Der FC Schalke 04 vor dem ersten Schlüsselspiel
29. September 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert
Der Saisonstart des FC Schalke 04 war nicht ideal, aber auch nicht schlecht. 6 Spiele, 3 Siege, 3 Niederlagen bedeuten 9 Punkte und Platz 7, was durchaus die Region wiederspiegelt, in der sich die Königsblauen sehen. Zur bisherigen Saison zählt ein Sieg gegen RB Leipzig, eine unglückliche Niederlage in Hoffenheim, eine Konzentrationsschwäche gegen Hannover und Kaltschnäuzigkeit gegen Stuttgart und Bremen. Und natürlich die Pleite gegen den FC Bayern mit guten Ansätzen.
Der Entwicklungsprozess ist in vollem Gange, die Neuzugänge werden weiterhin integriert, Breel Embolo sammelt wertvolle Minuten und das Selbstvertrauen ist trotz der zwei Niederlagen in Folge da. Vor dem Duell mit Bayer Leverkusen weiß man aber trotzdem noch nicht so genau, wie reif man eigentlich schon ist.
Richtungsweisende Partie
Dieses Spiel gegen ein ebenfalls noch nicht ganz ausgewogenes Bayer Leverkusen, bei dem man auch noch nicht weiß, woran man ist, könnte sehr wichtig sein und die Richtung für die Zeit nach der Länderspielpause vorgeben. Gewinnt Schalke und das womöglich auch noch sehr souverän, dann wird man sich eher mit den oberen Tabellenregionen befassen. Verliert man zum 3. Mal in Folge, dann müssen Dinge überarbeitet werden, unabhängig von der Leistung, die man im Falle der Niederlage zeigte.
Schalke steckt in einem langfristigen Prozess und hat sich mit Domenico Tedesco bewusst einen akribischen, innovativen Trainer geholt, der mit seiner Konzeption überzeugte und viel von seinen Spielern verlangt. Bisher sind die Spieler aber definitiv bereit, diese hohen Erwartungen umzusetzen und mit dem Trainer jede noch so kleine Feinheit im Spiel zu bearbeiten. Gegen Leverkusen wird die Mannschaft wieder gut eingestellt sein, das war in dieser Saison noch nie das Problem.
Wie offensiv wird es?
Der Trainer, der in der letzten Saison mit Erzgebirge Aue den Klassenerhalt in Liga 2 holte, spielte bei Schalke bisher tendenziell eher aus einer soliden defensiven Grundordnung heraus. Gerade gegen Leipzig und Bayern ging es darum den Gegner nicht in den Strafraum kommen zu lassen, gegen Stuttgart verwaltete man vielleicht sogar zu lange nach der Führung. Die Defensive ist wichtig und Tedesco weiß, dass man auf der Basis einer guten Grundordnung und einer grundsätzlich vorherrschenden Stabilität leichter offensive Elemente hinzufügen kann.
Manuel Behlert
Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.