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Gladbach mit Befreiungsschlag oder hält die Auswärtsschwäche an? Das Streitgespräch!

1. Oktober 2021 | Trending | BY Manuel Behlert

Am Wochenende spielt der VfL Wolfsburg zuhause gegen Borussia Mönchengladbach. Zwei namhafte Gegner treffen aufeinander. Gladbach will die Auswärtsschwäche überwinden, Wolfsburg die Wut aus dem Sevilla-Spiel abschütteln. 

Nutzt Gladbach die Strapazen der Wolfsburger?

Wolfsburg gegen Gladbach, das ist ein Duell zweier sehr guter Mannschaften. Die Wölfe haben unter der Woche in der Champions League ein kräftezehrendes Spiel gegen Sevilla absolviert, das am Ende aufgrund eines höchst umstrittenen Elfmeters, den es nicht hätte geben dürfen, 1:1 endete. Entsprechend wütend ist der VfL. Die Mannschaft hat viel investiert, am Ende stand man aber fast mit leeren Händen da. Und nun wartet in der Bundesliga ein Gegner, der ausgeruht ist, weil er nicht im Europapokal spielt.

wolfsburg vor gladbach

(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Gladbach hat am letzten Spieltag mit dem 1:0-Sieg gegen Dortmund einen ganz wichtigen Dreier eingefahren. Doch reicht dieses Erfolgserlebnis, um die seit Monaten eher dürftigen Auswärtsauftritte zu beleben? Noch dazu bei einem Klub, der in der Champions League spielt? Die Trendwende der „Fohlen“ würde Trainer Adi Hütter (51) sicher gut gefallen, doch es wartet ein hartes Stück Arbeit. Wer behält in diesem Duell die Oberhand?

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Wolfsburg patzt nach Europa, Gladbach zeigt Aufschwung

Die Wolfsburger blicken auf eine wenig erfreuliche Woche zurück. Erst gab es gegen Hoffenheim eine 1:3-Niederlage zu beklagen, dann die mehr als fragwürdige Elfmeterentscheidung im Champions-League-Duell gegen Sevilla. Einer der streitbarsten Strafstöße der jüngeren Vergangenheit verwehrte den Wölfen die Möglichkeit, die erste Saisonniederlage schnell wieder vergessen zu machen. Statt Euphorie trägt der VfL nun also Frust mit in das Fußballwochenende. Oft wird ja von einem vermeintlichen „Europa-Kater“, also einer schwächeren Leistung nach körperlich und emotional aufreibenden Champions-League-Spielen geschrieben. bei Wolfsburg stehen vor dem Duell gegen Gladbach viele Zeichen auf Hangover.

Auch wenn der Saisonstart unter Mark van Bommel (44) bis jetzt als gelungen bezeichnet werden kann, wirkt die Mannschaft noch nicht wieder, als würde sie das maximale Potential des stark und flexibel besetzen Kaders abrufen. Fast schon klischeehaft hat der ehemalige „Aggressive Leader“ zuerst eine widerstandsfähige und bis in die letzte Minute disziplinierte Truppe geformt. Dass nur gegen Aufsteiger Fürth ein Sieg mit mehr als einem Tor Unterschied gelang, ist dabei kein Zufall. Denn so unangenehm die Wölfe zu bespielen sind, so sehr hängt ihr Offensivspiel von der individuellen Klasse der eigenen Spieler ab. Nun, mit schweren Beinen und schwerem Gemüt nach dem gefühlten Punkteklau spät in der Partie gegen Sevilla, könnte der Punkt erreicht sein, in dem der Siegesstreich nicht gelingt und die Gladbacher mit neuem Rückenwind die Stimmung in der Autostadt noch etwas verschlechtern. Katerstimmung halt.

Julius Eid

Wölfe rotieren sich zum Sieg, wieder keine Auswärtspunkte

Eine schwere Verletzung von Xaver Schlager vor wenigen Spielen, die Konsequenzen hat, eine erste Niederlage in der Bundesliga und der Last-Minute-Schock gegen Sevilla: Aktuell könnte es für den VfL Wolfsburg sicher etwas besser laufen. Doch es muss konstatiert werden, dass gerade die Leistungen nicht allzu schlecht waren. Bei der Niederlage in Hoffenheim wäre mehr möglich gewesen und gegen Sevilla gab es einige sehr gute Phasen. Nun greift gegen eine Borussia aus Mönchengladbach, die wieder mehr Schwung mitbringen dürfte als es vor dem Sieg gegen Dortmund der Fall gewesen wäre, das Rotationsprinzip. Genau darauf ist der Kader ausgerichtet. Wolfsburg hat massiv in die Breite investiert und das kann sich in diesen Wochen auszahlen.

Mit drei Wechseln könnten die Wölfe Yannick Gerhardt (27), Luca Waldschmidt (25) und Lukas Nmecha (22) ausgeruht in die Partie schicken. Solange die Ausfälle nicht Überhand nehmen, ist Wolfsburg sehr gut gerüstet. Auch für eine Partie gegen Gladbach, denn die Gäste zeigten zuletzt vor allem physisch ihre Klasse. Gerhardt, Arnold, Guilavogui, starke Innenverteidiger: Wolfsburg kann hier durchaus dagegen halten und sich auch ohne Probleme auf ein Spiel einlassen, das von einer gewissen Härte durchzogen ist. Daher: Die Rotation sitzt, die neuen Spieler fügen sich nahtlos ein und nach hartem Kampf gewinnt Wolfsburg zuhause knapp. 

Manuel Behlert

Photo by Imago

Manuel Behlert

Vom Spitzenfußball bis zum 17-jährigen Nachwuchstalent aus Dänemark: Manu interessiert sich für alle Facetten im Weltfußball. Seit 2017 im 90PLUS-Team. Lässt sich vor allem von sehenswertem Offensivfußball begeistern.


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