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FC Bayern: Angeschlagen nach Glasgow

29. Oktober 2017 | Spotlight | BY Manuel Behlert

Sportlich läuft es derzeit rund für den FC Bayern München. Unter Jupp Heynckes schlug man Freiburg, Celtic, den HSV und RB Leipzig, kam im Pokal in das Achtelfinale und die Formkurve zeigt, wenn auch noch nicht konstant über 90 Minuten, nach oben. Will man zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt irgendwelche „Probleme“ benennen, dann in personeller Hinsicht. Der kleine Kader sorgt zurzeit für Kopfzerbrechen. 

Denn neben den Langzeitverletzten Franck Ribery, Juan Bernat und Manuel Neuer fehlt auch Thomas Müller derzeit aufgrund eines Muskelfaserrisses, Kingsley Coman ist für den Dienstag aufgrund einer Knieprellung fraglich und auch Robert Lewandowski musste gegen Leipzig in der Liga vorzeitig vom Platz.

Wenig Möglichkeiten zur Entlastung

Der Pole teilte zwar mit, dass er von einem Einsatz in Schottland ausgehe, aber ließ ebenfalls durchblicken, dass ihm im Prinzip eine Pause guttun würde. Gleiches gilt für Arjen Robben, der in wenigen Tagen gegen Leipzig gut 200 Pflichtspielminuten absolvieren musste. Während Robben nach dem Dortmundspiel in der Länderspielpause tatsächlich eine solche hat, muss „befürchtet“ werden, dass Lewandowski zumindest ein Spiel für die Polen absolvieren wird.

(Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Jerome Boateng sprach gestern an, dass eine solche zweite Halbzeit in Unterzahl nicht akzeptabel sei, gleichermaßen war das Kräfteschonen im Hinblick auf die beiden Spiele gegen Celtic und den BVB am Wochenende vielleicht eine gute Maßnahme, die beiden kommenden Spiele werden das zeigen. Viele Rotationsmöglichkeiten bestehen nicht, bei Coman sollte sehr gut durchdacht werden, ob man ihn bei einem aggressiven Celtic aufstellt, eine Nominierung in den Kader scheint aber fast unumgänglich zu sein.

Zentrales Mittelfeld als Schlüssel

Fällt ein Akteur aus dem Trio Lewandowski/Robben/Coman komplett aus, wird Jupp Heynckes wohl etwas improvisieren müssen, denn die anderen beiden können wohl eher nicht über 90 Minuten auflaufen und dann gegen Dortmund schon wieder bei 100 % sein. Wichtig wird eine gute Mittelfeldstruktur sein, die bestmögliche Besetzung aus Javi Martinez, Sebastian Rudy und Thiago Alcantara könnte vor der Länderspielpause der Schlüssel zum Erfolg sein, danach sind auch die Offensivprotagonisten ausgeruht, Müller wieder zurück.

(Photo by Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images)

Aufgrund der Formschwäche von Arturo Vidal könnte Corentin Tolisso, ein Mittelfeldspieler mit einer durchaus offensiven Ausrichtung, der Nutznießer sein und von Beginn an oder als erster Joker für die Offensive auflaufen. Ihm fehlt es zwar im Vergleich zu Arjen Robben an der Schnelligkeit, Tolisso besetzt aber die offensiven Räume klug, schaltet sich auch aus der tieferen Position häufig in die Offensive ein und hatte bisher eher dann Probleme, wenn er im Aufbauspiel gefragt war, für Kreativität sorgen musste.

Einen deutlichen Sieg des deutschen Rekordmeisters kann man am Dienstagabend in Glasgow nicht erwarten. Es geht vielmehr darum, dieses Spiel zu gewinnen und das Weiterkommen somit schon so gut wie sicher zu fixieren. Geht man in diesem Spiel früh in Führung, dann kann man den Schotten relativ früh den Zahn ziehen. Danach stehen drei Tage der Erholung zur Verfügung ehe man nach Dortmund fährt. Diese Zeit sollte gut genutzt werden.

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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