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Der große Zweitligacheck – Teil 4 von 6!

27. Juli 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Am Freitag beginnt die 2. Bundesliga und startet somit in die Saison 2017/18! Die Liga wirkt nicht nur auf den ersten Blick sehr eng und unvorhersehbar, sondern ist es auch. Wir geben einen Überblick über die Zu- und Abgänge der Vereine und befassen uns mit der aktuellen Situation der Zweitligisten.

Dabei werden Eindrücke aus der Vorbereitung ebenso berücksichtigt wie Transfers, die womöglich noch getätigt werden. Schließlich ist das Transferfenster noch über einen Monat geöffnet. Wir wagen eine kleine Vorschau und schätzen die Chancen der einzelnen Teams ein. Während der Saison wird es Updates geben, bei denen die einzelnen Entwicklungen berücksichtigt werden.

Teil 4 beschäftigt sich mit dem 1. FC Heidenheim, Erzgebirge Aue und Union Berlin.

 

1.FC Heidenheim

Trainer: Frank Schmidt

Neuzugänge: Marnon Busch (Werder), Robert Glatzel (Kaiserslautern), Matthias Köbbing (Hoffenheim II), Kolja Pusch (Regensburg), Maximilian Thiel (Union Berlin), Nikola Dovedan (SCR Altach)

Abgänge: Hauke Wahl, Tim Kleindienst, Leon Jankowski (Leihende), Martin Rasner (St. Pölten)

Das Auftaktprogramm: Aue (H), Braunschweig (A), Unterhaching (A, DFB-Pokal), Duisburg (H), St. Pauli (A)

Die Vorschau: Seit 2007 ist Frank Schmidt der Trainer beim 1. FC Heidenheim und seine Arbeit ist herausragend. Die Heidenheimer haben wieder einmal eine gute Saison hinter sich, in der man einen guten 6. Platz belegte, die vermeintlich großen Namen ärgern konnte und ohne die ganz großen Namen einen phasenweise schnellen, attraktiven Fußball spielte. Neben Frank Schmidt ist auch Kapitän und Linksaußen Marc Schnatterer ein Hauptgrund für den Erfolg der Heidenheimer. Der 31-jähriger hätte sicher in die Bundesliga wechseln können, bleibt dem FCH aber treu und ist der Anführer dieser Mannschaft, die den ein oder anderen klugen Transfer getätigt hat.

(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Mit Marnon Busch wurde die Außenverteidigerposition gestärkt, mit Glatzel und Dovedan kamen zwei interessante Stürmer, die vor allem Tim Kleindienst ersetzen sollen, der nun reif genug scheint um es in der Bundesliga zu versuchen. Auch Pusch und Thiel scheinen gute Ergänzungen zu sein, der Kader ist auf den ersten Blick stärker, vor allem in der Breite. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Es muss nicht der Anspruch der Heidenheimer sein, wieder im oberen Tabellendrittel aufzutauchen, sondern es ist wichtiger, dass man erneut eine sorgenfreie Saison spielt und sich gänzlich dem Abstiegskampf fernhalten kann. Wenn dabei eine Platzierung zwischen Rang 6 und 10 herausspringt, ist man definitiv zufrieden und hat erneut gut gearbeitet.

 

Erzgebirge Aue

Trainer: Thomas Letsch

Neuzugänge: Dennis Kempe (KSC), John-Patrick Strauß (Leipzig II), Moses Ngwisani (Bochum U19), Arianit Ferati (HSV, Leihe), Nicolai Rapp (Hoffenheim), Dominik Wydra (Bochum), Michael Maria (Großaspach), Malcolm Cacutalua (Bielefeld), Simon Handle (Leihende)

Abgänge: Max Wegner, Adam Susac (Unbekannt), Marcin Sieber (Auerbach), Steve Breitkreuz, Louis Samson (Braunschweig), Mario Seidel (Magdeburg), Martin Toshev (Sofia), Julian Riedel (Rostock), Simon Skarlatidis (Würzburg)

Das Auftaktprogramm: Heidenheim (A), Düsseldorf (H), Wehen Wiesbaden (A, DFB-Pokal), Braunschweig (A), Nürnberg (H)

Die Vorschau: Erzgebirge Aue rettete sich dank einem sehr starken Endspurt unter Trainer Domenico Tedesco, der sich mittlerweile Schalke 04 angeschlossen hat, vor dem Abstieg. Die Mannschaft spielte unter Tedesco strukturierten und guten Fußball, gewann seine Spiele verdient, muss sich jetzt aber neu orientieren. Tedesco ist weg, einige wichtige Spieler ebenfalls und mit Thomas Letsch ist ein Trainer da, der längerfristig in Österreich gearbeitet hat, unter anderem beim FC Liefering und RB Salzburg. Letsch muss nun versuchen die bisher 9 neuen Spieler ideal zu integrieren und schnell eine Mannschaft zu formen, die seinem Ideal entspricht.

