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Eriksen, Cavani, Mertens & co.: | Zahlreiche Topspieler im Sommer ablösefrei

21. Oktober 2019 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Spotlight | Wenn die Wintertransferperiode allmählich näher rückt, sind viele Vereine auf der Suche nach einer Verstärkung. Spannend sind vor allem auch die Spieler mit auslaufendem Vertrag. Im Sommer 2020 wären viele, hochinteressante Spieler ablösefrei zu haben, möglicherweise sind gerade diese Spieler im Winter als Schnäppchen zu haben. Wir geben einen Überblick!

Christian Eriksen (27, Tottenham)

Der dänische Mittelfeldspieler Christian Eriksen ist nicht nur im Sommer 2020 ablösefrei, sondern spielt eine große Rolle in der Gerüchteküche. Manchester United soll ein Angebot erwägen, der FC Bayer Interesse bekunden, viel heißer ist aber die Verbindung nach Spanien. Sowohl Atletico Madrid als auch Real Madrid haben Interesse, Eriksen selbst soll vor allem auf ein Angebot der „Königlichen“ hoffen.  Ein Abgang ist sehr wahrscheinlich, insbesondere weil die Spurs in dieser Saison große Probleme haben. Dimitar Berbatov, der Ex-Stürmer der Spurs, gab Eriksen bereits den Rat, dass dieser seine Komfortzone verlassen müsse. Und derzeit sieht es wirklich danach aus, als würde Eriksen das auch vorhaben.

Edinson Cavani (32, PSG)

Der Angreifer aus Uruguay ist eine absolute Tormaschine und kann wohl jeder Mannschaft der Welt mit seiner Strafraumpräsenz und seinen Bewegungen im vordersten Drittel helfen. Dennoch fühlt sich Cavani selbst, so berichten es zumindest einige Medien, nicht immer entsprechend wertgeschätzt. In Paris ruht der Fokus vermehrt auf Spielern wie Neymar oder Kylian Mbappe, Cavani ist aber auch noch da – und will wichtig sein.

(Photo by Sebastien SALOM-GOMIS / AFP) 

Zu Beginn der Saison kämpfte der 32-jährige mit einer Verletzung, bisher stand er erst in drei Ligaspielen auf dem Feld und traf zweimal. Ob sein Vertrag verlängert wird, hängt wohl auch mit der Wertschätzung des Vereins und der Vertragslaufzeit, die dem Uruguayer angeboten wird, zusammen. Mögliche Abnehmer gibt es einige, unter anderem soll der SSC Neapel Interesse besitzen Cavani noch einmal nach Süditalien zurückzuholen. Derzeit ist aber wirklich alles offen.

Stefan Savic (28, Atletico)

Seit dem Sommer 2015 schnürt Stefan Savic die Fußballschuhe für Atletico Madrid. Unter Diego Simeone reifte der Innenverteidiger, der zuvor bei der Fiorentina schon gute Leistungen zeigte, noch einmal weiter und entwickelte sich äußerst positiv. Für Simeone war Savic immer ein sicherer Rückhalt, auf den er sich verlassen konnte. In dieser Saison stand Savic in sieben Spielen  auf dem Platz, derzeit laboriert er an einer Muskelverletzung. Mit Gimenez, Hermoso und Felipe ist die Konkurrenz in der Innenverteidigung groß und Savic wird sich Gedanken machen, wie es für ihn weitergeht. Der Klub würde gerne mit ihm verlängern, aber italienische Vereine sollen den Spieler zumindest auf dem Zettel haben. Bei Savic gibt es zurzeit keine eindeutigen Tendenzen, die Spielzeit in der Restsaison und das ihm entgegengebrachte Vertrauen dürften maßgeblich entscheidend sein.

