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Bundesliga | VAR-Aufregung, Augsburg hellwach und Rønnow hält alles

20. Oktober 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Die Länderspielpause ist vorüber, die Bundesliga stand wieder auf dem Programm! Der achte Spieltag hielt einiges bereit, angefangen beim interessanten Spiel von Eintracht Frankfurt gegen Bayer 04 Leverkusen. Mit dabei an diesem Spieltag: Überraschungen, schläfrige Defensivreihen und wieder einmal der VAR.

Augenmaß-Award: VAR in Dortmund

In einer Phase, in der Borussia Dortmund sich erstmals so richtig von den gegnerischen Angriffen freischwimmen konnte, erzielte Thorgan Hazard das 1:0 für die Schwarzgelben im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Der Ex-Gladbacher feierte seinen Treffer, jubelte ausgelassen – nur um anschließend festzustellen, dass das Tor nicht zählt. Diese Entscheidung sorgte bei den Anhängern des BVB (und nicht nur bei diesen) für Aufregung, denn Marco Reus soll zuvor im Abseits gestanden haben. Eine Perspektive, die das zweifelsfrei entschlüsselt, lag aber auch lange nach dem Spiel noch nicht vor, der Ärger war also durchaus berechtigt. Die Diskussionen rund um den Videobeweis und dessen Ausführung werden also weitergehen.

Unüberwindbar-Award: Frederik Rønnow

Die Verletzung von Torhüter Kevin Trapp war für Eintracht Frankfurt ein Rückschlag, denn der im Sommer fest verpflichtete Trapp ist ein sehr sicherer Rückhalt, was man zumindest nicht immer von seinem Ersatzmann Frederik Rønnow behaupten konnte. Am Freitagabend spielte Eintracht Frankfurt gegen Bayer 04 Leverkusen – und der Däne stand im Mittelpunkt. Nach einer furiosen Auftaktphase der SGE legte Leverkusen immer mehr zu und erspielte sich einige Chancen. Doch Rønnow blieb unüberwindbar, hielt alles, was auf seinen Kasten zuflog und war somit ein wichtiger Bestandteil der SGE-Defensive beim letztlich verdienten 3:0-Sieg.

Hellwach-Award: FC Augsburg

(Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Der FC Augsburg ärgerte den FC Bayern München schon in der Vorsaison und auch diesmal hatten sich die Fuggerstädter einen Plan für das Spiel gegen den Rekordmeister zurecht gelegt. Dass man aber schon in der ersten Minute das Führungstor würde erzielen können, war definitiv überraschend. In dieser Situation, aus der das 1:0 von Richter resultierte, war der FCA hellwach, schneller am Ball als der Rekordmeister und belohnte sich für den Mut von Beginn an nach vorne zu spielen. Im weiteren Spielverlauf riss der Rekordmeister das Spiel zwar immer mehr an sich, aber die Wachheit des FC Augsburg und die Schläfrigkeit des FC Bayern zeigte sich nicht nur in der ersten, sondern auch in der letzten Minute, denn dort erzielte Alfred Finnbogason das 2:2 – und sorgt beim FC Bayern wieder einmal für Kopfschmerzen.

Ungeschlagen-Award: VfL Wolfsburg

Schon in der vergangenen Saison machte der VfL Wolfsburg positive Schlagzeilen, als man sich unter Bruno Labbadia zu einer soliden Ballbesitzmannschaft entwickelte und mit klugen Neuzugängen nach Europa marschierte. Oliver Glasner sollte die gute Basis weiterentwickeln – und ist mit dem VfL bisher noch ungeschlagen! Auch der Stresstest im Spitzenspiel bei RB Leipzig wurde erfolgreich überstanden, auch wenn die „Wölfe“ einige Phasen überstehen mussten, die kritisch waren. Doch eine gute Struktur im eigenen Spiel, Kompaktheit in der Defensive und ein Wout Weghorst, der das machte, was er am liebsten macht, nämlich ein wichtiges Tor zu erzielen, sorgten am Ende für ein 1:1-Unentschieden.

„Hauptsache Dreier“-Award: Fortuna Düsseldorf

Der Saisonstart von Fortuna Düsseldorf in dieser Spielzeit war nicht überragend, aber jeder im Verein wusste, dass diese Saison sehr schwierig werden würde. Umso wichtiger sind Spiele gegen direkte Konkurrenten wie am Samstag gegen Mainz 05. Fortuna Düsseldorf brannte kein Feuerwerk ab, das gesamte Spiel war sehr zerfahren und geprägt von mangelnder Präzision und individuellen Fehlern. Auch nach dem Platzverweis der 05er hatte Fortuna zwar etwas mehr vom Spiel, spielte aber nur selten mit der nötigen Wucht und Struktur nach vorne. Am Ende war es Rouven Hennings nach einer Flanke von der linken Seite, der für die Erlösung bei der Fortuna sorgte. Der erste Heimsieg der Saison war perfekt – und das ist im Endeffekt das, was zählt. 

Abgeschlagen-Award: SC Paderborn

Dass der SC Paderborn nach dem Aufstieg in die Bundesliga nicht zu den Geheimfavoriten auf den Titel gehören würde, war jedem klar. Doch die ersten acht Spiele in der neuen Saison sorgten für eine Ernüchterung. Der frische, offensiv geführte Fußball, der in den ersten Spielen noch für einige Phasen der Begeisterung sorgte, ist mittlerweile passé und auch in Köln konnte der SC Paderborn nicht den ersten Saisonsieg einfahren. Offensiv fehlte die Durchschlagskraft, defensiv war Paderborn nicht aufmerksam genug. Das Resultat war eine 0:3-Niederlage, die im Endeffekt verdient war. Der Rückstand auf Platz 17 beträgt schon jetzt fünf Punkte, Siege müssen her – und zwar dringend.

Comeback-Award: Andrej Kramaric

Andrej Kramaric war in den letzten Spielzeiten stets ein verlässlicher Torschütze für die TSG 1899 Hoffenheim. Umso bitterer war es, dass der Kroate in dieser Saison die ersten sieben Spiele verpasste. Am achten Spieltag gegen den FC Schalke 04 stand Kramaric erstmals wieder auf dem Platz – und das gleich von Beginn an! Dabei unterstrich der 28-jährige, wie wichtig er für die Kraichgauer ist. Kramaric bewegte sich gut, erzielte das wichtige 1:0, weil er dort stand, wo ein Stürmer stehen muss und leitete damit den Sieg für die TSG ein. Am Ende wurde Schalke mit 2:0 bezwungen, der Traum von der Tabellenführung vor dem Derby platzte und die Hoffenheimer feierten einen ganz wichtigen Sieg.

 (Photo by Matthias Hangst/Bongarts/Getty Images)

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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