Das Auftaktprogramm in der Liga hat es definitiv in sich. Heidenheim ist unangenehm, Düsseldorf, Braunschweig und Nürnberg wollen vorne angreifen. Erzgebirge Aue hat wahrscheinlich in all diesen Spielen die Außenseiterrolle inne und muss versuchen, das beste aus diesen Spielen herauszuholen. Natürlich geht es für Aue, wie eigentlich immer, nur darum, die Klasse zu halten. Die Abgänge wurden recht ordentlich kompensiert, wobei gerade Breitkreuz und Samson eine nicht unerhebliche Lücke hinterlassen. Aktuell ist der Kader recht groß und auch homogen zusammengestellt, es gibt keine Position die signifikant unterbesetzt wäre und es sind mehrere Systeme spielbar. Der Start in die Saison wird wichtig sein, verliert man die ersten Begegnungen, steckt man sofort in der kritischen Zone.

 

Union Berlin

Trainer: Jens Keller

Neuzugänge: Akaki Gogia (Dresden), Marcel Hartel (Köln), Christoph Schösswendtner (Rapid), Grischa Prömel (KSC), Marc Torrejon (Freiburg), Peter Kurzweg (Würzburg)

Abgänge: Benjamin Kessel (Kaiserslautern), Benjamin Köhler, Adrian Nikci (Unbekannt), Nils Stettin (Braunschweig II), Roberto Puncec (Rijeka), Raffael Korte (Mannheim), Erol Zejnullahu (Sandhausen), Emanuel Pogatetz (LASK), Maximilian Thiel (Heidenheim)

Das Auftaktprogramm: Ingolstadt (A), Kiel (H), Saarbrücken (A, DFB-Pokal), Nürnberg (A), Bielefeld (H)

Die Vorschau: Jens Keller hat mit Union Berlin eine gute Saison hingelegt und befand sich lange Zeit im Aufstiegskampf. Am Ende erreichte man Platz 4, war aber dennoch nicht unzufrieden mit der Saison. Die Unioner wollen sich sukzessive verstärken und in absehbarer Zeit in die Bundesliga aufsteigen. Auf dem Transfermarkt wurde bisher ein mindestens ordentlicher Job gemacht, sowohl erfahrene als auch vielversprechende Spieler verpflichtet. Womöglich könnte man in der Hauptstadt noch die Fühler nach einem Flügelspieler ausstrecken, hier ist man mit Redondo, dem jungen Kahraman, Hedland und Skrzybski nicht optimal besetzt, auch ein Rechtsverteidiger könnte noch kommen, denn dort steht nur Trimmel im Aufgebot. Womöglich werden diese Positionen aber auch intern durch die Flexibilität einiger Spieler besetzt.

(Photo by Matthias Kern/Bongarts/Getty Images)

Zum Auftakt hat Union Berlin ein wirklich ausgewogenes Programm. Die Spiele in Ingolstadt und Nürnberg sind sehr anspruchsvoll, gegen Kiel und Bielefeld muss man der Favoritenrolle gerecht werden und 6 Punkte einfahren. Springt bei den Auswärtsspielen zudem noch etwas zählbares heraus, ist der Saisonauftakt gelungen. Die Berliner sind auf jeden Fall zu den heißesten Kandidaten um die vorderen 3-5 Plätze zu zählen. Geht die Entwicklung unter Jens Keller so weiter wie bisher und bleibt man von den großen Verletzungen oder einer längerfristigen Ergebniskrise verschont, ist in dieser Saison einiges möglich. Ob jetzt noch etwas auf dem Transfermarkt getan wird, ist wohl auch abhängig von den Eindrücken der ersten Pflichtspiele.

 

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Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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