Willian (31, FC Chelsea)

In nahezu jeder Transferperiode kommt die Meldung, wonach der FC Barcelona großes Interesse an Chelsea-Offensivspieler Willian haben soll, auf. Passiert ist bisher noch nichts und man darf durchaus anzweifeln, dass die Katalanen den 31-jährigen Brasilianer tatsächlich unbedingt in ihren Reihen haben wollen. Der Vertrag von Willian läuft jedenfalls im Sommer aus, die Schlagzeilen, die sich in den kommenden Wochen und Monaten anbahnen, kann man also bereits erahnen.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Doch wie steht es wirklich um die Zukunft des 31-jährigen, der 2013 von Anzhi zu Chelsea wechselte? Mit 10 Einsätzen zählt Willian zum erweiterten Stammpersonal bei den „Blues“, zudem deutete der Spieler zuletzt an, dass er sich bei Chelsea wohl fühlt und gerne weiter für den Klub aktiv wäre. Das wird aber wohl davon abhängig sein, ob der FC Chelsea im Sommer 2020 große Transferziele für die Offensive verfolgt, denn mit Mount, Pulisic und Hudson-Odoi stehen junge Spieler zur Verfügung, die gefördert werden sollen. Weitere Topstars würden sicher auch bei Willian zu einem Denkprozess führen. 

Mario Götze (27, Dortmund)

Die Situation von Mario Götze einzuschätzen ist gar nicht so einfach. Wie in der Vorsaison spielte Götze zu Saisonbeginn keine große Rolle, aber im Gegensatz zu 2018/19 ist derzeit auch nicht davon auszugehen, dass sich das schlagartig ändert. Andere Spieler sind bei Lucien Favre mehr gefragt, 199 Spielminuten in dieser Saison bestätigen das. Götze muss häufig auf der Bank Platz nehmen und plagte sich zuletzt auch noch mit einem grippalen Infekt herum. Er kommt nur schwer in seinen Rhythmus, die Konkurrenz ist groß, sein Gehalt ebenso. Und da Borussia Dortmund nicht bereit ist Götze weiterhin die Summe zu bezahlen, die er gegenwärtig verdient, stehen die Zeichen, auch wenn derzeit nichts Konkretes in diese Richtung kommuniziert wird, auf Trennung. Ob im Winter oder im Sommer, das wird sich zeigen. Bewegung könnte wohl nur dann noch einmal hereinkommen, wenn der Trainer gewechselt wird. Aber auch das ist nicht ausgeschlossen.

Dries Mertens (32, SSC Neapel)

Auch mit seinen 32 Jahren ist Dries Mertens noch immer ein enorm torgefährlicher Angreifer. Der belgische Nationalspieler spielt seit 2013 für den SSC Neapel und wenn es nach dem Verein geht, ist ein Tapetenwechsel im Sommer nicht erforderlich. Der italienische Transferexperte Gianluca Di Marzio berichtete kürzlich, dass Mertens, der auch in der laufenden Saison schon wieder sechs Torbeteiligungen auf seinem Konto hat, ein erstes Angebot seitens des Klubs vorliegt. Mertens würde durchaus gerne verlängern, hat aber gewisse Vorstellungen, was die Vertragsinhalte angeht. Und so deutet sich zunächst einmal ein Poker an. Mertens selbst werde sich im Januar umsehen, wenn die Einigung mit dem SSC Neapel bis dahin noch nicht erfolgt ist. 

Luka Modric (34, Real Madrid)

Im Sommer 2012 wechselte Luka Modric von den Tottenham Hotspurs zu Real Madrid und verschaffte seiner Karriere damit einen ungemeinen Aufschwung. Der Kroate gewann mehrfach die Champions League, ist unangefochtener Stamm- und Führungsspieler und steuert auf das Ende seines Vertrages zu. Die „Königlichen“ suchen derzeit nach neuen Spielern für das Mittelfeld, haben Pogba, Eriksen und van de Beek im Visier.

(Photo by Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images)

Deutet das auf einen Abgang von Modric hin oder will man sich einfach generell auf alle Eventualitäten vorbereiten? Konkrete Gespräche über eine Vertragsverlängerung des Mittelfeldspielers gibt es derzeit nicht und die Frage wird sein, was Modric selbst will. Mit Inter Mailand wurde er in der Vergangenheit in Verbindung gebracht, doch auch dahingehend ist es derzeit sehr still. Es wird wohl noch etwas dauern, bis eine klare Tendenz bei Modric auszumachen ist.

