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Dennis Geiger: Unverhofft im Fokus

7. Oktober 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Er ist 19 Jahre alt, nur 1,72m groß und spielt trotzdem eine bedeutende Rolle bei der TSG 1899 Hoffenheim. Bereits vor der Saison galt Dennis Geiger als einer der Kandidaten, die sich in dieser Saison ein wenig in den Vordergrund spielen könnten. Dass der zentrale Mittelfeldspieler jetzt aber schon bei 9 Pflichtspielen steht, war nicht zu erwarten. Es gibt vielerlei Gründe, warum Geiger eine solch gute Rolle spielt. Nicht zuletzt ihn selbst.  

In der Jugend begann Geiger seine Karriere bei Alemannia Sattelbach, ehe er 2009 zur TSG Hoffenheim wechselte. Dort durchlief er die restlichen Jugendabteilungen, spielte bereits ab der U15 für die deutsche Juniorennationalmannschaft.

Empfehlung in der Regionalliga

In der Saison 2016/17 konnte Geiger so richtig auf sich aufmerksam machen. In der Regionalliga Südwest spielte er 25-mal für die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim, erzielte 5 Tore und bereitete 12 weitere vor, war neben Baris Atik und Stefan Posch eine der spielbestimmenden Figuren. Geiger brachte vieles mit, was für Julian Nagelsmann und seinen Fußball wichtig ist, spielte flexibel, brachte sich häufig in die Offensive ein und dominierte das Mittelfeld.

In der Vorbereitung holte ihn Nagelsmann dauerhaft zu den Profis und war beeindruckt von den Leistungen Geigers. Gerade nach dem Abgang von Sebastian Rudy im zentralen Mittelfeld entstand ein Vakuum. Nordtveit ist defensiver und spielt ohnehin häufig in der Dreierkette, Florian Grillitsch hat noch Anlaufprobleme und Eugen Polanski ist ein anderer Spielertyp. Geiger rechnete schon damit, dass er häufiger im Kader stehen wird, die Konstanz in den ersten Wochen ist aber auch für ihn überraschend.

Man weiß, was man bekommt

9 Pflichtspiele, 555 Minuten und 1 Tor später ist Geiger in der Profimannschaft definitiv angekommen. Er kam nur in 3 Spielen nicht zum Einsatz, feierte gegen Schalke sein erstes Bundesligator und hilft der TSG in einer nicht ganz einfachen Situation. Zuletzt fehlten Nadiem Amiri, Kerem Demirbay, Robert Zulj und Serge Gnabry gleichzeitig und gerade aufgrund der Tatsache, dass Grillitsch noch Zeit benötigt, setzte Nagelsmann auf einen seiner „Lieblingsschüler.“ Und das zurecht!

(Photo by DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)

Geiger ist fleißig, versucht viel, möchte immer anspielbar sein, bewegt sich gut in die gefährlichen Räume, setzt Akzente nach vorne und versucht sich auch in der Defensivbewegung einzubringen. Hier muss er noch an der nötigen Robustheit feilen, aber die Ansätze sind gut, der Spieler hat sich mittlerweile einen Status erarbeitet und darf sich auch nach der Rückkehr der arrivierten Kräfte gut Chancen auf regelmäßige Einsätze ausrechnen.

Zudem ist Geiger erst 19 Jahre alt, hat noch seine komplette Karriere vor sich. Für ihn ist es wichtig, dass er seine ersten Schritte in einer gefestigten Mannschaft absolvieren konnte und dass er weiß, dass auf ihn vertraut wird. Auch weil solch talentierte Spieler im Nachwuchsbereich vorhanden sind, konnte sich die TSG Hoffenheim nach 7 Spielen mit vielen Verletzungssorgen und Rotation auf Rang 3 platzieren. Mit einem Dennis Geiger, der mehr im Fokus steht, als erwartet. Aber damit sehr professionell umgeht.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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