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Bundesliga: Batshuayi-Einstand, Opare-Aufreger und Torhüterfehler auf Schalke

4. Februar 2018 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Der 21. Spieltag der Bundesliga ist vorbei und gerade nach dem Ende der Transferperiode wurde mit Spannung auf die 9 Spiele geblickt. Wieder einmal hatte die Bundesliga einige interessante Geschichten parat, wir blicken wie gewohnt mit den 7 Awards auf den Spieltag zurück.

Traumdebüt-Award: Michy Batshuayi

Als Ergebnis des wochenlangen Transfertheaters rund um Pierre Emerick Aubameyang schloss sich Michy Batshuayi vom FC Chelsea dem BVB auf Leihbasis an. Der 24-jährige Belgier stand sofort in der Startelf beim Auswärtsspiel in Köln – und zeigte direkt was er kann. Zwar merkte man naturgemäß, dass Batshuayi noch Abstimmungsprobleme mit seinen Teamkollegen hat, aber seine Präsenz im Strafraum und die Fähigkeit sich in eine gute Position für den Abschluss zu manövrieren zeichneten ihn am Freitagabend bereits aus. Und es kam, wie es kommen musste. Batshuayi erzielte beim 3:2-Sieg der Schwarzgelben gleich zwei Tore, traf noch einmal aus Abseitspostion und war insgesamt mitentscheidend beim Sieg in der Domstadt.

Aufreger-Award: Daniel Opare

(Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Dass der Vertrag von Augsburg-Rechtsverteidiger Daniel Opare im Sommer ausläuft, ist bekannt. Vergangene Woche gab es ein Geheimtreffen zwischen Opare und Schalke-Trainer Domenico Tedesco, das dem FC Augsburg überhaupt nicht gefallen hat. Vor dem Spiel gegen die Frankfurter Eintracht veröffentlichten die Augsburger eine Pressemitteilung, in der sie sich klar positionierten. Opare wurde aus dem Kader gestrichen und darf sich kurzfristig einen neuen Verein suchen. Nur wegen eines Treffens mit Schalke 04? Offenbar nicht. „Daniel Opare hat uns bewusst und trotz der Konfrontation mit Fakten wiederholt belogen. Des Weiteren hat er mehrfach gegen den Verhaltenskodex innerhalb der Mannschaft verstoßen“, begründet Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA, die Maßnahme.

Torhüterpatzer-Award: Jiri Pavlenka und Ralf Fährmann

Diesen Award teilen sich gleich zwei Spieler, die man nach dem bisherigen Saisonverlauf eher nicht mit einem „Patzer“-Award in Verbindung gebracht hätte. Pavlenka und Fährmann waren bisher stets ein sicherer Rückhalt für ihr Team. doch am Samstagnachmittag des 21. Spieltags hatten beide ihre unglücklichen Aktionen. Beim 1:0 des FC Schalke 04 rutschte Pavlenka ein komplett ungefährlicher Schuss von Konoplyanka durch die Hände und trudelte ins Tor. Die Schalker konnten ihr Glück kaum fassen, waren aber später auch Leidtragende in Sachen Torwartfehler. Denn beim 1:1 des SV Werder ließ Fährmann den Ball nach vorne abklatschen, Max Kruse staubt ab und erzielte den Ausgleich. Selbstredend hätte auch die Abwehr schneller reagieren können, der große Fehler kam aber von Fährmann. Und: Auch beim 1:2 sah der Schalker Torhüter nicht besonders gut aus, kam etwas zu spät, der Ball wurde an ihm vorbeigespitzelt und das Gegentor resultierte.

Stillstand-Award: VfL Wolfsburg

(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Die finanziellen Möglichkeiten des VfL Wolfsburg sind im Ligavergleich mindestens gut, die individuelle Klasse im Kader ist auf einigen Position durchaus sehr ansprechend – und doch tritt der VfL Wolfsburg seit geraumer Zeit auf der Stelle. Auch unter Trainer Martin Schmidt konnten noch keine nennenswerten Fortschritte festgestellt werden. Die Mannschaft ist weitgehend stabil, kann aber nicht über 90 Minuten ein Fußballspiel kontrollieren – auch nicht nach Führung gegen den VfB Stuttgart. Am Ende resultierte trotz des schönen Führungstreffer von Origi nur ein Remis. 24 Punkte aus 21 Spielen stehen auf dem Konto, Wolfsburg steht deutlich näher am Relegationsplatz als an der Tür zum europäischen Geschäft. Und das ist zu wenig.

Chancenwucher-Award: Borussia Mönchengladbach

Das Samstagabendspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig war lange vollkommen offen. Beide Mannschaften hatten ihre Chancen, beide Mannschaften hatten einen Plan, der zum Teil aufging. Dass die Borussia am Ende das Duell um die CL-Plätze zuhause mit 0:1 verlor hatte nicht zuletzt mit der Chancenverwertung zu tun. Besonders in der zweiten Halbzeit wurden Großchancen relativ kläglich versemmelt. Vor allem Herrmann/Stindl, als es noch 0:0 stand, hatten eine Riesenchance. Herrmann wurde hervorragend freigespielt, schloss alleine vor Gulasci aber viel zu unplatziert ab, der Ball kam noch einmal zu ihm, Herrmann setzte Stindl in Szene, dessen Schuss mit der Innenseite ebenfalls noch geblockt wurde. Auch nach dem 0:1 hatte Gladbach noch eine absolute Topgelegenheit als Hazard an Gulacsi scheiterte. Die Niederlage wäre definitiv zu vermeiden gewesen. Auch schon in Frankfurt eine Woche zuvor vergab die Borussia viele Chancen.

Schlüsselspieler-Award: James Rodriguez

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Der Auftritt des FC Bayern in Mainz war keinesfalls überragend. Die Bayern spielen zurzeit ohnehin nicht die Sterne vom Himmel, gewinnen ihre Spiele in der Bundesliga aber. Das liegt vor allem auch an der enormen individuellen Klasse zahlreicher Spieler, darunter vor allem James Rodriguez. Der Kolumbianer, der bisher eine fantastische Rückrunde spielt, war auch in Mainz wieder einer der besten Spieler und ähnlich wie Mats Hummels hervorzuheben. Highlight beim 2:0-Sieg des Rekordmeisters: Eine Hereingabe von Tolisso, die James Rodriguez perfekt mit der Brust annahm und sofort aus der Luft in das kurze Eck schoss. Der Treffer bedeutete die Vorentscheidung und auch sonst war James an vielen Offensivaktionen beteiligt.

Move des Wochenendes: Michael Gregoritsch

Alleine der 3:0-Erfolg des FC Augsburg gegen Eintracht Frankfurt sorgte ein wenig für Verwunderung. Denn die SGE galt bisher als absolut Topmannschaft auf des Gegners Platz. Doch die Fuggerstädter kochten die SGE gnadenlos ab, dominierten den Gegner in jedem Bereich des Spielfeldes. Beeindruckend war vor allem das 2:0 durch den Österreicher Gregoritsch. Ein hoher Ball wurde von Caiuby blendend in Richtung Gregoritsch geköpft, der den Ball mit dem Rücken zum Tor mit der Fußspitze annahm, sich sofort drehte und aus der Drehung ins lange Eck vollendete. Er ließ der Defensive der Hessen und Torhüter Hradecky keine Chance und baute die Führung des FCA fantastisch aus.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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