmerzvolle Niederlage im Kampf um die Europapokalplätze zu. Doch es hätte alles ganz anders kommen können, wenn Maximilian Arnold das Glück gehabt hätte, dass sich sein Ball beim Stand von 0:0 einen Meter früher senkt. Was war passiert? Nach einem Befreiungsschlag der Wölfe setzte sich Weghorst im Bereich der Mittellinie durch und spielte den Ball weiter. Maximilian Arnold schnappte sich den Ball in der eigenen Hälfte, sah, dass Ron-Robert Zieler weit vor seinem Tor stand und schoss aus 60 Metern Entfernung einfach mal drauf. Der Ball wurde lang und länger, Zieler standen die Schweißtropfen auf der Stirn, doch der Ball landete auf dem Tornetz. Beinahe hätte Arnold eines der schönsten Tore der Saison erzielt.

Scheibenschießen: Augsburg vs. Hertha

Für den FC Augsburg und Hertha BSC ging es vor dem letzten Spieltag eigentlich um nichts mehr. Gerade die Hertha sorgte in den vergangenen Wochen nicht selten für eher weniger aufregende Spiele, doch in Augsburg sollte alles anders werden. Der FCA erwischte – wie nicht selten unter Martin Schmidt – einen Blitzstart und ging durch Andre Hahn in Führung. Mit 1:0 ging es auch in die Kabine, ehe beide Mannschaften loslegten wie die Feuerwehr. Plattenhardt erzielte das 1:1, das Gregoritsch per Elfmeter schnell konterte. Doch die Hertha hatte ebenfalls eine Antwort parat, durch einen Kopfballtreffer von Grujic. Es ging Schlag auf Schlag, denn Gregoritsch hatte noch nicht genug und brachte den Gastgeber mit 3:2 in Führung. In der Schlussphase drehte die Hertha das Spiel allerdings noch, Kalou erzielte einen Doppelpack und die Dardai-Elf gewann mit 4:3.

Drohendes Worst-Case-Szenario: Eintr. Frankfurt

Eintracht Frankfurt spielte, die gesamte Saison betrachtet, auf einem extrem hohen Niveau und überraschte die Experten. Kurz vor dem Ende der Saison stand man vor dem Einzug in das Endspiel um die Europa League und hatte über die Liga die Champions League im Auge. Doch nach der bitteren Niederlage in London gegen Chelsea fehlte der Eintracht in der Liga die Kraft um Mainz 05 zu bezwingen. Die Hessen machten Fehler, Mainz nutzte diese und gewann mit 2:0. Der Eintracht droht in Folge dessen nun sogar noch das Worst Case Szenario in der laufenden Spielzeit, nämlich die internationalen Wettbewerbe komplett zu verpassen. Gewinnen nämlich Wolfsburg und Hoffenheim in der kommenden Woche und die Eintracht verliert in München, dann könnte die SGE sogar noch auf Platz 8 landen.

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)



Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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