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90PLUS-Jahresawards 2020 | Kategorie 4: Spieler des Jahres!

25. Dezember 2020 | Spotlight | BY 90PLUS Redaktion

Ein spannendes, turbulentes und vor allem ereignisreiches Fußballjahr neigt sich dem Ende zu. Traditionell werden am Jahresende die 90PLUS-Awards verliehen. In der vierten Kategorie geht es um den Spieler des Jahres. Robert Lewandowski, Kevin de Bruyne oder Manuel Neuer: Wer setzt sich durch?

  • Robert Lewandowski: Tormaschine und Titel
  • Kevin de Bruyne: Eine prägende Figur
  • Manuel Neuer: Der beste Neuer aller Zeiten?

Am Ende eines Jahres ist es Tradition, dass die besten und prägendsten Spieler des Jahres geehrt werden. Topspieler haben bei Topklubs die Möglichkeit, Titel zu gewinnen und den großen Spielen ihren Stempel aufzudrücken. Die nicht enden wollende Dominanz von Lionel Messi (33) und Cristiano Ronaldo (35) scheint vorbei zu sein. Beide spielen noch immer auf einem unglaublich hohen Level, die prägenden Figuren 2020 waren aber andere. Wir stellen die drei Nominierten vor!

Kategorie 1 mit dem Top-Transfer des Jahres findet ihr hier!

Hier geht es zu Kategorie 2: Gerücht des Jahres!

Kategorie 3: Tor des Jahres 2020!

Robert Lewandowski (FC Bayern)

Robert Lewandowski (32) war nicht erst seit der Saison 2019/20 in die Kategorie Weltklasse zu verorten. Was der polnische Stürmer allerdings in eben jener Spielzeit ablieferte, übertrifft selbst diese Kategorie deutlich. 55 Tore in 47 Pflichtspielen – im Ergebnis mehr Treffer als Einsätze in allen drei Wettbewerben. 34 Tore in 31 Partien in der Bundesliga: Torschützenkönig und Titel. Sechs Tore bei fünf Partien im DFB-Pokal: Torschützenkönig und Titel. 15 Tore in zehn Partien in der Champions League: Torschützenkönig und Titel. Macht im Ergebnis: Triple für den Verein – und dabei ein dreifacher Torschützenkönig.

(Photo by Marco Donato-FC Bayern/Pool via Getty Images)

Gab es vormals noch einige Zweifler, ob Lewandowski tatsächlich den allerhöchsten Ansprüchen genügt, so widerlegte der 32-Jährige solche Thesen unwiederbringlich. Die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres 2020 im Oktober von der UEFA war mehr als folgerichtig. Genauso sollte polnische Stürmer bei der Weltfußballer-Wahl triumphieren. Wäre in diesem Kalenderjahr der Ballon d´Or vergeben worden, so würde der Sieger mit nahezu an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Robert Lewandowski heißen. Und wäre sein einstiger Nachfolger Ciro Immobile nicht so unglaublich sicher vom Punkt (und dahingehend häufig beschenkt worden), dann hätte „Bobek“ auch den Goldenen Schuh gewonnen.

Seit zehn Jahren spielt der Angreifer nun in der deutschen Bundesliga. Vor ziemlich genau einer Dekade kam der damalige Youngster bei Borussia Dortmund häufig von der Bank und spielte gar auf den Außen oder im offensiven Mittelfeld. Nun gilt Lewandowski momentan zurecht als der beste Angreifer auf diesem Planeten. Zumindest lieferte kein anderer derart konstant ab, wie er in der letzten Saison. „Lewy“ wird als einer der besten Stürmer aller Zeiten in die Geschichte eingehen – und ist nach dem besten Jahr seiner sowieso schon herausragenden Karriere fraglos auch ein Kandidat für den 90PLUS-Spieler des Jahres 2020.

Marius Merck

Kevin de Bruyne (Manchester City)

Kevin de Bruyne (29) hat alle Fähigkeiten, die man sich von einem modernen Mittelfeldspieler wünscht: Er hat Kreativität, ist passsicher, verfügt über eine exzellente Schusstechnik, ist schnell, ausdauernd, zweikampfstark und ist sich auch nicht zu schade, defensiv mitzuarbeiten. Vor allem der letzte Punkt hebt ihn von Spielern wie Isco (28), Mesut Özil (32) oder James Rodriguez (29) ab, die wie er ihre Karriere auf der 10 begonnen haben, doch inzwischen nicht mehr in der Lage sind, auf höchstem Niveau mitzuhalten, da sich der Fußball zu sehr verändert hat. Sein Trainer Pep Guardiola (49) sagt über ihn: „Egal ob mit oder ohne Ball. Er hat alles. Kevin sieht Pässe, die normale Menschen nicht sehen.