David Silva (33, Manchester City)

David Silva ist einer der technisch besten und intelligentesten Spieler in der Premier League. Seine Fähigkeit sich in den Räumen geschickt zu bewegen, Angriffe schnörkellos zu initiieren und auch selbst abzuschließen machen ihn zu einem der wichtigsten Spieler im System von Pep Guardiola. Doch bei ihm ist im Gegensatz zu vielen anderen Spielern mit auslaufendem Vertrag bereits klar, was passieren wird. Silva wird das Kapitel Manchester City am Saisonende beenden, eine Rückkehr nach Spanien ist angedacht. Für Las Palmas wolle er wenn möglich noch einmal spielen, aber auch ein Wechsel zu einem Verein auf einem höheren Niveau ist keinesfalls ausgeschlossen. 

Alexander Nübel (23, Schalke 04)

Der Fall von Alexander Nübel, dem Torhüter des FC Schalke 04, ist besonders spannend. Nübel ist auf Schalke zum Stammspieler gereift und besticht mit hervorragenden Leistungen, der Klub will das honorieren und seinen Vertrag nicht nur langfristig verlängern, sondern auch das Gehalt signifikant erhöhen. Zudem soll es eine Ausstiegsklausel geben, aber Nübel zögert. Warum tut er das? Das kann viele Gründe haben, möglicherweise will er die Entwicklung auf Schalke abwarten oder aber herausfinden, welche finanziell ebenfalls lukrativen Möglichkeiten sich im Januar ergeben. Der FC Bayern ist interessiert, in München müsste Nübel aber zunächst als Nummer 2 fungieren. Auf Schalke verlängern und irgendwann die Ausstiegsklausel aktivieren? Nach München wechseln, Handgeld kassieren und sich noch einmal verleihen lassen, ohne die Garantie einen Stammplatz zu haben? Oder ein Zwischenschritt? Möglichkeiten für Nübel gibt es viele. Eine Entscheidung kündigt sich zumindest zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an.

Nemanja Matic (31, Manchester United)

Chelsea, Benfica, Chelsea, Manchester United – Nemanja Matic spielte in seiner Karriere für den ein oder anderen durchaus prominenten Verein. Sein Vertrag bei Manchester United läuft nun aber im Sommer aus und obwohl es eine Option für ein weiteres Jahr gibt, ist derzeit noch nicht bekannt, ob diese auch aktiviert wird.

(Photo by Michael Steele/Getty Images)

In fünf Spielen stand Matic bisher auf dem Platz, zu den unangefochtenen Stammspielern gehört er nicht mehr. Denn ebenso häufig saß er 90 Minuten auf der Bank. In den italienischen Medien wird Matic bereits mit einem Wechsel zu Inter Mailand in Verbindung gebracht. Schon im Winter könnte sich die Tür für Matic öffnen, generell passt er sehr gut in das Beuteschema von Antonio Conte, zudem dürfte er nicht allzu teuer sein. Ein Abschied – ob nun im Winter oder im Sommer – ist derzeit wahrscheinlich.

Weitere Spieler mit auslaufendem Vertrag:

  • Toby Alderweireld & Jan Vertonghen (30 & 32, Tottenham)
  • Thomas Meunier & Lawyn Kurzawa (28 & 27, PSG)
  • José Callejon (32, SSC Neapel)
  • Eric Bailly (25, Manchester United)
  • Blaise Matuidi (32, Juventus)
  • Pedro & Olivier Giroud (32 & 33, Chelsea)
  • Nacho (29, Real Madrid)
  • Boubakary Soumare (20, OSC Lille)
  • Charles Aranguiz (30, Bayer Leverkusen)
  • Josip Ilicic (31, Atalanta)
  • Adam Lallana, Nanthaniel Clyne & James Milner (31, 28 & 33, FC Liverpool)
  • Benjamin Stambouli (29, Schalke 04)
  • Aleksandar Kolarov (33, AS Rom)

(Photo by Sebastien SALOM-GOMIS / AFP) 

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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