De Bruyne dominierte im vergangenen Jahr die Premier League. In 35 Ligaspielen kam er auf sagenhafte 33 Torbeteiligungen. Mit 20 Vorlagen teilt er sich dabei den Rekord für die meisten Vorlagen in der Geschichte der Premier League mit Thierry Henry (43). Und es wären sicherlich noch mehr Vorlagen möglich gewesen, hätte sich sein kongenialer Partner Sergio Aguero (32), dem der Belgier sechs Treffer auflegte, nicht am 30. Spieltag verletzt. In der Champions League war er unter anderem mit zwei Torbeteiligungen im Hinspiel des Viertelfinals bei Real Madrid (2:1) hauptverantwortlich dafür, dass die Skyblues es bis ins Halbfinale des Wettbewerbs schafften.

(Photo by PETER POWELL/POOL/AFP via Getty Images)

In dieser Saison steht er in Meisterschaft und Champions League in 14 Spielen bereits wieder bei elf Vorlagen, erzielte zudem zwei Tore. Auch mit der Nationalmannschaft war es ein durchweg positives Jahr für de Bruyne. Alle vier Spiele, in denen er auf dem Feld stand, gewannen die roten Teufel. Dabei steuerte er einen Treffer und drei Vorlagen bei. Hätte die Europameisterschaft wie geplant in diesem Jahr stattgefunden, wären die Belgier ohne Zweifel einer der großen Favoriten gewesen und de Bruyne hätte die Chance auf seinen ersten internationalen Titel gehabt. Diese Chance hat er nun im kommenden Jahr.

Lukas Heigl

Manuel Neuer (FC Bayern)

Einen großen Anteil an den fünf Titeln, die der FC Bayern München in diesem Jahr gewann, hatte Torhüter Manuel Neuer (34). Im Mai verlängerte er seinen Vertrag bis zum Jahr 2023.

(Photo by MANU FERNANDEZ/POOL/AFP via Getty Images)

Dies war der Auftakt in grandiose Monate, sowohl für den FC Bayern als auch für den Torhüter selbst. Im Jahr 2018 war Neuer nach seiner Fußverletzung erst kurz vor der WM wieder auf den Platz zurückgekehrt. Das schlechte Abschneiden mit dem historischen Aus nach der Gruppenphase führte dazu, dass auch Neuer in die Kritik geriet und immer mehr Fans und Experten Marc-Andre ter Stegen (28) als neue Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft sehen wollten. Spätestens in diesem Jahr ist jegliche Kritik an Neuer verstummt. Mit überragenden Paraden trug er maßgeblich zu den Titelgewinnen des FC Bayern München bei. Wie zum Beispiel im Champions-League-Finale, als Neuer gegen Neymar (28), Mbappe (22) und Marquinhos (26) mehrmals überragend parierte.

Regelmäßig heimste Neuer nach den Partien Sonderlob ein. Wie zum Beispiel nach dem 3:1-Sieg im Champions-League-Rückspiel gegen den FC Salzburg durch seinen Trainer Hansi Flick (55). Aber auch der Gegner verzweifelte an ihm und fand im Anschluss lobende Worte für Neuer. So beispielsweise Wolfsburgs Xaver Schlager (23) nach der Niederlage gegen die Bayern am 16. Dezember.

Das alles führte dazu, dass Neuer die Auszeichnung zum Welttorhüter des Jahres entgegennehmen durfte. Insgesamt fünfmal konnte der 34-Jährige diese Auszeichnung bereits gewinnen. Das zeigt, welch hohes Niveau der gebürtige Gelsenkirchener immer noch besitzt. Seit mehreren Jahren bewegt sich Neuer konstant auf internationalem Spitzenniveau. Und da er im für einen Fußballer fortgeschrittenen Alter keine Anzeichen macht, zum Ende seiner Karriere hin schwächer zu werden, ist mit Spannung zu erwarten, wie lange Neuer sowohl dem FC Bayern als auch der Nationalmannschaft noch erhalten bleibt.  

Gero Lange

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